Habe eines tages die freundin in ihrem dorf besuchen wollen, weil sie beim fang von fisch und der verarbeitung zu trockenfisch helfen musste.
Dazu habe ich ein taxi gemietet, um in das dorf nahe bei MAUPIN, ayeyarwady division, ca. 60 km ausserhalb von yangon, zu gelangen.
Stutzig machte mich schon, dass wir am checkpoint zur ayeyarwady division länger aufgehalten wurden und mein pass gründlicher kontrolliert wurde, als wir erwähnten, dass wir nicht nach Pathein oder Ngwe saung wollten , sondern nach maupin.
Ich wusste schon vorher, dass das dorf kein strom und kein fernsehen hat und, dass die bewohner nie zuvor einen ausländer gesehen haben.
In der tat war es nicht schwierig MAUPIN zu finden. Das dorf lag aber ausserhalb davon in der „nähe“ bei einem anderen dorf, dass wir nur durch oftmaliges fragen finden konnten. Als wir schliesslich dieses andere dorf auf einem holprigen breiten weg erreicht hatten, ging es dann über einen bambussteg eines gewässers noch mal ca. eine halbe stunde zu fuss einen mehr oder weniger ausgetretenen lehmpfad entlang, wo weder fahrrad noch moped fahren konnten (bei regenzeit eine schlammpartie).
Im dorf angekommen wurde gleich der platz vor der bumbus-hütte der eltern der freundin zum dorfplatz; das dorf bestand aus ca. 10 hütten.
Schnell sprach sich der fremde besuch herum und alle kamen von den umliegenden feldern, um mich zu bestaunen, die haut zu berühren,….
Einer der ersten, der kam, war der dorf-scheriff; dem musste ich meinen pass zeigen. Weil er noch nie sowas gesehen hat, hat er alles abgeschrieben, einschliesslich der stempel, so weit sie zu entziffern waren, was in der lat. Schrift natürlich mühsam war.
Der taxi fahrer musste die fragen übersetzten; dabei vermied er es, die hütte und die familie der freundin in einen zusammenhang mit mir zu bringen (ich sei reiner tourist und fotograf, der nur das land ausserhalb der gewohnten pfade besuchen will); ich sollte nicht der grund sein, dass die familie unannehmlichkeiten bekommt.
Nachdem der polizist (nur mit shorts bekleidet) und sein gefolge den report aufgeschrieben hatte, habe ich von ihm wissen wollen, welchen rang er hat, wie alt er sei, wie sein vater und seine mutter heissen, wo er wohne, wo er geboren sei, usw. Damit habe ich mich wegen seiner genauigkeit lustig machen wollen; offiziel hatte ich erklären lassen, dass man mich ja beim nächsten checkpoint fragen könnte, ob ich kontrolliert worden wäre und von wem?
Ganz unverunsichert, keinen fehler zu machen, gab er alle gewünschten daten , die mein fahrer notierte.
Am abend des gleichen tages ging es dann wieder nach yangon zurück!
Sehr erstaunt war ich, später zu erfahren, dass 14 tage nach meinem besuch eine delegation höher ranginger militärs aus nipidaw in dem dorf erschien und jeden einzelnen bewohner befragt hat, was ich getan habe, mit wem ich gesprochen habe, was ich an hatte, wie ich mich verhalten habe, was und wen ich fotografiert hätte,…
Man bedenke, dass MAUPIN keine region ist, für die ein permit vorgesehen ist!
Es ist „nur“ eine abweichung von der üblichen touristen-rennstrecke gewesen und schon ist das regime verunsichert!
Das mag auch ein grund sein, touristen visa ungerne zu verlängern. Bei längerem aufenthalt könnte man ja zeit haben, wie ich, ausser kontrolle zu geraten!