Da der alte Thread geschlossen wurde, das Thema aber sicher auch für viele zukünftig Reisende interessant ist, eröffne ich ihn einfach nochmal:
Trotz solider Individualreise-Erfahrung in diversen Ländern in SOA haben wir uns in Myanmar erstmalig für eine (Privat-) Tour mit Guide und Fahrer entschieden und dies auch absolut nicht bereut. In nur 18 Tagen konnten wir so eine Unmenge an Erlebnissen und Hintergrundinformationen sammeln, was alleine mit Herrn Loose so ganz sicher nicht möglich gewesen wäre.
Wesentlich ist dabei aus meiner Sicht die Aufenthaltsdauer an den verschiedenen Punkten. Wir hatten an jeder Station nur 3 Nächte und dies reicht nicht aus, sich vernünftig einzuleben, sich zu informieren und Locals kennenzulernen. Natürlich kann man Glück haben und gleich der erste Taxi-/Kutschenfahrer spricht Englisch, ist nett und kennt sich super aus. Aber das ist doch eher Glücksache...
Wenn man mehr Zeit hat und länger an einem Ort bleibt, sieht die Sache sicher anders aus.
Auch unsere Guides hatten individuell sehr unterschiedliche Qualität, aber bei jedem Einzelnen stand der Mehrwert für uns völlig außer Frage. Neben den durchaus durchdachten Programmvorschlägen und allgemeinen Ortskenntnissen wußten wir z.B. Informationen zum angemessenen Verhalten, zur "Verträglichkeit" von Nahrungsmitteln oder Dolmetscherdienste bei Gesprächen mit Zufallsbekanntschaften sehr zu schätzen. Und NATÜRLICH ist es auch unglaublich komfortabel, wenn man zeitweise mal das Hirn samt Verantwortung abgeben kann und einfach weiß, dass der Fahrer genau da mit kühlen Tüchern und einer Wasserflasche warten wird, wo man ihn braucht.
An jedem Ort haben wir uns aber auch mindestens einen halben Tag für uns alleine genommen, da uns ein mehr oder weniger planloses Treiben lassen auch sehr wichtig ist.
Unsere Guides waren englisch-sprachig, was ich sofern möglich auch unbedingt so empfehlen würde. Die Möglichkeit, sich auch im Auto problemlos privat unterhalten zu können, ist nicht zu unterschätzen.
Wichtig ist sicher, dass man jedes vorgegebene Programm tatsächlich nur als Vorschlag sieht und nach eigenen Vorstellungen und Interessen überarbeitet.
Wir hatten über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht, die Agentur vor Ort war Focus Asia. Nach jeder Flugstrecke gab es einen neuen Guide, d.h. insgesamt 4 Guides plus Fahrer, so dass wir alleine dadurch schon acht Einheimische näher kennen gelernt haben, was wahrscheinlich mehr ist, als bei meinen meisten Touren als Backpacker.
Jeder Guide beleuchtet das Land und die Gegebenheiten wieder aus einer etwas anderen Richtung, so dass wir über die Guide-Wechsel eigentlich ganz glücklich waren. Natürlich kann es aber auch gut sein, wenn man über eine kleine Agentur geht und dann EINEN Guide die ganze Zeit dabei hat, sofern man mit ihm wirklich zufrieden ist.
Evtl. Fragen zum sonstigen Ablauf beantworte ich natürlich gerne.
VG
Christoph