Bei meiner letzten Myanmar-Reise im vergangenen Januar war Ausländern das Führen von Kfz, auch von Mptorrädern, offiziell verboten. In verschiedenen Berichten habe ich nun gelesen, dass an manchen Orten Motorräder an Touristen verliehen werden sollen.

Ist das mittlerweile legal? An welchen Orten kann man Motorräder (z. B. Honda Wave 125) leihen? Wie hoch sind die Leihgebühren?

Zum Leihen habe ich dieses Jahr vor Ort nichts gesehen, aber auch nicht drauf geachtet. Ich habe auch keine Touristen auf Motorrädern, Mopeds oder anderen Fahrzeugen selbst fahren gesehen.

Aber es ist wohl mittlerweile möglich, mit dem eigenen Motorrad einzureisen, von Thailand aus, falls Dir das weiterhilft.

Im Forum gab es dazu mal einen Thread, den ich gerade nicht finde. Das Video dazu hatte ich aber noch in den Bookmarks:
http://vimeo.com/57044088

hier ist der besagte Thread dazu.

Die einwöchige Motorradaktion war aber vorerst wohl ein einmaliger Vorgang der zuvor monatelang von Thailand aus vorbereitet werden musste.

https://www.myanmar-guide.de/cgi-bin/forum/YaBB.pl?num=1341905513

Yin

Das Führen von Fahrzeugen ist in Myanmar für Touristen nicht erlaubt. Das ist auch aktuell noch so. Wenn es andere Berichte darüber gibt, dann wurde das mit sehr viel Vorarbeit realisiert oder es wurden lokale Angebote genutzt, die aber insgesamt nicht wirklich legal sind.

In Yangon, Inle-See und Bagan ist das Ausleihen von Motorrädern nach wie vor nicht erlaubt/möglich. Relativ problemlos kann man sich in Mandalay Motorräder ausleihen. Nach meinem Kenntnisstand ein empfehlenswerter Verleih in Mandalay - http://mandalaymotorbike.blogspot.de/

Ein zu diesem Thema interessanter Reisebericht ist von diesem Verleiher unter
http://myanmarmotorbiketrip2012.blogspot.de/ zu finden.

Martl schrieb am 24.06.13 um 20:22:57:

Relativ problemlos kann man sich in Mandalay Motorräder ausleihen....

Ja, das kann gut möglich sein, das es problemlos möglich ist, ein Bike dort zu mieten. Aber das ist noch lange nicht konform mit der aktuellen Gesetzgebung in Myanmar. Ich kenne aktuell keine Lücke, die es legal erlaubt, das ein Tourist ein Fahrzeug in Myanmar führen darf.

Ich möchte kein Spass-Verderber sein, aber wer sich dort ein Bike ausleiht und in Schwierigkeiten gerät, hat vermutlich danach ein enormes Problem, weil er illegal unterwegs ist.

Vertraue nicht auf die Aussagen örtlicher Unternehmen, sondern orientiere Dich an dem Gesetz, das in diesem Land besteht.
Das erlaubt Touristen offiziell kein Führen von Fahrzeugen!

Den Vermieter wird das nicht interessieren, der vermietet einfach nur, und das auch dann, wenn es eigentlich garnicht legal ist ...

Wer das Angebot in Anspruch nimmt und dann z.B. in Folge eines Unfalls in eine missliche Lage kommt, hat absolut schlechte Karten....
 

Andreas schrieb am 26.06.13 um 16:15:36:

Wer das Angebot in Anspruch nimmt und dann z.B. in Folge eines Unfalls in eine missliche Lage kommt, hat absolut schlechte Karten....

Wie (auch) in Thailand, ist immer der Ausländer schuld, wenn ein Unfall passiert. In Myanmar ist es dann nicht wirklich lustig. Auch für die Burmesen nicht, wenn ein Unfalltoter zu beklagen ist, weil die Kompensationen nicht nur für die Burmesen hoch sind, sondern erst recht für einen Ausländer. Selbst dort mit Auto oder Motorrad unterwegs zu sein, kann ich nur von abraten.

In Myitkyina konnte man zumindest 2010 Motorräder für Tagestouren leihen. Ob es erlaubt ist steht auf einem anderen Blatt.
Gruß
Ulli

In Dawei verleiht ein Hotel mittlerweile auch Motorräder (Honda Wave) für 10 $ pro Tag.

Da uns bei unserem kürzlichen Aufenthalt in Dawei mein Schwager sein Motorrad gerne lieh, waren wir auf das Angebot nicht angewiesen. HIlfreich war, dass mein Schwager mir zuvor ausführlichen Fahrunterricht erteilte. Obwohl ich auch in D Motorrad fahre, war der Verkehr in Myanmar nämlich eine echte Herausforderung. Einerseits findet man es dort schick, ohne Rückspiegel herumzufahren (ich habe kaum ein Motorrad mit Spiegeln gesehen, stattdessen werden neckische bunte Stopfen in die Gewinde gedreht), andererseits erfordern die schlechten, schlaglochübersäten Straßen und unbefestigten Pisten stets den Blick auf die Strecke voraus UND auf die Fahrbahn unmittelbar vor dem Vorderrad, mithin äußerste Konzentration. Dies gilt erst recht auf Landstraßen und bei Dunkelheit. Immerhin wird allgemein recht langsam gefahren. Das sympathische Auspuffblubbern der kleinen Maschinen entsteht übrigens durch betont niedertouriges Fahren - Anfahren im zweiten Gang, im Schritttempo in den dritten und gleich darauf in den vierten schalten.

Das Fahrverbot für Ausländer war der Polizei offenbar nicht bekannt. Bei mehreren Polizeikontrollen wurde ich freundlich durchgewunken, der zur Bewachung einer militärischen Liegenschaft abgestellte Polizist wünschte uns nach längerem Gespräch gute Fahrt und beim Ausfall einer Ampel lotste mich ein Beamter gezielt durch das Verkehrsgewühl aus Lkw und zahllosen anderen Motorradfahrern.

Zu wünschen bleibt, dass das Fahren für Ausländer bald auch offiziell erlaubt wird.

pendejo schrieb am 21.06.13 um 12:08:15:

Zum Leihen habe ich dieses Jahr vor Ort nichts gesehen, aber auch nicht drauf geachtet. Ich habe auch keine Touristen auf Motorrädern, Mopeds oder anderen Fahrzeugen selbst fahren gesehen.

Muss meine Aussagen auch korrigieren. Während meiner zweiten Reise nun war das eigentlich allgegenwärtig. Eigentlich überall, außer in Yangon, konnte man Roller leihen. In Mandalay, Pyin U Lwin, Ngwe Saung Beach, Hpa An.... Überall wurde das Angebot von Ausländern ausgiebig angenommen. Ich habe mir in Pyin U Lwin für einen halben Tag einen gemietet, hat 4000 Kyat gekostet. Am Ngwe Saung Beach und in Hpa An sah man besonders viele Touristen auf eigenen Rollern.

Die Polizei hat mir ebenfalls freundlich zugenickt.

Ich würde diesen Thread gerne nochmal aufmachen. Weiß vielleicht jemand was Neues dazu?

Ich überlege nächstes Jahr endlich mal nach Burma zu reisen. Vor Ort würde ich am liebsten selbst mit dem Motorrad fahren. Ich meine hier ein richtiges Motorrad, nicht einen Roller. Es muss kein Big Bike sein, aber kleine Räder wie Roller sie haben sind nicht gut für holprige Überlandstraßen...

... und ja, ich will über Land fahren, nicht nur vor Ort. Deshalb diese Fragen:

1. Geht das?
2. Kann jemand einen Vermieter in Yangon empfehlen, der zuverlässige Bikes auch für länger (4 Wochen?) vermietet und auch erlaubt dass ich damit (so ziemlich) das ganze Land abfahre?

Ich habe in Myanmar nur sehr wenige Motorräder mit mehr als 125 cm² gesehen, und die waren in Privatbesitz. Die Honda-Modelle mit 80 - 125 cm² sowie chinesische Nachbauten dürften ca. 90 % des Bestandes in Myanmar ausmachen, geschätzte 9 % auf andere 125er entfallen und die größeren sind dann der Rest...

Es dominieren die klassischen asiatischen Maschinen mit halbautomatischem Vierganggetriebe, gekapselter Kette und großen Rädern. Sie sind mit unter 100 kg sehr leicht, extrem sparsam und reichen für das Vorankommen auf den schlechten Straßen allemal aus. Zügiger und komfortabler ginge es wohl nur mit einer größeren Enduro, aber so etwas habe ich in Myanmar wirklich nie gesehen.

Roller mit 10''- oder 12''-Rädern und Automatik wie in Europa gibt es übrigens nur wenige.

In Yangon ist das Motorradfahren generell verboten, deshalb wirst du dort auch keine Verleihfirma finden.

Auf das leider nach wie vor bestehende offizielle Verbot des Führens von Kraftfahrzeugen durch Ausländer sowie auf die auch in anderen asiatischen Ländern übliche Schuldzuweisung an Ausländer bei Unfällen wurde in diesem Thread bereits hingewiesen.

Wahnsinn, keine Motorräder, und das in einer asiatischen Metropole! Erschien mir erst mal extrem unwahrscheinlich, habe deshalb Bilder und Videos gegoogelt und tatsächlich nicht ein Zweirad gesehen.

Wie gibt's das - weiß man wie das kommt?

Bleibt aber immer noch der Rest des Landes. War jemand kürzlich (dieses Jahr, 2014) mit Leihmotorrad unterwegs? Wo? Was für eine Maschine war es?

125er Honda/Nachbau mit Halbautomatik wäre schon o.k., solche u.ä. Geräte hatte ich auch in Thailand, Indonesien und Philippinen. Will nur keinen Roller mit kleinen Rädern und zu schwacher Maschine. In Chiang Mai hatten wir mal ein Moped das zwar große Räder hatte aber so schwach motorisiert war dass wir etwas steilere Berge (wie es in der Gegend ja gibt) zu zweit nicht hoch gekommen sind. Sowas möchte ich natürlich nicht nochmal.

Der Behauptung dass die Schuld an Unfällen immer (!) Ausländern zugeschoben wird möchte ich hier entgegentreten. Ich weiß man liest das immer wieder, auch für Thailand, aber zumindest in Thailand habe ich es selbst anders erlebt! Wer die Asiaten einigermaßen kennt weiß dass man mit denen durchaus reden kann, auch über einen Unfall und wer ihn verursacht hat.

Ganz davon abgesehen dass mich das eh nicht davon abhalten würde.

@wus
Ich würde mich mal an eine bekannte Travelagency wenden. Mein Freund arbeitet als tourguide bei Diethelm Travel und musste in der letzten Saison einen Klienten (Brite?) auf Motorrad begleiten - d.h. der Brite fuhr mit dem Motorrad vorweg und driver und guide im Auto hinterher.

Was es für eine Maschine war, habe ich nicht gefragt - könnte damit eh nichts anfangen. Welche Strecke es war, habe ich auch vergessen - ich könnte aber mal nachfragen.

Es war sicherlich auch ziemlich teuer ... Ob das "begleitete Motorradfahren" mit Deinem Vorstellungen vereinbar ist, wage ich zu bezweifeln. Ich wollte es nur einmal erwähnt haben.

Astrologie und Aberglaube sind wahrscheinlich schuld daran, dass Mopeds/Motorräder im  Yangoner Innenstadtbereich verboten sind. Ne Win hat ja aufgrund einer Wahrsagung den Rechtsverkehr und noch einige andere kuriose Dinge angeordnet. Wahrscheinlich gibt es zum Verbot von Mopeds auch eine skurrile Geschichte.

In Mandalay z.B. sieht es aus wie in jeder anderen asiatischen Stadt  - viele Mopeds, die die Luft verpesten und unglaublichen Lärm verbreiten. Ich find das Mopedverbot in Yangon super...

Hey octopus, danke für den Tipp. Da ich meine Reisen selbst organisiere habe ich erst mal nicht an Reisebüros oder -veranstalter gedacht, aber Du hast recht, es ist immer gut mit Leuten zu reden die sich vor Ort auskennen. Diethelm Travel kannte ich bisher nur aus Thailand und war nach einem Blick auf die Website jetzt ganz erstaunt wo die (inzwischen?) überall aktiv sind.

Allerdings hast Du mich schon ganz richtig eingeschätzt, vom einem zusätzlichen Auto würde ich mich nicht begleiten lassen wollen. Erstens wird das dann sicher viel zu teuer, außerdem will ich das Motorrad ja genau deshalb um selbst - und völlig spontan - fahren zu können wohin ich Lust habe, ohne vorher jemand fragen zu müssen.

Was Lärm und Abgase anbetrifft hat sich die Situation vielerorts schon sehr gebessert, finde ich. Die meisten Maschinen sind doch inzwischen relativ leise, sparsame und saubere 4-Takter. Zumindest wo ich die letzten paar Jahre war - kann natürlich sein dass das in Burma noch anders ist. Oder lieben die Burmesen vielleicht laute Knatter-Bikes?

Wie gesagt, ich suche aktuelle Erfahrungen. Die beiden Berichte sind von 2012 ...

Oder habe ich was übersehen?

Werde aber David und Zach mal anschreiben, einer der beiden scheint ja in Myanmar zu leben und inzwischen auch Moppeds zu vermieten.

@wus
Für das was Du vorhast, würde ich mich an Deiner Stelle mit Zach in Mandalay in Verbindung setzen.

Einen aktuellen Reisebericht aus Jan. 2014 über eine Motorradtour durch den Chin-State von Zach findest du hier:
http://myanmarmotorcycleadventures.blogspot.de/2014_01_01_archive.html

Die Facebook-Seite von Mandalay Motorbike enthält ebenfalls einige aktuelle Motorrad-Reiseberichte:
https://www.facebook.com/MandalayMotorbike

wus schrieb am 13.10.14 um 17:38:33:

Hey Was Lärm und Abgase anbetrifft hat sich die Situation vielerorts schon sehr gebessert, finde ich. Die meisten Maschinen sind doch inzwischen relativ leise, sparsame und saubere 4-Takter. Zumindest wo ich die letzten paar Jahre war - kann natürlich sein dass das in Burma noch anders ist. Oder lieben die Burmesen vielleicht laute Knatter-Bikes?

Auch in Myanmar sind fast ausschließlich Viertakter unterwegs. Was octopus beklagt, ist wohl ganz allgemein das in wenigen Jahren enorm gestiegene Verkehrsaufkommen.

Wir werden im Januar 2015 wieder nach Myanmar fliegen und wollen uns dann eine schöne gebrauchte 125er Honda Dream kaufen, solange diese alten Schätzchen noch zu bekommen sind. Ein Effekt des ansteigenden Individualverkehrs ist nämlich auch, dass ältere Fahrzeuge schnell aus dem Straßenbild verschwinden.

Und wieso kaufen? Wollt ihr die anschließend mit nach Hause nehmen? Wie?

Oder könnt ihr länger als normale Touristen im Land bleiben?

wus schrieb am 14.10.14 um 09:32:48:

Und wieso kaufen? Wollt ihr die anschließend mit nach Hause nehmen? Wie? Oder könnt ihr länger als normale Touristen im Land bleiben?

Meine Frau kommt aus Myanmar und wir besuchen ihre Familie. Die Maschine soll zukünftig in deren Haus stehen, damit wir nicht immer auf das Ausleihen der Motorräder meiner Schwäger angewiesen sind.

Mingalaba,

endlich: am Dienstag, 13.02.15 geht es wieder nach Myanmar!

Ich möchte das Thema "Motorradfahren" nochmals hochziehen, nachdem ich vermehrt in Reisemagazinen und im Internet die Empfehlung gelesen habe, dass Motorradfahren die schönste Art der Fortbewegung in Myanmar ist. Die englischsprachige Seite www.go-myanmar.com trifft diese Aussage auch über die Heimat meiner Frau, siehe http://www.go-myanmar.com/dawei-tavoy/. Aus meiner Erfahrung kann ich das absolut bestätigen!

Weiss jemand, ob sich an der offiziellen Rechtslage, nach der Ausländern in Myanmar das Führen von Kfz jeder Art verboten ist, mittlerweile etwas geändert hat?