Hallo Sebastian, ich war diesen Mai in Myanmar. Mir persönlich macht die Hitze nicht allzu viel aus, aber der Regen und die Luftfeuchtigkeit haben mir schon zugesetzt - alles wirkt klamm und müffelt modrig.
Die Regenmassen haben mich oft ausgebremst. Ich musste mich manchmal stundenlang irgendwo unterstellen, weil es wie aus Kübeln gegossen hat, Straßen waren unbefahrbar und Züge verspäteten sich derart, dass ich z.B. Hsipaw ausgelassen habe und von Pyin U Lwin wieder nach Mandalay zurück bin.
Einige Bereiche Mandalays standen knietief unter Wasser. Die Bootstour über den Inle See war verregnet - vom gemütlichen Sonnenuntergang auf dem See keine Spur - ich wollte nur noch ans Ufer. Die Trekkingtour in Kalaw war auch speziell: Sonne und heftiger Regen wechselten sich im Halbstunden-Takt ab.
In Bagan dagegen war es erwartungsgemäß superheiß und es hat keinen Tropfen geregnet, dafür gab es einen Sandsturm. Das Boot zwischen Mandalay und Bagan fuhr im Mai nicht mehr. An Strandurlaub war auch nicht zu denken - die meisten Hotels hatten bereits geschlossen.
Meinen Trip zum Golden Rock habe ich schweren Herzens abgesagt, weil es mir aufgrund des Regens zu heikel war - im Mai ist die (Haupt) Pilgerzeit bereits beendet und ich hätte evtl. sehr lange auf die erforderliche Anzahl Mitreisender für den Transport (Truck) zum Berg warten müssen.
Alles in alem war es im Mai recht schwierig aber dennoch auch sehr schön - vielleicht auch wegen der vielen Widrigkeiten und der Kompromisse, die man eingehen musste und die ein hohes Maß an Flexibilität erforderten.
Ich habe vielleicht nicht alle touristischen Ziele errreicht, dafür hatte ich aber jede Menge menschliche Begegnungen und sehr lustige Stunden während der vielen heftigen Regenschauer. Ich hatte auch viele schöne und "trockene" Stunden und alles was ich im Mai nicht machen konnte, versuche ich nun im Dezember/Januar nachzuholen. Es hat mich also nicht verschreckt, sondern eher zum Wiederkommen animiert. Viele Grüße
« Zuletzt geändert: 29.11.11 um 00:46:51 von octopus »