Ja, es stimmt - die meisten Menschen in Myanmar sind hilfbereit, sehr an Gesprächen mit Besuchern aus anderen Ländern interessiert und sehr herzlich. Sie erwarten keine Geschenke als Gegenleistung und finden es eher befremdlich. In Bagan, Mandalay Umgebung etc. spürt man dagegen schon den Einfluss unserer westlicher Mentalität - Kinder umzingeln ankommende Fahrzeuge und "fordern" förmlich Kulis, Kaugummis und ausländische Münzen. Und werden pampig, wenn man nichts gibt.
Ich habe während meiner Reise sehr warmherzige Menschen kennen gelernt, die niemals jammerten sondern eher sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blickten. Am Ende habe ich mich entschieden, den beiden Studenten, mit denen ich einige sehr schöne Tage in Yangon verbracht habe, durch die Finanzierung einer ID Karte zu helfen, einen Job zu finden. Das und die Möglichkeit durch eine Geldspende ein Waisenhaus (Sutaungpyae Monastery and Orphanage in Thanlhwin Township) in der Nähe von Yangon zu unterstützen, hat mich sehr glücklich gemacht und mich in meinem weiteren Engagement bestärkt. Ich werde im Dezember wieder nach Myanmar reisen und habe im Bekanntenkreis einiges an Geld für das Waisenhaus zusammengeschnorrt, was direkt den 450 Kindern zugute kommt.
@ Andreas - "Ich muss hier einfach mal helfen, und wenn es nur Luftballons sind." Hilfe in Myanmar geht anders und nicht über simple und unnütze, materielle Geschenke, die wahllos verteilt werden. Die Menschen in Myanmar sind uns (Westler) gegenüber weit im Vorteil, weil Sie den ganzen "Unsinn" unserer westlichen und vermeintlich schönen Welt nicht kennen.
Geschenke zu streuen ist sicherlich nicht sinnvoll - ebenso wie Alles und Jeden zu belohnen und zu beschenken. Ich habe aber überhaupt keine Skrupel, an kleine Kinder Luftballons zu verschenken mit dem sie stundenlang spielen und sich freuen.
@Andreas "Und insgesamt sollten Sie eine Hilfe erst nach einer ersten Reise neu ausloten.
Sie werden sich selber sehr wundern, was in Ihnen vorrgeht, wenn Sie erst einmal dort waren..."
Das stimmt - der Kontakt zu den Menschen verändert unsere Sicht. Innerhalb kürzester Zeit nehmen sie einen für sich ein - ohne aufdringlich zu sein und ohne Kalkül. Häufig ergeben sich Bekanntschaften und manchmal auch Freundschaften. Häufig beginnt man nach der Rückkehr sich intensiver mit Land und Leuten zu beschäftigen und kommt früher oder später um ein weiteres Engagement nicht herum.
Aber alles zu seiner Zeit...
Baromai hat nicht nach Hilfsorganisationen und Kontaktadressen sondern nach "Mitbringseln" gefragt, was ich absolut legitim finde und was man höflicherweise auch beantworten sollte. Gruß