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Film "The Lady" und die aktuelle Politik (Gelesen: 7651 mal)
ardesign
Member***
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Beiträge: 295
17.10.11 um 09:55:25
 
Wie vermutlich allgemein bekannt, hat Luc Besson den Film "The Lady" über ASSK und ihren Mann Michael Aris gedreht, der in Deutschland am 15.03.12 in die Kinos kommen soll.

In ersten Ankündigungen hieß es immer, dass die Liebesbeziehung zwischen den beiden Protagonisten im Vordergrund der filmischen Handlung stehen sollte. Verschiedene Trailer im Internet vermitteln jedoch ein anderes Bild: Hauptanliegen des Films ist offensichtlich der Kampf von ASSK und ihrem Ehemann für die Demokratie in Myanmar (sorry, Burma!) und die Darstellung von Despotie und Brutalität der (früheren) Machthaber.

Mein erster Eindruck des Films war vielversprechend. Die Dreharbeiten erfolgten wohl überwiegend in Thailand, aber in einem Trailer habe ich auch das Rathaus von Yangon (gegenüber der Sule Pagode) erkannt. Die filmischen Aussagen werden offenbar sehr drastisch dargestellt. Die Hauptpersonen, insbesondere Michelle Yeoh als ASSK, wirken absolut überzeugend.

Wie wohl die zur Zeit um erste demokratische Veränderungen ringende Regierung über diesen Film denken mag, dessen Drehbuch noch zu Zeiten Than Shwes entstanden ist?

Soweit ich weiß, erhielt Michelle Yeoh bereits vor einigen Monaten Einreiseverbot nach Myanmar. Das dürfte die Verbreitung des Films letztlich ebenso fördern wie ein mögliches Verbot, ihn in Kinos zu zeigen. Mir stellt sich die Frage, ob die Regierung eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Film hinbekommt - was meint ihr?

Ich werde mir den Film natürlich sobald wie möglich ansehen!
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kweli
Member***
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Beiträge: 310
Antwort #1 - 17.10.11 um 13:59:01
 
"Myanmar (sorry, Burma!)"

Häh?

ASSK hat für mich den Menschen Myanmar´s mehr geschadet als geholfen von daher interessiert mich der Film eher weniger.

Bevor jetzt jemand aufschreit und mich attackiert mal darüber nachdenken...
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alex63
Member**
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Beiträge: 172
Antwort #2 - 17.10.11 um 23:00:29
 
ardesign schrieb am 17.10.11 um 09:55:25:
Soweit ich weiß, erhielt Michelle Yeoh bereits vor einigen Monaten Einreiseverbot nach Myanmar


Nun, sie ist nach Yangon geflogen und sie haben sie zurückgeschickt und sie ist in tränen ausgebrochen at Yangon International Airport - kann man drüber denken, was man will

@kweli, ob Daw ASSK geholfen hat oder hilft oder im moment auf einem weg der kompromisse ist, keine ahnung, die situation ist derzeit eher verwirrend als entwirrend; es könnte sein, dass die "Lady" inzwischen zu sehr "Icon" ist und demzufolge der fokus zu sehr auf Daw ASSK liegt. das verhindert im moment "nachwachsende" "Icons", so lange man sich auf Daw ASSK alleine konzentriert und verhindert ggf. auch die wahrnehmung der öffentlichkeit, dass es neben Daw ASSK meinungen, stimmen, menschen gibt, die vorstellungen haben, wie sich Myanmar entwickeln kann..............

p.s. der film wird sicher aufmerksamkeit erzeugen (auch in Myanmar mit raubkopien.........)
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kweli
Member***
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Beiträge: 310
Antwort #3 - 17.10.11 um 23:14:03
 
Die Sache ist doch eher das sich ihre Politik der Isolation und Sanktionen etc als totaler Mist herausgestellt haben...

Mal abgesehen davon das sie 1988, als es eine wirkliche Chance auf Demokratie gab nachdem Ne Win sein Amt niedergelegt hat, als Politik-Anfängerin kläglich versagt hat. Sie hat fast ihr ganzes Leben außerhalb Myanmars verbracht und wurde dann übernacht auf einmal zum Führer der Demokratie und das nur auf Grund ihres Vaters. Dass das schief geht ist irgendwie logisch wenn man es mal objektiv betrachtet...

Wenn es in Myanmar einen richtigen Wandel gibt dann geht der von der Regierung aus und nicht von Aung San Suu Kyi... Ihre Bedeutung ist heutzutage rein symbolischer Natur.

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ardesign
Member***
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Beiträge: 295
Antwort #4 - 18.10.11 um 06:06:32
 
kweli schrieb am 17.10.11 um 23:14:03:
Die Sache ist doch eher das sich ihre Politik der Isolation und Sanktionen etc als totaler Mist herausgestellt haben...

Mal abgesehen davon das sie 1988, als es eine wirkliche Chance auf Demokratie gab nachdem Ne Win sein Amt niedergelegt hat, als Politik-Anfängerin kläglich versagt hat. Sie hat fast ihr ganzes Leben außerhalb Myanmars verbracht und wurde dann übernacht auf einmal zum Führer der Demokratie und das nur auf Grund ihres Vaters. Dass das schief geht ist irgendwie logisch wenn man es mal objektiv betrachtet...

Wenn es in Myanmar einen richtigen Wandel gibt dann geht der von der Regierung aus und nicht von Aung San Suu Kyi... Ihre Bedeutung ist heutzutage rein symbolischer Natur.



Ob die nachträgliche Annullierung des Wahlergebisses von 1988 und die folgende Politik des Isolation Myanmars durch den Westen ASSK vorzuwerfen ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass sie für ihr politisches und gesellschaftliches Engagement den Friedensnobelpreis erhalten hat. Dadurch ist sie in der Tat zu einer international geachteten Ikone des Friedens und der Demokratie geworden. Wer auch immer in den vergangenen Jahrzehnten im Ausland über Myanmar sprach, kam nicht an ihr vorbei.

Natürlich kann der politische Wandel in Myanmar zur Zeit nur von der Regierung ausgehen. Die ersten vielversprechenden Anzeichen sehen wir ja gerade. Dass ASSK dabei einbezogen wird, halte ich für folgerichtig und politisch wie diplomatisch geradezu unerwartet klug, und sie selbst scheint sich ja auch eher gemäßigt zu verhalten.

Der Film "The Lady" ist zum heutigen Zeitpunkt eher geeignet, Irritationen hervorrufen: Darin wird offenbar im Sinne der zweifellos richtigen westlichen Einschätzung der primitiven und menschenverachtenden Politik Than Shwes noch mal richtig nachgetreten und ASSKs Schicksal melodramatisch überhöht.

Der Film dürfte ein gutes halbes Jahr zu spät in die Kinos kommen. Dennoch vermute ich, dass er sowohl in Myanmar als auch im Ausland durchaus Beachtung finden wird. Man kann wohl nur hoffen, dass alle an dem derzeitigen vorsichtigen Aufbruch Beteiligten im Umgang mit diesem Streifen ihrer "jüngsten Geschichte" einen klaren Kopf bewahren mögen...

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kweli
Member***
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Beiträge: 310
Antwort #5 - 18.10.11 um 09:13:02
 
ardesign schrieb am 18.10.11 um 06:06:32:
kweli schrieb am 17.10.11 um 23:14:03:
Die Sache ist doch eher das sich ihre Politik der Isolation und Sanktionen etc als totaler Mist herausgestellt haben...

Mal abgesehen davon das sie 1988, als es eine wirkliche Chance auf Demokratie gab nachdem Ne Win sein Amt niedergelegt hat, als Politik-Anfängerin kläglich versagt hat. Sie hat fast ihr ganzes Leben außerhalb Myanmars verbracht und wurde dann übernacht auf einmal zum Führer der Demokratie und das nur auf Grund ihres Vaters. Dass das schief geht ist irgendwie logisch wenn man es mal objektiv betrachtet...

Wenn es in Myanmar einen richtigen Wandel gibt dann geht der von der Regierung aus und nicht von Aung San Suu Kyi... Ihre Bedeutung ist heutzutage rein symbolischer Natur.



Ob die nachträgliche Annullierung des Wahlergebisses von 1988 und die folgende Politik des Isolation Myanmars durch den Westen ASSK vorzuwerfen ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass sie für ihr politisches und gesellschaftliches Engagement den Friedensnobelpreis erhalten hat. Dadurch ist sie in der Tat zu einer international geachteten Ikone des Friedens und der Demokratie geworden. Wer auch immer in den vergangenen Jahrzehnten im Ausland über Myanmar sprach, kam nicht an ihr vorbei.

Natürlich kann der politische Wandel in Myanmar zur Zeit nur von der Regierung ausgehen. Die ersten vielversprechenden Anzeichen sehen wir ja gerade. Dass ASSK dabei einbezogen wird, halte ich für folgerichtig und politisch wie diplomatisch geradezu unerwartet klug, und sie selbst scheint sich ja auch eher gemäßigt zu verhalten.

Der Film "The Lady" ist zum heutigen Zeitpunkt eher geeignet, Irritationen hervorrufen: Darin wird offenbar im Sinne der zweifellos richtigen westlichen Einschätzung der primitiven und menschenverachtenden Politik Than Shwes noch mal richtig nachgetreten und ASSKs Schicksal melodramatisch überhöht.

Der Film dürfte ein gutes halbes Jahr zu spät in die Kinos kommen. Dennoch vermute ich, dass er sowohl in Myanmar als auch im Ausland durchaus Beachtung finden wird. Man kann wohl nur hoffen, dass alle an dem derzeitigen vorsichtigen Aufbruch Beteiligten im Umgang mit diesem Streifen ihrer "jüngsten Geschichte" einen klaren Kopf bewahren mögen...



Der Grund warum sie den Nobelpreis bekommen hat ist aber wohl mehr das sie für die UN gearbeitet hat und absolut konform mit dem Westen ist.

Sie ist zu einer Ikone geworden aber das nicht weil sie etwas für die Menschen Myanmar´s erreicht hat sondern weil sie für die Medien eine perfekte Ikone darstellt. Tochter der wichtigsten Person der Geschichte Myanmars, hübsches Gesicht, konform mit dem Westen, sogar für die UN gearbeitet und noch dazu verheiratet mit einem Engländer. Ein gefundenes Fressen für die Medien...

Wer weiß was passiert wäre wenn jemand der in Myanmar gelebt hat und etwas von Politik verstanden hat zum Kopf der Demokratiebewegung gewurden wäre 1988.
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