Hallo liebe Myanmarfans,
gestern abend brachte ARTE eine wirklich bedrückende Reportage über das Vorgehen der birmanischen Armee gegen die Bergvölker der Karen und Karenni im Grenzgebiet zu Thailand. Meine Frau und ich waren im Februar in Maynmar. Wir waren wirklich begeistert von unserem Aufenthalt - gestern abend wurde uns jedoch klar, dass man uns Touristen zwischen Yangon und Mandalay nur einen ganz kleinen, blankpolierten Ausschnitt des Landes präsentiert. Diese Erkenntnis traf uns gestern wie der Schlag und hat uns angesichts der Bilder im Fernsehen wirklich bestürzt.
Die birmanische Armee betreibt in der östlichen Bergregion eine regelrechte Vertreibungspolitik, bei der Vergewaltigungen und Mord an der Tagesordnung sind. Zudem hat sie das Gebiet mit AP-Minen bestückt, denen täglich Menschen zum Opfer fallen. Das ganze geschieht vor dem Hintergrund eines Staudammprojektes, das gemeinsam mit Thailand realisiert werden soll. Nur im Falle eines Scheiterns dieses Projektes kann verhindert werden, dass diese Völker ausgelöscht werden. Sollte das Projekt durchgezogen werden, macht sich auch Thailand mitschuldig an dem Völkermord, der in Burma momentan begangen wird.
Wirklich bewusst waren wir uns dessen auch nicht, als wir nach Myanmar fuhren. Jeder muss natürlich selbst wissen, wie er als Reisender mit diesem Wissen umgeht und es bewertet. Wir würden wieder hinfahren, aber sicherlich mit einem anderen Blick.
Grüße von Tina und Oli