Wieviel Geld man braucht....
Wieviel Geld braucht man eigentlich für Myanmar?
Die Frage wurde schon oft gestellt und die typische
Antwort lautet sinngemäß: Kommt darauf an, was Du
ausgeben willst. Dies ist ungemein hilfreich und
überhaupt ist der Himmel natürlich nach oben offen.
Nimm einfach genügend mit, dann reicht das schon.
Ich stelle die Frage daher etwas anders, nämlich, wieviel
Geld braucht man mindestens für Myanmar? Das ist
wohl auch gemeint, mit der Frage nach dem Geld. Hierzu
muß ich zunächst wissen, welcher Touristentyp jemand ist.
Bist Du ein rechtschaffender Angestellter, der in Myanmar
seinen wohlverdienten Jahresurlaub verbringen will?
Dann hast Du wenig Zeit aber viel Geld. Du bist zu
beglückwünschen, scheidest aber für diese
Untersuchung leider aus.
Oder bist Du Schüler, Lehrling, Student, Arbeitsloser,
Rentner, Globetrotter? Dann hast Du viel Zeit, aber wenig
Geld und bist das passende Objekt für diese Untersuchung.
Du bist also, wie ich, jemand, der Thailand, Laos und
Kambodscha locker mit 600 Euro im Monat macht und
dabei auch noch Spaß und Geld für Andenken und
Filme hat? Dann schaffst Du das auch in Myanmar und
sogar besser. Denn die Lebenshaltungskosten in
Myanmar sind nach meiner Erfahrung um den Faktor 0.8
geringer, als die in Thailand. Einiges ist teurer, anderes
ist billiger, aber das mittelt sich aus.
Hotels zum Beispiel sind teurer. Doppelzimmer, Aircon,
Bad, kostet 15 Bugs. Dies verteuert die Reise für Leute, die
alleine reisen. Essen dagegen ist sehr preiswert. Und die
Transportkosten? Zugegeben: In Myanmar zieht sich
das alles etwas. Aber mit dem dicken Fell und der Zeit,
die Du hast, kommst Du preiswert weiter. Außerdem
siehst und erlebst Du viel mehr, als die Leute, die
komfortabel reisen.
Du fragst Dich natürlich, wie Du die Kohle aufteilen sollst.
Also 600 Euro pro Monat hatten wir schon. Als Sicherheits-
reserve nimmst Du noch 400 mit, macht 1000 Euro. Das ist
die untere Grenze, es sei denn, Du bist wirklich hart im
nehmen. Plastikgeld ist nahezu nutzlos, wenngleich
in besonderen Fällen sehr hilfreich, z.B. bei der Bezahlung
medizinischer Leistungen. (Die Schwierigkeit mit dem
Plastikgeld verdanken wir übrigens nicht George Dabbelju,
sondern der Rechtsunsicherheit im Lande der
uniformierten Sozialisten.)
Die 1000 teilst Du auf in 500 Euro, (4 x 100 Euro und
2 x 50 Euro) und 500 Euro, für die Du beim
gegenwärtigen Kurs 600 Dollar eintauschst.
Und zwar:
10 x 1 Dollar
10 x 5 Dollar
9 x 10 Dollar
5 x 20 Dollar
3 x 50 Dollar
2 x 100 Dollar
An der Sule in Yangon tauschst Du 100 Euro in Kyat, das sollte
fürs Erste reichen. Wahrscheinlich mußt Du in den 4 Wochen
Deines Aufenthalts noch 50 - 100 Dollar in Kyat tauschen.
Das hängt von Deinem Ausgabeverhalten ab und kann in fast
jedem Hotel erfolgen. Zumindest sagt man Dir in jedem Hotel,
wo Du tauschen kannst.
Bei den Dollars solltest Du bedenken, daß die herrschenden
Uniformmänner eine derartige Hysterie entfacht haben, daß
selbst Dollarnoten mit minimalsten Gebrauchsspuren nicht
genommen werden. Es steckt System dahinder. Man
merkt schnell, daß es vor allem die staatlichen Einrichtungen
sind, die Dollars zurückweisen. Bei der IWT wurde ich einen
fast neuen 20-Dollarschein nicht los, weil er am Rand einen etwa
2 Quadratmillimeter kleinen grünen Punkt hatte. Es stört diese
Leute andererseits nicht, Kyat-Scheine zurückzugeben, die so
aussehen, als ob sich jemand den Rücken damit
abgewischt hat. (Und die auch so riechen.)
So weit vielleicht eine kleine Hilfe für alle, die ihre erste Reise
planen. Und ganz ehrlich, nicht entmutigen lassen, es lohnt
sich!
Ulf