Tourismus verändert, aber das ist nicht notwendiger Weise immer zerstören. Viel zerstörerischer finde ich den Wandel zur Konsumgesellschaft, die Bedeutung von Geld hat erheblich zugenommen nach meiner Einschätzung. Tourismus ist dabei einer der benötigten Geldbringer. Man kann aber wohl kaum beklagen, dass Länder wie Myanmar sich von pittoresker Armut verabschieden und sich dem Lichtjahre entfernten Lebensstandard der westlichen Welt zumindest annähern.
Ich stimme dir zu, dass man als Reisender überhöhte Preise meiden sollte. Nicht, weil es für uns teuer wäre ("dual pricing" gibt es eh und als Ausländer zahlst du meist mehr), sondern um nicht als "Preistreiber" zu fungieren. Die Preissteigerungen sind für Einheimische ohnehin schon schwierig und wenn zunehmende Touristenzahlen Preisniveuas beeinflussen, ist das sicher ungünstig. Ob das in Myanmar aber ein Faktor ist, bezweifle ich angesichts der recht überschauberen Touristenmenge.
Ich habe Myanmar einige Jahre gemieden wegen der im Vergleich zur Region absurden Hotelpreise nach 2010. Inwieweit in diesem Sektor Einheimische von überhöhten Preisen profitieren, kann man allerdings auch bezweifeln.
Als zerstörerisch würde ich den Massentourismus bezeichnen, der dazu führt, dass z.B. in Vietnam oder Thailand ganze Küstenregionen mit Bausünden nachhaltig vernichtet wurden. Wenn man solche Auswüchse vermeiden möchte, gibt es eigentlich nur eins: selbst nicht mehr hinfahren.