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Busverbindung Moulmein - Yangoon (Gelesen: 2302 mal)
momo99
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Beiträge: 38
16.12.10 um 15:49:51
 
Hallo,

bin grade am Planen der Route für unseren Urlaub im Feb./März.
In der ersten Woche wollen wir
Yangoon - Golden Rock - Thaton/Hpa An - Moulmein
sehen.

Generell soll es für den Transport in Myanmar eine Mischung aus Flug / Taxi / Bahn / Schiff sein.
Den Bustransport mag ich an sich nicht so gerne (sobald er länger als 2 Stunden dauert) aber für den Weg Moulmein-Yangoon würde es sich anbieten einen Nachtbus zu nehmen.

Im Loose werden die Firmen Y.N.T. und PTT empfohlen.
Es sind jeweils "AC-Luxusbusse", kennt jemand diese Unternehmen und kann etwas dazu sagen?
Wie ist das Platz- und Serviceangebot, kann man einigermaßen schlafen, wird Verpflegung angeboten?

Evtl. auch Infos generell zum Standard von derartigen Bustransfers, ich überlege auch die Strecke Mandalay-Kalaw mit dem Bus zu machen.

lg
momo
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ulli
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Beiträge: 197
Antwort #1 - 16.12.10 um 16:47:42
 
Hallo Momo,
Bin vor zwei Jahren die Strecke Hpa-An nach Moulmein und später von Hpa-An mit dem Bus nach Yangon.
Die genannten Unternehmen sagen mir nichts, aber nach meinen Erfahrungen würde ich keine zu hohen Erwartungen anstellen. Die meisten Unternehmen werben mit AC und Superfast, aber bei AC kann man wahrscheinlich das Fenster öffnen und Schnelligkeit ist ein relativer Begriff. Das Busnetz ist eigentlich gut, man kommt eigentlich überall hin,
aber es ist absolut nicht mit unseren Verhältnissen vergleichbar.
Zwar sehr preiswert, aber langsam und die Beinfreiheit ist sehr beschränkt. Mit meinen 1,70 ist das ok, aber große Leute haben erhebliche Probleme.
Mein Tipp für Große: Platz zum Mittelgang, dann kann man die Beine etwas ausstrecken, falls der Mittelgang nicht mit Notsitzen und/oder Gepäck verstellt ist. Die Plätze über den Radkästen  haben in der Regel noch weniger Beinfreiheit.
Bei längeren Strecken wird in der Regel unterwegs mindestens eine Essens- und Pinkelpause gemacht, ansonsten kommen fliegende Händler an jeden Haltepunkt (und davon gibt es viele) mit Snacks und Früchten.
Hpa-An Yangon dauerte ca. 7 Stunden, d.h. Moulmein-Yangon ca. 9Stunden. Der Busbahnhof in Yangon liegt ziemlich abgelegen aber man kann mit der Linie 34? oder 43? für wenig Geld zur Sule Pagoda bzw.
Downtown fahren.
Egal mit welchem Unternehmen Ihr fahrt, erwartet bloß keinen Luxus.
Gruß
Ulli
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momo99
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Beiträge: 38
Antwort #2 - 17.12.10 um 07:18:44
 
Das habe ich fast befürchtet...

Im Loose hört sich das ja ganz gut an (36-sitziger AC-Luxusbus, 6500 Kyat) - da werden wir uns den Bus wohl noch vor Ort ansehen und dann entscheiden müssen.

Schlechtestenfalls haben wir eine zusätzliche Übernachtung in Moulmein und fahren dann tagsüber mit dem Zug nach Yangoon. Schade ist dass wir dadurch einen Tag verlieren, weil wir anschliessend nach Mandalay fliegen wollen und das dann am Abend wahrscheinlich nicht mehr schaffen.

Aber wenn wir total geplättet morgens in Yangoon aus dem Bus aussteigen bringt es ja auch nichts.
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Yin
Member***
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Beiträge: 264
Antwort #3 - 19.12.10 um 09:51:35
 
Hallo momo99,

".......da werden wir uns den Bus wohl noch vor Ort ansehen und dann entscheiden müssen".

Du willst dir also die Mühe machen und mit dem Stadtbus oder Taxi 45 min. bis 1 Std. den weiten Weg zum Busbahnhof von Yangon raus zufahren, nur um dir den Bus und seine Ausstattung an zugucken? Ein Bus mit dem du ja ohnehin nicht fährst, denn der Bus den du ein oder 2 Tage später nach Moulmein nehmen würdest, ist ja sowieso wieder ein ganz anderer und evtl. anderes Modell als der den du gerade auf dem wühligen Busterminal inspizierst, wenn dieser dann überhaupt da und nicht schon abgefahren ist. Somit ist für die ganze Aktion ein halber Tag im Eimer für nix und wieder nix und du entscheidest dich dann evtl. doch für den Zug oder das Flugzeug. Also besser die kostbare Zeit in Yangon nutzen, Busticket im Guesthouse besorgen lassen oder selber in einem Buscompany-Office im Centrum besorgen und auf einen möglichst guten Bus hoffen und gut ist….

Hier noch einige Tipps für Busfahrten in Burma:
Rechnet nie im Vorraus mit Luxusbussen, wie es sie in Thailand oder sonst wo gibt und wie sie euch auf Plakaten der jeweiligen Buscompany in Yangon angepriesen werden. Ihr könnt echt mal Glück haben und ihr erwischt einen Fernreisebus, der nicht so voll geknallt ist und wo ihr mal einigermaßen Beinfreiheit habt. Ein Bus bei dem der Mittelgang nicht zusätzlich mit Gepäck, Reissäcken oder weiteren Fahrgästen besetzt wird, die auf dazugestellten Plastikhockern oder auf Mittelgangklappsitzen stundenlang bis zum Ziel ausharren müssen. Ein Bus bei dem der Fahrer nicht die Musik- und Videoanlage bis Anschlag aufreißt, die Aircon einigermaßen funktioniert und die Aircondüsen vernünftig schließen. Vielleicht habt ihr auch das Glück, dass euer Rucksack, Koffer etc. tatsächlich mal im Innenraum des Busses ganz hinten auf der letzten Sitzbank gelagert wird und nicht unten mittenmang von Busersatzteilen, Wagenschmiere, Handelswaren oder sonstigem Gepäck. Ich reise fast ausschließlich mit Bussen in Burma und habe schon alles erlebt. Meist jedoch das, womit man im Voraus ohnehin nicht rechnet. Ich genieße aber dennoch immer wieder erneut diese Art von „Abenteuer“ in burmesischen Bussen oder Zügen unterwegs zu sein. Es gab da Busse deren Sitze extrem hoch angeordnet waren, damit möglichst viel unter den Sitzen gelagert werden konnte und man seine Füße auf Fischkisten, Reissäcken oder Kokosnüssen platzieren musste. Ein Bus der von ganz hinten bis zur Mitte des Fahrzeuges, bis zur Decke mit Melonen voll geknallt war. Busse deren Schiebefenster nicht richtig schließen oder während der Fahrt durch die Vibrationen immer weiter aufgingen und der eisige Fahrtwind in der Nacht bei Fahrten durch die Berge einem den ohnehin unbequemen Schlaf raubte. Ist es warm im Bus und du schwitzt, ist es den Burmesen zu kalt und die Fenster bleiben geschlossen, ist es dagegen kalt in der Nacht, werden die Fenster einen Spalt geöffnet und du sitzt über Stunden in der Zugluft. Mit der Beinfreiheit ist es auch so eine Sache, besonders wenn der Vordermann bereits zu Fahrtbeginn seine Rückenlehne in Schlafposition stellt. Dann ist nix mehr mit ausstrecken und komfortabel reisen…. Die vordersten Sitze werden zumeist für Mönche frei gehalten. Die Fahrer versuchen natürlich immer pünktlich am Ziel an zukommen. Mit Reparaturen unterwegs (Plattfuß, Getriebe- oder Maschinenschaden usw.) muß man jedoch immer rechnen.

Seht zu das ihr einen Platz erwischt, bei dem die Lautsprecher nicht genau über euch oder neben euch platziert sind. Aber das kann man ja meist nie beeinflussen wenn man im Busoffice seine Platznr. zugeteilt bekommt. Steckt euch auf jeden Fall Oropax in die Hosentasche, für den Fall das die Musikanlage wiedermal aufgerissen wird oder die burmesischen Videoseifenopern oder amrikanische oder asiatische Horrorstreifen nach spätestens 20 Minuten Fahrzeit beginnen. Nehmt vor Besteigen des Busses, der durch die Nacht fahren wird auf jeden Fall einen Pullover oder Jacke aus dem Gepäck, egal wie warm oder heiß es beim Einstieg in den Bus auch sein mag, denn wenn die Aircon funktioniert, wird sie gnadenlos aufgerissen und der Bus runter gekühlt, auch tief in der Nacht und ihr friert euch unter Umständen im T-Shirt den Hintern ab. Später kommt ihr nämlich meist nicht mehr an euer Gepäck ran wenn es tief unten im Gepäckraum zwischen den vielen Koffern, Reisetaschen, Kartons und Ersatzreifen gelagert ist. Ich stopfe meinen Rucksack immer in einen weißen Plastikreissack gegen zusätzliche Verschmutzung (Wagenschmiere, Öl, auslaufende Flüssigkeiten, Fischgestank aus Fischkisten, Staub, Dreck usw.) oder in der Regenzeit in eine große wasserdichte Motorradreiserolle. Denn nichts ist schlimmer als ein nasser und durchgesuppter, verdreckter Rucksack, der 12 oder mehr Stunden im Regenwasser im unter dem Bus befindlichen Gepäckfach lag. Man sollte mitunter schon einiges an Überwindung mitbringen, wenn nach vielleicht 20 bis 30 min. Fahrt bei einigen Mitreisenden die Kotzerei beginnt und die ersten Plastiktüten durch die Sitzreihen gereicht werden. Die voll gereierten Tüten fliegen dann im hohen Bogen aus den geöffneten Fenstern auf die Straße, wenn diese sich öffnen lassen, denn Busfahren kann für viele Burmesen oder überhaupt Asiaten ein Problem sein. Im nächsten Rasthausrestaurant wird sich dann wieder die Wanne voll gehauen und nach 20 Minuten Fahrzeit beginnt die Kotzerei von vorne usw. Von den vollgespuckten blutroten Betelnuß-Plastiktüten, die am Haltegriff der jeweiligen Vordersitze angehängt und verknotet werden und lustig vor sich herbaumeln will ich hier erst lieber gar nicht reden.. Ich habe zusätzlich immer eine Rolle Paketklebeband dabei, wenn die Aircondüsen über dem Kopf platziert sich nicht richtig verschließen lassen oder die Verschlussdüse ganz fehlt. Somit würde die kalte Luft unaufhörlich auf euch runterströmen und eine Erkältung kann die Folge sein. Ein weiteres Kuriosum ist zudem, das Fahrgäste die z.b. im nächsten Ort aussteigen wollen, oftmals einen der hintersten Plätze im Bus eingenommen haben und dazu alle Fahrgäste, die im Mittelgang mehr recht als schlecht im Dämmerschlaf vor sich herkauern aufstehen müssen, ihren Mittelgangsitz hochklappen müssen, damit die eine Person oder Familie von ganz hinten nach vorne über Plastikhocker, Klappsitze und Gepäck durchturnen können, um auszusteigen. Zum Auftanken unterwegs oder an Checkpoints müssen mitunter alle Fahrgäste aussteigen, dies ist jedoch immer von Ort zu Ort unterschiedlich.

Es ist auf jeden Fall immer wieder ein großes Erlebniss mit Bussen durch Burma zu düsen und wenn man bereit ist Abstriche zu machen, dann kann so eine Busfahrt schon etwas Besonderes sein. Vor allem knüpft man meist außergewöhnliche Kontakte zu anderen burmesischen Fahrgästen und tauscht unter Umständen interessante Neuigkeiten aus. Ich finde es immer sehr bereichernd und interessant, mit anderen Burmesen ins Gespräch zu kommen. Benötigt man Hilfe oder sonstige Unterstützung, gibt es immer Leute, die einem weiterhelfen. Um Essen unterwegs braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, es wird neben der Wasserflasche und Kuchen in Pappkartons immer unterwegs an Rasthäusern angehalten, oftmals Erfrischungstücher und manchmal sogar Zahnbürste mit Zahnpasta verteilt und recht gutes burmesisches Essen in den Restaurants angeboten, während sich die Fahrgäste nach dem Aussteigen aus dem Bus zunächst durch das Rasthaus nach hinten in die dahinter liegenden Gärten begeben und die Toiletten oder Latrinen aufsuchen oder wenn diese besetzt sind, die Gärten voll pinkeln.

Busfahren in Burma ist auf jeden Fall die günstigste Variante und es gibt Busrouten in fast alle Gegenden Burmas

Yin


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ulli
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Beiträge: 197
Antwort #4 - 19.12.10 um 11:26:24
 
@Yin
sehr anschaulicher, teils etwas drastischer Bericht. Busfahrten sind in Myanmar schon etwas anders, aber das macht auch Teil des Reizes aus.
Wenn man es relaxed angeht durchaus interessant, aber man sollte nie
unter Zeitdruck geraten.
Gruß
Ulli
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momo99
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Antwort #5 - 19.12.10 um 18:11:00
 
@Yin
"Du willst dir also die Mühe machen und mit dem Stadtbus oder Taxi 45 min. bis 1 Std. den weiten Weg zum Busbahnhof von Yangon raus zufahren, nur um dir den Bus und seine Ausstattung an zugucken?"

Damit habe ich gemeint dass wir uns den Bus (bzw. Busgesellschaft) am ersten Abend in Moulmein ansehen um dann entweder nächsten Tag abends eben diesen Bus zu nehmen oder am 3 Tag morgens mit dem Zug nach Yangoon zurückzufahren.

Ansonsten aber eine aufschlussreiche und anschauliche Darstellung mit wertvollen Tipps (Reissack, Klebeband etc.) des Busfahrens in Burma - Danke dafür!

Es dürfte den Chickenbussen in Mittelamerika nicht unähnlich sein, deshalb meinte ich im Anfangspost dass es nach 2 Stunden etwas mühsam werden kann...
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honk
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Beiträge: 7
Antwort #6 - 22.12.10 um 10:52:46
 
ich bin Ende November von Moulmein nach Yangon mit dem luxury-bus von PTT gefahren, sehr sauber und bequem und kostest wirklich nur 7 Dollar, kann ich sehr empfehlen!
die Fahrt dauert etwa 10 Stunden mit kurzen Zwischenstops alle 2 Stunden
Endstation in Yangon war der Busbahnhof auf der Rückseite des Aung-San-Stadions, ich denke dort werden sie auch abfahren in Richtung Moulmein
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alex63
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Beiträge: 172
Antwort #7 - 22.12.10 um 12:21:56
 
Ich hatte einmal keine Bustickets in Moulmein mehr bekommen (also, wenn man Bus fahren will, ggf. gleich mal bei Ankunft in MM checken, ob man welche bekommt) und bin dann "zwangsläufig" mit dem Zug gefahren. Zug braucht länger als Bus und der Zug zockelt wirklich langsam durch die Gegend, aber - zumindest in meinem Zug nach Yangon - es war eine super entspannte Fahrt, man kann mal aufstehen, Beine hatten Platz etc. Essen und Trinken gibt es auch an jeder Station, die Händler laufen dann durch den Zug. Man sieht die Landschaft, es gibt keine Kurven (keiner kotzt) etc. etc.

Also, kurzum: vielleicht ist für Euch ja auch der Zug eine Alternative, wenn Ihr ein bisschen mehr Zeit einplant
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momo99
New Member
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Beiträge: 38
Antwort #8 - 22.12.10 um 17:39:11
 
@honk
Danke für die Info!
Wenn das funktioniert wären wir frühmorgens in Yangon und könnten am gleichen Tag noch nach Mandalay fliegen - 1 Tag gespart.

@alex
Wir haben vor mit dem Zug nach Moulmein anzureisen (über Kyaikhto und Thaton).
Leider gibt es für die Strecke zurück keinen Nachtzug, wir müssten also tagsüber fahren und dann noch eine zusätzliche Nacht in Yangon bleiben.
So versuchen wir also am Vortag in Moulmein die Tickets für den PTT-Nachtbus zu bekommen, wenn es nicht klappt nehmen wir den Zug.

lg
momo
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