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Touristische Verantwortung (Gelesen: 2050 mal)
^tom^
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Beiträge: 31
23.02.20 um 19:26:12
 
Gibt es dies überhaupt?

Ich meine ja!
So sind in Myanmar etliche Massageangebote um die Kyat 15'000 je Stunde zu finden. Sei dies eine Simpe Fussmassage oder sonst eine. Der Ansatz ist in etwa immer der gleiche.

Als Tourist (und nur solche) wären bereit solch einen Betrag zu bezahlen. Doch halte ich das nicht vor verantwortungsvoll.
Immerhin ist das der doppelte Betrag wie in Thailand zu begleichen ist, oder etwa der doppelte Tageslohn  der in Myanmar zu verdienen ist.

Als Tourist sollte ich möglichst kleine/keine Spuren hinterlassen, doch wer solche Ansätze bezahlt hilft vorsätzlich mit, dass Land auf schnellstem Wege zu zerstören.
So gesehen bin ich froh, dass es nicht so viele Touristen in das Myanmar lockt.

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pzinken
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Beiträge: 262
Antwort #1 - 24.02.20 um 13:03:04
 
Tourismus verändert, aber das ist nicht notwendiger Weise immer zerstören. Viel zerstörerischer finde ich den Wandel zur Konsumgesellschaft, die Bedeutung von Geld hat erheblich zugenommen nach meiner Einschätzung. Tourismus ist dabei einer der benötigten Geldbringer. Man kann aber wohl kaum beklagen, dass Länder wie Myanmar sich von pittoresker Armut verabschieden und sich dem Lichtjahre entfernten Lebensstandard der westlichen Welt zumindest annähern.

Ich stimme dir zu, dass man als Reisender überhöhte Preise meiden sollte. Nicht, weil es für uns teuer wäre ("dual pricing" gibt es eh und als Ausländer zahlst du meist mehr), sondern um nicht als "Preistreiber" zu fungieren. Die Preissteigerungen sind für Einheimische ohnehin schon schwierig und wenn zunehmende Touristenzahlen Preisniveuas beeinflussen, ist das sicher ungünstig. Ob das in Myanmar aber ein Faktor ist, bezweifle ich angesichts der recht überschauberen Touristenmenge.

Ich habe Myanmar einige Jahre gemieden wegen der im Vergleich zur Region absurden Hotelpreise nach 2010. Inwieweit in diesem Sektor Einheimische von überhöhten Preisen profitieren, kann man allerdings auch bezweifeln.

Als zerstörerisch würde ich den Massentourismus bezeichnen, der dazu führt, dass z.B. in Vietnam oder Thailand ganze Küstenregionen mit Bausünden nachhaltig vernichtet wurden. Wenn man solche Auswüchse vermeiden möchte, gibt es eigentlich nur eins: selbst nicht mehr hinfahren.
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^tom^
New Member
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Beiträge: 31
Antwort #2 - 24.02.20 um 20:10:30
 
Soweit kann ich dir beipflichten.
Zerstörerischer Natur ist aber auch dies, wenn Touristen für eine Leistung X, das doppelte bezahlen wie einheimische.
Die Folge wird sein, dass der Leistungserbringer einheimische nicht mehr bedient, weil er von Touristen ja viel mehr bekommt.
Somit kann sich der einheimische die Leistung x gar nicht mehr leisten, was er vor dem Toursimus noch konnte.

So wollte doch ein Kutschefahrer in Pyin Oo Lwin satte 6000 Kyat für eine Stunde rumkutschern.
Ich habe dankend abgewunken.
Doch das wird ihn nicht stören, wartet er weitere 3 Stunden bis er einen hat der dies bezahlt und zweimal im Tag ist dann genug für den Kutscher.
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pzinken
Member***
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Beiträge: 262
Antwort #3 - 24.02.20 um 22:03:05
 
Das Touristen doppelte Preise zahlen ist ja nicht ungewöhnlich, ich würde sagen, fast üblich in Asien. Problematisch wird das, wenn so viele Touristen vorhanden sind, dass entweder die Preise auch für Einheimische steigen oder diese eben nicht mehr vorrangig bedient werden. Das Risiko sehe ich in Myanmar aber noch nicht, dafür gibt es einfach zu wenige Touristen. Mal abgesehen von Inle und Bagan vielleicht.

Nach wie vor finde ich angenehm, dass man von generell überhöhten Ausländerpreisen oder deutlich unverschämten Forderungen in Myanmar weitgehend verschont bleibt. Sei es bei den Straßenküchen, Taxifahrern etc., ich habe fast überall absolut faire Preise bekommen bisher. Echte Abzockversuche wie in Thailand, Vietnam, Indien... hab ich bisher nicht erlebt.
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ardesign
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Beiträge: 295
Antwort #4 - 07.03.20 um 17:41:28
 
Ich finde auch, dass sich die Preistreiberei im Tourismus in Myanmar insgesamt noch in Grenzen hält. Da meine Frau Burmesin ist, bin ich mit erhöhten Preisen für Touristen auch nicht allzu oft konfrontiert. Es ärgert mich aber, dass Ausländer für Inlandsflüge den doppelten Preis zahlen müssen, der von Einheimischen verlangt wird - ohne irgendeine Mehrleistung.
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pzinken
Member***
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Beiträge: 262
Antwort #5 - 10.03.20 um 09:45:08
 
Man kann es auch so sehen: Einheimische bekommen einen reduzierten Preis, um das Angebot überhaupt nutzen zu können. In Relation zum Einkommen dürfte das für die meisten Leute einiges teuer sein als für Touristen Zwinkernd
"Double pricing" gibt es nicht nur in Myanmar vielfach, bei Eintrittspreisen, Hotelzimmern... Das bewegt sich aber alles noch im erträglichen Rahmen, finde ich. Auch wenn ich für die Fähre nach Dala den 20-fachen Preis zahle...
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