wie alex63 schon erwähnte würde ich für Langstrecken mit dem Bus immer rechtzeitig, spätestens einen Tag vorher buchen. Am besten vom Guesthouse aus buchen lassen, das ist am einfachsten und unkompliziertesten. Sollten dann bereits schon alle Sitze besetzt sein, muß man sich wohl oder übel mit dem klappbaren Sitz im Mittelgang begnügen, der einen natürlich nur sehr eingeschränkt schlafen lässt oder auf aufgestellten Plastikhockern im Mittelgang kauernd. Bei Pausen oder Ausstiegen anderer Fahrgäste zwischendurch klettern diese natürlich alle über das abgestellte Gepäck und die Klappsitze rüber, während andere betelnusskauende Burmesen ihren roten Speichel in Plastiktüten spucken und appetitlich am Haltegriff der jeweiligen Vordersitze festknoten, in ständiger Hoffnung, dass diese nur nicht kaputtreißen. Zu den bereits erwähnten warmen Klamotten für die eiskalten Nächte würde ich dringend Oropax empfehlen, denn kurz nach Verlassen der Busterminals werden meist die Videos oder Musik angeworfen und das kann schon sehr laut werden und man sitzt meist immer direkt am oder unter dem Lautsprecher und hat die Aircondüsen meist direkt über oder neben sich. Nur nicht vergessen rechtzeitig die warmen Klamotten aus dem Gepäck zu entnehmen, auch wenn es beim Einsteigen noch brütend warm sein sollte, denn wenn das Gepäck erst einmal im unteren Bereich des Busses zwischen all den Koffern, Taschen, Kartons, Ersatzreifen und Wagenschmiere verstaut ist, ist ein späteres Rankommen kaum noch möglich.
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Bei Fahrten mit dem Bus in Myanmar habe ich das auch schon anders gehandhabt, da man bei Ankunft auf den großen Terminals oftmals von Schleppern umringt und belagert wird und dabei kaum noch alleinige Entscheidungsfreiheit hat, während man sich um einen Neuankömmling geradezu „prügelt“.
Beispiel Großterminal Mandalay:
Ich wollte am Tage von Mandalay nach Meiktila fahren und erlebte wiedermal das quirlige Treiben mit all den ankommenden und abfahrenden Bussen, begleitet und verfolgt von Schleppern und Tryshawfahrern, die immer die selben Fragen stellten, woher – wohin – warum. Als ich dann irgendwann und schon für eine geraume Zeit und bei der enormen Hitze in irgendeinem klapprigen Bus saß, der noch auf weitere Fahrgäste wartete und der sich dann schließlich doch als der falsche Bus herausstellte, hatte ich die faxen dicke und nahm meinen Rucksack und ging zurück zur Hauptstraße, die in Richtung Yangon führte, wieder gefolgt von Schleppern und Tryshawfahrern.
An der Hauptstraße angekommen waren die umherstehenden Burmesen natürlich alle sehr verwundert warum eine westliche Langnase sich an die Straße stellt, um per Bus nach Meiktila zu fahren. Sie rieten mir doch wieder zurück zum Terminal zu gehen. Ich erzählte ihnen meine Erlebnisse und wollte nun wenn möglich in den nächsten Richtung Meiktila fahrenden Bus springen.
Schließlich hielten die wirklich netten Burmesen nach nur gut 10 oder 15 Minuten Wartezeit den nächsten, für mich richtigen Bus Richtung Meiktila an, der auf dem Wege nach Bagan war und mich auf dem Terminal mit Sicherheit nicht mitgenommen hätte, da die Companys meist nur Fahrgäste für die Gesamtstrecke und nicht für Teilstrecken mitnehmen. Die Terminalschlepper hätten mich ohnehin nicht zu diesem Bus geführt. Das war der für mich beste Bus, die ersten 4 Sitzreihen waren sogar noch frei, der Bus war nur zur Hälfte besetzt. Ich musste beim Einsteigen allerdings an einer riesigen Buddhastatue vorbei in den Bus klettern, die man schräg liegend in den Einstiegsbereich des Busses reingehievt hatte und die den gesamten vorderen Einstiegsbereich vom Trittbrett bis hin zum Busfahrer einnahm. So hatte ich einen der besten Sitze und hatte am Buddha vorbei eine wunderbare Aussicht auf die Straße und kam zügig und schnell nach Meiktila. So werde ich das in Zukunft, wenn es möglich ist immer machen, d.h. wenn genügend Zeit vorhanden ist und ich am Tage reise, denn das war die beste Option an Bus, in kürzester Zeit gefunden und ohne Nervereien, Staub, Abgase, usw. auf dem Großterminal. Für mich eine tolle Erfahrung. Sowas geht natürlich nicht oder nur sehr schlecht bei Nachtfahrten.
Yin