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Ngwe Saung / Ngwesaung oder ausklingen am Strand (Gelesen: 7212 mal)
DERSchorschi aus Kölle
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Beiträge: 5
18.05.16 um 06:07:11
 
Hallo Forum,

nach der üblichen Banana-Pancake Rundreise habe ich Myanmar am Strand ausklingen lassen und zwar Mitte Mai 2016. Also Nachsaison und Risiko von Regenzeit. Ich war in Ngwe Saung, manchmal auch Ngwesaung geschrieben. Vorab:

Die Strände sich sehr schön, wenn auch teilweise vermüllt und teilweise Privatstrände der Resorts. Ansonsten gibt es außer relaxen kaum was zu tun. Dann stehen die Preise für Unterkünfte eigentlich in keinem Verhältnis zur Leistung und ich war in der Nebensaison da. Grundsätzlich haben die an der Küste mit den Preisen "einen Pfeil im Kopf", aber Angebot und  Nachfrage. Die Preise bei akzeptablen Unterkünften sind schnell über die 100 $ und entsprechen nicht im Ansatz diesen Kosten. Ich kann mit Basic sehr gut leben (Stromausfall, kein Internet, kein AC etc.). Aber bitte nicht zu Preisen, für die man in Europa First Class unterkommst. Das wird sich m.E. aber in den nächsten 1 - 3 Jahren normalisieren. Es wird wie verrückt gebaut.

Ich war zuerst in einen Guesthouse im Dorf selbst. "Sue Ko Ko Beach" und hier das Economy Zimmer für 11 €. Ich habe aber auch gelesen, dass das Zimmer in der Hauptsaison deutlich teurer ist und beim Neujahrsfest (meist April) auch mal 95 $ die Nacht kostet. Für die Küste sind 11 € aber ziemlich billig, aber billig betraf auch alles. Mit Abstand das schlechteste Frühstück, was ich erlebt habe. 2,5 m² Zimmer. Bambushütten für 27 $ sollen aber etwas besser sein. Dusche tröpfelte nur, so dass ich tagelang Sand, Sonnencreme und Duschgel an mir kleben hatte. Das Zimmer hatte gefühlte 50 Grad und nur einen Mini-Tisch-Ventilator. Also kein Ventilator. Aushalten ließt es sich nachts nur, wenn Fenster und Tür geöffnet waren. Dann gab es etwas Durchzug (Vorteil Küste). Moskitonetz muss angefragt werden, gibt es aber dann. Ohrstöpsel nicht vergessen, denn ab 5:00 Uhr geht der Verkehr los. Da nur Bambuswände da sind, gefühlt durch das Zimmer. Der Zimmerservice bestand daraus, täglich das Fenster zu schließen (hierdurch wäre zumindest ein Luftzug ins Zimmer gekommen) und für Myamesische Verhältnisse war es auch recht unfreundlich. Bestenfalls kam eine Antwort auf die Begrüßung. Liegt übrigens nicht am "Beach", aber auch nur 5 Minuten entfernt.

Lustig war eine "Schweinejagd". Plötzlich waren Schweine am Strand und bei genauer Betrachtung kamen die von einem Fischerboot (auf jeden Fall kein Viehtransporter). Die haben mal eben so etwa 20 Schweine in die Brandung "entlassen".

Wenn die Infrastruktur ausgebaut ist,  jammern wir darüber, dass es nicht mehr ursprünglich ist  Zwinkernd Meine einzige Kritik betrifft aber in der Tat nur die Preise der Unterkünfte. Das ist ein Fischerdorf und die Fischer fahren noch echt mit den Booten raus. Die meisten Dorfbewohner werden aber im Quartal weniger verdienen, als eine Nacht für manche Unterkunft verlangt wird. Die Restaurants sind teilweise hervorragend und hier wird "Tourist" bei den Preisen rot. Das ist das Gegenteil von den Hotels und schlichtweg zu billig für die gute Leistung.

Da täglich mehrmals der Strom ausfällt, bzw. gar nicht da ist, ist übrigens alles warm. D.h. auch Wasser und sonstiges ist meist warm. Wenn gekühlt, dann i.d.R. 100 Kyat teurer und dann i.d.R. lauwarm. Interessant fand ich, dass eine kleine Flasche (lauwarm gekühlte) Cola mit 500 Kyat das gleiche kostet, wie im Cafè. Dort aber eiskalt (dank Generator) und zusätzlich mit Eiswürfeln und  nettem Gartencafè. Aber das sind Peanuts und letztlich sollte man das Geld so gut wie möglich verteilen und nicht an einer Stelle (Guesthouse/Hotel) ausgeben.

Ich wechselte dann in den Yacht Club. Da kostet das  billigste Zimmer in der Nebensaison 47 €. Das Zimmer selbst ist nicht die Wucht, aber o.k. Aber die Anlage hat schon was und Du kannst alles nutzen (von Pool bis Fitness). Für Myamesische Verhältnisse gibt es auch ein tolles Frühstück (Buffet). Hier ist man recht abgeschottet und bekommt das eigentliche Leben kaum mit. Es gibt ein paar Hütten um Umfeld des Resorts, aber keine zusammenhängende Siedlung / Dorf. Das war für zwei Tage aber o.k. Der Yachtclub ist (derzeit) das letzte Hotel, also am weitesten vom Ort entfernt.

Das Wetter hat übrigens super mitgespielt. Von gelegentlichen Wolken abgesehen, war es traumhaft. Die Saison neigt sich den Ende zu, was man sehen konnte. Die ersten Unterkünfte hatten schon geschlossen und teilweise war man dabei, alles (Winter-/) Regenfest zu machen.

Hier noch einige Hinweise. Ngwe Saung selbst ist teilweise mit Schotterpiste, d.h. nicht asphaltiert. Internet / Wlan (stand Mai 2016) gibt es nur in den hochpreisigen Hotels und selbst da unterirdisch langsam. Also auch nicht in Restaurants. Hatte nur das Silver Blue Ocean Restaurant gesehen mit Internet und das liegt außerhalb. Hat aber gigantisch gutes Essen (unbedingt testen) Die meisten Unterkünfte liegen unterhalb (südlich) des Ortes. Darauf achten, wenn ihr was unternehmen wollt. Die Fahrt in den Ort kostet mit dem Moto-Taxi zwischen 1.000 - 2.000 Kyat. Überall bietet man den Bus nach Yangon an. Dazu muss man wissen, dass eigentlich alles über Yangon geht und Ngwe Saung eine Sackgasse ist. Der Bus vom Yachtclub (Anbieter Golden Star) ist eine Kaffeefahrt. Zwar recht komfortabel (AC), hält aber an jeder Verkaufsbude. Nein, man hat keine Heizdecken angeboten, aber das war auch alles, was fehlte. Also Zeit mitnehmen (6-7 h).

Die Busse von/nach Yangon starten generell vom Dagon Highway Terminal. Also nicht der bekannte Busbahnhof in der Nähe des Flughafens. Ist auch recht abenteuerlich zu erreichen. Zumindest mit Local-Bus, was dafür wieder ein Riesenspaß ist. Die Station liegt am Yangon-Patein-Highway (Patein ist die große Stadt auf dem Weg) und damit auch wieder relativ gut aufzufinden. Der Stadtteil heißt Hlaing, weshalb der Busbahnhof auch gelegentlich Hlaing Busbahnhof genannt wird. Wer viel Zeit hat (die Busse fahren morgens zwischen 6 - 8), reist auf eigene Faust an. Mit local Bus etwas schwierig, da mehrfach umzusteigen. Der Circle-Train kann aber fast alles. Station ist Tha Mine Railway Station. Dort ist die Autobahn und der Fluss. Stadtauswärts über den Fluss bis zum Busbahnhof.

Tipp:
- Navi-Software (Maps.me) nicht vergessen, sonst seid Ihr aufgeschmissen.
- Übersetzungssoftware (z.B. Loecsen.com) hilft ungemein, denn außerhalb der Zentren sprechen fast alle Myamesisch. Außerdem ein Heidenspaß, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen.
DERSchorschi aus Kölle
« Zuletzt geändert: 18.05.16 um 14:56:08 von DERSchorschi aus Kölle »
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