Leider geht nicht so viel in einen Beitrag. Es geht weiter :
Einige Frauen sind sehr alt und ihre Gesichter erzählen Geschichten. Immer wieder werde ich lächelnd aufgefordert mich dazuzusetzen, aber niemand scheint etwas dagegen zu haben, dass ich aus dem Hintergrund einige Fotos mache. Ich frage, warum denn nur weiss gekleidete Frauen anwesend sind und erfahre, dass Heute 15 neue Nonnen geweiht werden. Aber niemand scheint genau zu wissen, wann genau das geschieht.
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich mich sputen muss um meinen Pass von der Botschaft abzuholen !! Also schnell zum Pier....wo war das nochmal...da?....Nein dort, stimmt, da steht ja ein Schild Vor mir auf dem Gehweg läuft eine Frau....nee, das ist ein ganz hässlicher Katoey, dunkle Haut, eckiger Körper, schwarzes Kleid, barfuss, die Zehen gespreizt wie ein Äffchen und den dicken Zeh mit lila Nagellack lackiert. Sie schwenkt sowas wie eine 2 m lange silberne Isomatte herum. Ich habs eilig und überhole sie, da stösst sie plötzlich Schreie aus wie ein Urwaldvogel und wirft die Isomatte über meinem Kopf herum. Ich hab mich sowas von erschrocken....Herrje. Ich glaube, die ist nicht ganz richtig im Kopf, sie nimmt unter den Verkaufstischen das Essen für die Geister und isst es genüsslich. Niemand hindert sie daran, sie hat ein Gesicht wie ein Dschinn.
Da ist der Pier und das Boot ist mal wieder gerade abgefahren, das ist wirklich jedesmal so !! Schlechtes Karma.
An der burmesischen Botschaft gibt es natürlich wieder ne lange Schlange, aber mein Visum ist im Pass, sogar mit Foto. Alles Paletti.
Im Hotel noch "schnell" die Reisetasche umpacken, denn morgen geht es nach Sukhothai und ich nehm ja nicht alles mit. Das schnelle umpacken dauert anderthalb Stunde und die Restreisetasche wiegt gefühlte 100 Kilo..... Die wird dann ins Rambuttri Village gebracht, wo mich später wohnen werde.
Es ist mein letzter Abend im Navalai und ich lasse mich mit einem Red Curry und einem kühlen Singha auf der Terasse verwöhnen. Vor meinen Augen gibt es open Air Kino, die allerschönsten bunt beleuchteten Boote flanieren vor meinem Platz vorbei , die Brücken rechts und links sind farbig beleuchtet......leise Musik im Hintergrund, es schmeckt vorzüglich.....das Leben kann so schön sein.
Ab in die horizontale mit einem Schokoriegel und einem Singha, bissel TV schauen, es läuft CSI, fast wie zuhause....hehehehehe.
Eigentlich muss ich ja fast schon sofort wieder aufstehen, nämlich um 04.00 Uhr....was ist das eigentlich für ein Urlaub????
Ich habe NICHT verschlafen und bin um 03.45 Uhr aufgestanden....das grenzt wirklich an Körperverletzung !! Ich hatte iennen Airporttransfer für 150 THB reserviert, aber irgendein "Verantwortlicher" hat mich aus Versehen zu einem jungen deutschen Paar in ihr privates Taxi gesetzt. Da bin ich ja unverhofft schnell zum Flieger gekommen . Wir fliegen mit einer kleinen Propellermaschine, die von aussen mit quitschbunten Nemofischen bemalt ist, nach Sukhothai. Nach 1 Stunde landen wir auf dem herzallerliebsten Flughafen , der aussieht wie ein schöner Garten und wo hübsche junge Frauen in Seidentrachten die Gäste empfangen. SO gehört sich das !!
Ich bin schon um 10.00 im Orchid Hibiscus GH und frühstücke erstmal. Der Besitzer Paolo serviert mit Grazie Spiegeleier, Toast, eine wilde Honigwabe und leckeren Cocospudding in Bananenblättern verpackt. Die Anlage ist sowas von schön, alles kleine Bungis inmitten eines tropischen Gartens. Viele Vögel - Tukane, Zwergpapageien, Kakadus...- kleine Ecken zum verstecken und ein grosser Pool laden zum faulenzen ein. Ich habe ein Prinzessinenbett mit Schmetterlingen und Blumen im Moskitonetz - schöön !
Ich miete ein Fahrrad, frage Paolo nach dem waszusehen und mache mich auf dem Weg. Wider Erwarten passt sich mein Popo schnell dem Radfahren an.... , ich mache sowas nämlich nicht allzu oft. Ich radle zu einem Buddha, den man bei Sonnenaufgang sehen sollte. Er liegt ziemlich weit ausserhalb, 40 Minuten Fahrt, dann noch 200 m über Steine bergauf kraxeln. Also, bei meinem fehlenden Orientierungssinn, im dunkeln, mit nem Rad ohne Licht......da komm ich ja in Kalkutta aus !! Und ausserdem hab ich ihn ja nun schon gesehen. War auch wirklich sehr schön.
Dann einer meiner Lieblingsplätze : Wat Sri Chum !!! Dieser eingeschlossene Buddha hinter der Mauer, in all der Enge liegt hier eine ganz besondere Würde und Besinnlichkeit. Ich liebe diesenn Ort.
In der Nähe gibt es einen Stand mit Bildern. Eine Ladyboy malt zauberhafte Bilder aus der thailändischen Mythologie auf Baumwolle. Eine 1,50 m grosse Frauenfigur hat es mir angetan. Der Preis soll 1.500 THB sein. Ich sage, dass ich es mir überlege und nochmal wiederkomme.
Zurück zum GH, duschen , Sonnencreme auftragen denn ich habe einen satten Sonnenbrand. Mein Hintern tut nun doch weh.... . Ein wenig am Pool relaxen und dann wird es wieder Zeit, den Allerwertesten auf den Drahtesel zu schwingen . Paolo hat mir eine abenteuerliche Zeichnung von Wat soundso gemacht, der ist sehr schön bei Sonnenuntergang.....ist auch gaaaaanz nah. So - denn mal los. Ich fahr und fahr und fahr......nix. Zurück zum Ausgangspunkt, also GH. Wieder los, in eine Strasse rein, wieder raus, bei einem Resti fragen - ja, das sind noch 4 Km. Hmmm.....nah also, Paolo ??? Bei mir ist NAH dann mal ums Eck.......Also, nach geraumer Weile bin ich auch am Wat Chetupon , ist hübsch. Leider ist der Sonnenuntergang Heute sehr blass. Denn mal wieder nach Hause. Auf die Hauptstrasse und immer geradeaus. Moment mal....hier war doch vorhin nur EINE Strasse.....wo kommt denn nun diese Gabelung her ??? Pffff......ich fahr ein gutes Stück geradeaus, nee, wieder zu der anderen, aber die sieht mir nun auch nicht bekannt aus, also wieder zurück. Die Leute, die am Strassenrand Saatgut ausbreiten, lachen schon und grüssen . Ja danke, sehr nett.......Mist ! Ich fahre jetzt einfach weiter und bin plötzlich mitten im Wald. Neeee.....also, hier war ich ganz bestimmt nicht. Bald wird es dunkel, und im Wald, da sind die Räuber ! Sich bei nur 2 Strassen zu verfahren, das bringe mal wieder nur ich fertig. Ein Schüler malt mir einen Plan, aber der ist nix. Wieder Mist. Einfach weiter. Irgendwann komme ich am Rand des historischen Kerns aus, da ist gerade Markt , Fleisch, Fisch, Gemüse, Eier, Obst und Millionen von Fliegen .
Im GH gibt es nur Frühstück und ich besorge mir ein grosses Stück gebratenes Huhn und Obst. Auf der Terasse stelle ich fest, dass hier die Moskitos so gross wie Tuk Tuks sind, richtige Mörderbrummer, also schnell mit Moskitomilch einreiben und die chemische Keule in die Steckdose stecken. Meine erste Nacht im Himmelbett steht an und leider ist mein Schlaf garnicht königlich, denn die Matraze ist hart wie ein Brett. Ausserdem hat es spät abends angefangen wie aus Kübeln zu regnen und hat die ganze Nacht nicht aufgehört.
Nach dem leckeren Frühstück , mit Wasser und Sonnenmilch bewaffnet, schwinge ich meinen Po wieder aufs Gestell und mache mich auf zum Suhkothai Historical Park. Das ist für mich einer der schönsten Orte. Im Wat Mahatat liegt eine solche Erhabenheit, das ich eine Gänsehaut bekomme. Diese grossartige Tempelanlage ist ein wunderbares Zeugnis buddhistischer Vergangenheit. Diese beiden riesengrossen stehenden Buddhas seitlich des zentralen Chedis.....der sitzende Buddha davor, ich nehme mir Zeit und versenke mich in die Schönheit und Vollkommenheit. Die verschiedenen Schattierungen der Steine lassen alles beinahe lebendig erscheinen. Ich bin ganz vernarrt in diesen Ort. Der erhabene sitzende Buddha, über den Causeway mit den steinernen Säulen zu erreichen, der schreitende feminine Buddha ..... ...... hhhmmmmmm -schööön !! Zwischen den Füssen des Erleuchteten stehen Räucherstäbchen und Wachs von kleinen Kerzen tropft auf seine Zehen. Er nimmt es mit Gelassenheit. Über die Blumengirlanden freut er sich bestimmt.
An einem Baum entdecke ich ein......einen Drachen. Der ist soooo schön, schillert in kräftigem blau , grün, gelb und rot. Und er bleibt ruhig sitzen, bis dass ich von allen Seiten meine Fotos gemacht habe. Danke, schöner Drache. (Anmerkung der Redaktion : natürlich ist dieses Tier KEIN Drache, der Frau hier ist nur die Fantasie durchgegangen. Aber wir wissen auch nicht, was das ist ).
Wie versprochen suche ich die Ladyboy am Wat Sri Chum auf um über den Preis ihrer Malerei zu reden. Wir einigen uns auf freundliche 1.200 THB und sind beide zufrieden. Den Buddha besuche ich natürlich auch nochmal und habe ihn ganz für mich alleine.
Weiter zum nächsten Wat. Ich stehe da und mache meine Fotos, da spüre ich, dass jemand hinter mir steht. Ich dreh mich um und da steht ein junger Mann von denen, die die Ruinen sauberhalten, breites Grinselächeln im Gesicht , streckt mir die arg dreckige Hand entgegen und sagt sawadee khrap. Ich bin ja gut erzogen, nehme die Hand - uuuuahhhh - , grüsse zurück und bevor ich mich versehe , hat der mich im Arm, rechts, links und fängt auch noch an an meinem Hals zu schnüffeln, uuuahhhhh....uuuuaahhhh....ich wollte den garnicht riechen, der stank nämlich ungemein. Als ich endlich reagieren kann , spitzt der schon seinen Mund zum Kuss...ich sag, nee Junge, lass mal gut sein, zücke meine Kamara und will ein Foto machen. Das wirkt, zack ist er weg ! Ich habe schnell gemerkt, dass der geistig behindert ist, deshalb bin ich auch freundlich geblieben. Ansonsten mag ich es garnicht, dass man mich anschnüffelt und zum Glück sind die Thais auch nicht an übermässigem Körperkontakt mit uns Falangs interessiert ! Mann, DAS sind Abenteuer, die ich da erlebe
Überall laufen Kühe herum, die haben einen Höcker und lange Schlabberhälse, aber ganz samtige grosse braune Augen, und ich mag die sehr. Ich werde zum Kuhliebhaber mutieren und mein Lebtag kein Steak mehr essen......
Am späten Nachmittag nehme ich für 150 THB ein offenes Tuk Tuk ins 12 km und 40 Minuten entfernte New Sukhotkai . Nach dieser Zeit im Fahrtwind sitzend, stehen die Haare entgegen der Fahrtrichung . Es ist gerade Markt und ich kaufe mir zwei mal Klebereis, einmal gelb und einmal weiss, mit einer Paste aus Eiern und Kokosnuss drauf. Einige Leckereien vervollständigen mein Abendessen.
Im GH lerne ich eine sehr nette Deutsche kennen. Sarah heisst sie und lebt schon seit 9 Jahren In New York. Vielleicht unternehmen wir was zusammen. Sarah hat ihren guten Job gekündigt um 5 Monate durch die Welt zu reisen. Das ist mutig.
Der folgende Tag bringt Wolken, Wind und recht kühles Wetter. Da ist nix mit relaxen am Pool. Ich radel nochmal durch den Historical Park und treffe Sarah dort. Wir gehen zusammen essen und beschliessen, am nächasten Tag zusammen mit dem Bus nach Chiang Mai zu fahren. Wir schlendern auf dem Markt herum wo ein armes Schwein seine eigenen Füsse und den Schwanz auf einem anderen Tablet sehen konnte. Hier sitzen die Verkäuferinnen nicht neben dem Tisch, sondern obendrauf, neben der Ware. Das ist lustig, denn man könnte meinen, die Marktfrauen ständen auch im Angebot . . Wir organisieren unser Abendessen und verbringen den Rest des Abends auf der Terasse mit einem kühlen Bier.
In der Nacht ist ein leiser Trauergesang der Mönche zu hören. In der Nachbarschaft ist jemand gestorben. Dann, um punkt 05.00 falle ich vor Schreck fast aus dem Bett, es ist ohrenbetäubende "Thaimusik" zu hören. Aber nach einem Moment wird klar, das sind wieder die Mönche. Und ich dachte schon, meine Nachbarn machen Party ! Es wurden zwei neue Novizen geweiht und das soll das ganze Dorf hören. Volle Kanne Susanne !! Ihr könnt euch garnicht vorstellen, wie laut das um diese unchristliche Zeit war
Mit Sarah also auf nach Chiang Mai. Sie hat übrigens die letzten 9 Jahre für zwei grosse deutsche TV Sender gearbeitet und fühlt sich ganz und gar als New Yorkerin.
In der oberen Etage unseres Busses mit den himmelblauen Gardinen und Bömmelchen machen wir es uns erstmal bequem. Die Zeit vergeht schnell und bald sind wir am Ziel.
Mein GH Chiang Mai Thai House ist ganz reizend, die Zimmer sind sehr schön dekoriert, das Bad ist prima, es gibt einen hübschen Poolbereich und ein Resti. Ausserdem liegt es nur 3 Gehminuten vom Tapae Gate entfernt und der Preis ist mit 400 THB - ohne AC - wirklich sehr gut. Das Wetter ist immer noch so lala, bewölkt und nicht wirklich heiss.
Sarah und ich gehen spazieren und essen sehr gut bei einem jungen Engländer richtig leckeres Thaifood. Er ist vor einigen Jahren hier mit seiner Freundin hängengeblieben. Seitdem gibt er täglich 4 Stunden gratis englischen Unterricht für thailändische Kinder, die sich dieses Extra sonst nicht leisten könnten. So haben sie vielleicht später bessere Chancen. Das finde ich toll, Respekt.
Ein Besuch auf dem Nachtmarkt rundet den Abend ab. Hier ist es ganz entspannend und wir entdecken einen ganz tollen Tempel, an dem noch gearbeitet wird. Er ist von aussen komplett mit ziselierten und gehämmerten Silberplatten verkleidet. Das sind einfach wunderschöne Arbeiten. Wat Srisuphan heisst er. Unbedingt hingehen !
in der Nacht schimmert er fast unwirklich. Wir unterhalten uns mit einem jungen Mönch aus Cambodia über den Buddhismus und die Menschen.
Am nächsten Morgen Frühstück auf der Restiterasse. Also, der Chef von dat janze, der sieht aus wie ein böser Schurke. Fischgesicht, sehr stark fliehendes Kinn, Saugmund, Glubschaugen, immer schlecht gelaunt und wenn er dort ist, sind alle anderen still. Ich mag den nicht.
Heute ist Tempelvormittag und um 14.00 traffen wir uns um zum Wat Doi Suthep zu fahren.
Aber nun laufe ich zu einigen meiner Lieblingstempel. Sie sind sooo schön anzuschauen, im Lanna Style, rot mit viel Holz, und spitzen Dächern die sich fast bis auf den Boden ziehen, und voller Gelassenheit. Ausserdem sind die Mönche hier viel komunikativer als in Bangkok.
Chiang Mai ist herzallerliebst. Überall gibt es schnuckelige kleine Lädchen wo junge Thaidesigner ihre Sachen verkaufen, Läden voller Silberschmuck, und das ist kein altmodisches Zeugs, kleine Cafés und süsse Restis. Nachts ist alles mit hübschen Laternen beleuchtet. Man könnte einfach immer weiterlaufen und schauen.
Um 14.00 steigen wir in ein rotes Songthaew um zum Wat Doi Suthep zu fahren. Aber der Fahrer ist ein Schlitzohr, er karrt uns in irgendein Viertel, lässt uns aussteigen, läd eine Fuhre junge Leute ein und wir sollen mit einem Kollegen für mehr Geld weiterfahren. Es sind einige Diskussionen notwendig um endlich weiterzukommen.
Aber oben auf dem Berg ist das alles vergessen und die Stimmung im Wat nimmt mich wie immer gefangen. An der langen Nagatreppe stehen wieder die kleinen Mädchenin den schönen Trachten, ich denke, es sind Kleider der Flower Hmong. Sie sehen herzallerliebst aus und wollen natürlich Geld für die Fotos haben. Jedermann gibt es gerne. Ich habe zwiespältige Gefühle.........aber später fahren wie mit einem der Mädchen und ihrer Mutter zusammen in die Stadt runter. Die Mutter ist stark deformiert und kann kaum laufen. Zwischen ihr und ihrer Tochter besteht ein enges und liebevolles Band. Das Kind hilft somit ihrer Mutter um zu überleben. Das ist traurig, aber wenn man die beiden so zusammen sieht........ich bin froh, ihr Geld gegeben zu haben.
Im Tempelbereich sind viele Thaipilger anzutreffen, sie umrunden den zentralen Chedi mit Räucherwerk und Lotublüten in den Händen. Ein kleines hellblondes Mädchen steht barfuss mit einer rosa Lotusblüte in den Händen vor einem Buddha, etwas verloren.........
Der Himmel strahlt in einem tiefen blau, die Tempelglocken klingen leise und das Gold strahlt mit der Sonne um die Wette. Ich bekomme von einem Mönch ein weisses Band ums Handgelenk gebunden. Auf einer Bank sitzt ein Mönch mit dicken Bauch, Dreitagebart und gelber Pudelmütze im Schneidersitz , ganz versunken.
Ein junger Mann zeigt uns einen Säbeltanz und zwei reizende junge Frauen üben sich im klassischen Thaitanz.
Ein junger Farang fällt eine Treppe runter und hat einen ganz verdrehten Fuss.....der hat sich glaube ich, sehr weh getan.
Wir essen an einem der Stände bei der Treppe einen gebratenen Reis und fahren wieder in die Stadt.
Nach dem Tempelbesuch gelüstete es uns nach einer Leckerei, die wir auf dem Nachtmarkt fanden. Und glücklicherweise fand ich auch noch ein Paar robuster Schlappen für das Elefantancamp. Da kann ich ja schliesslich nicht mit Flip Flops aus Seide aufkreuzen. Also früh schlafen gehen, denn Morgen müssen wir schon wieder zeitig aus den Federn, Elefanten sind angesagt !!!!
Nach einer Stunde Fahrt in die Berge kommen wir am Baan Chang Elephant Camp an. Die Weite der grünen Lamdschaft und die Ruhe stimmen mich sogleich friedlich, aber auch sehr erwartungsvoll. Zuerst bekommen wir unsere Mahout Uniformen verpasst, denn die Changs sollen nicht durch bunte Kleidung oder auch Gerüche verwirrt werden. Dann bekommen wir eine Einweisung in das, was dieses Camp representiert. Das grosse Gelände ist Eigentum und hier beherbergt man gerettete Tiere, die man aus Arbeitscamps oder von den Strassen Bangkoks, wo sie des nachts betteln gingen, ihren Besitzern abgekauft hat. Die Besitzer können, wenn sie wollen, mit ihrer Familie auch im Camp leben und sich weiterhin um das Tier kümmerm. Man möchte alsbald mehr Gelände ankaufen, damit ein Unterstand für die Tiere gebaut werden kann, wo sie sich bei schlechtem Wetter in der Regenzeit unterstellen können.
Ein Eelefant wird bis zu 80 Jahre alt, frisst täglich bis zu 250 Kilo Grünzeugs und trinkt 150 Liter Wasser !!!
Wir machen uns mit den Tieren bekannt und schleppen Körbeweise Bananen und Zuckerrohr heran, das wir dann an sie verfüttern. Es gibt eine hochschwangere Elefantenkuh und ein kleines Baby. Es umarmt uns und gibt Küsschen, sooooo niedlich. Elefanten sind ganze zwei Jahre schwanger !!!
Jeder Elefant hat seinen ganz eigenen Charakter und einen speziellen Körperbau. wir lernen " auf den Elefanten auf- und absteigen".....ist nicht unähnlich wie bei Pferd und Kamel. Nur muss man hier auf ein dickes Bein steigen und sich an riesig grossen Ohren festhalten
Meine Elefantendame heisst Nong Pui und ist 12 Jahre alt. Unsere Kommandos , die wir auswendig lernen müssen , lauten :
noo loong - für aufstehen und hinlegen
p(b)ai - vorwärts
que (sprich kue) - wenn man abbiegen will, begleitet vom klopfen mit dem Fuss hinter dem Ohr, will ich nach rechts, dann rechtes Bein eng ans Tier und mit dem linken Fuss klopfen. Wie beim reiten......
hau - stehenbleiben
Vom vielen üben hatten alle Hunger und es gab erstmal Mittagessen. Dann endlich, sassen wir alle auf unserem Elefanten, direkt hinter den Ohren auf dem Nacken, und los ging es in den Wald. Es ist schon ein sehr seltsames Gefühl, so ohne nix auf einem Chang zu sitzen, die Haut ist hart und manchmak stachelig, er läuft bedächtig und man fühlt jede Bewegung unter sich. Allerdings hört und riecht man ihn auch, denn ein Elefantenfurz hört sich an wie ein Motorradmotor......
Ich muss mich wirklich entspannen um nicht runterzufallen, es geht bergauf und bergab und wir alle sehen zu, dass wir schön auf dem Elefanten drauf bleiben. Meine Nong Pui hat leider einen leicht nach vorne abfallenden Nacken , weil sie immer nach unten schaut......da heisst es, aufpassen, um nicht über die lange Nase runterzurutschen. Immer schön etwas nach hinten lehnen, aber aufgepasst mit Zweigen und anderem Zeugs, das so im Weg hängt !! Und immner schön die Kommandos geben, und auch laut, damit der Chang es hört. Gerne bleibt er mal am Wegesrand stehen um an was leckerem zu knabbern, oder weicht auch mal vom Weg ab , weil da unten eine besonders saftige Bananenstaude steht......zum Glück laufen die richtigen Mahouts neben uns her, sonst wäre wohl der eine oder andere verlustig gegangen.
Aber - das ist SOOOOOOO TOLL, SOSOSOSOSO TOLL !!!
Wir machen eine Pause im Wald, setzen uns auf den Boden und unser Guide Tom (my name is Tom, Tom Cruise !) erzählt uns noch mehr wissenswertes über diese wunderbaren Tiere, dann heisst es wieder - noo looong, aufsteigen und bai......weiter gehts.
Wieder bei den Changs zuhause, ist es Zeit für ein Bad ! Darauf haben wir natürlich alle gewartet !!! Die Tiere gehen mit den Mahouts in den Teich, sind ganz locker, man sieht genau, wie sehr sie es geniessen. Tom warnt uns : wenn ein Elefant ins Wasser geht, macht er zuerst pee, und dann poo.........
Okaaayyyy........wir steigen also barfuss und in voller Montur rein in die braune Brühe, dicker klebriger Schlamm quillt zwischen meinen Zehen durch (uuuahhhh, ist das jetzt nur Schlamm, oder auch die zu Sedinemten zerfallene Elefantenkake, auch mit frischeren Bestandteilen...????) , ich will da jetzt garnicht dran denken, und verbanne jegliches Pfuigeflüster aus meinem Kopf. Nong Pui kniet schon im Kakaobraunen Wasser (diese Idee gefällt mir wesentlich besser ) und ich wate , bewaffnet mit Eimer und Wurzelbürste zu ihr. Zwei Kerle schieben sich zwischen all die badenden durch, eine Schwimmwanne vor sich herschiebend, all die Poos einsammelnd..... eigentlich ist Elefantenpoo ja garnicht soooo eckelig, da wird ja sogar Papier draus gemacht ! Na also !! Ich schrubbe mein Tier und spüle es ab, sie schaut mir mit ihren klaren braunen Augen direkt ins Herz, das fühle ich jedenfalls. Der Chang hinter mir ist vom Schalk getrieben, wird übermütig und füllt den Rüssel mit Wasser, was er mir dann gezielt über den Kopf prustet......dann haut er auch noch mit dem Rüssel aufs Wasser, wie um zu sagen....hehehehehe, na, hab ich das nicht wirklich gut gemacht ??? Haste, denn jetzt seh ich aus wie du !!! Flüchtige Gedanken, wie - hoffentlich sind da keine Würmer im Schlamm, die sich unter die Haut bohren, lassen sich schnell verscheuchen. Bald ist Nong Pui sauber, oder so, und wir Aushilfsmahouts müssen aus dem Wasser. Nun dürfen auch wir uns duschen und ich will euch garnicht sagen, WO ich überall Elefantenpoo gefunden habe.......
Leider ging diese Zeit viel zu schnell vorbei, es gab noch einen Imbiss und dann wieder heim ins Hotel. Für mich war es ein unvergesslicher Tag, der mit dem Wissen, dass mein Geld hilft, den Changs ein besseres Leben zu bieten, endet.
Im Camp hatten wir ein New Yorker Paar kennengelernt. Beide so um die 27/28 Jahre alt. Sie die typische Frau wie aus einer amerikanischen Serie, gebildet, zurückhaltend, schmal und zerbrechlich, er, Latinotyp, verwöhnter Junge aus gutem Haus, weiss, dass er gut aussieht und der gelangweilte Gesichtsausdruck gehört zum Style. Er hatte irgendwann mal einen deutschen Opa und sein Nachname ist LUSTIG........das löst bei Sarah und mir erstmal einen Lachanfall aus, gerade weil der so blasiert ist. Na, Mr Lustig ist not amused...... Jedenfalls ist die zerbrechliche Puppe Juniorstaatsanwältin in New York, Bereich Sexualdelikte.....da muss sie ja so einiges wegstecken können !!!
Wir schaffen es gerade noch, etwas essen zu gehen, dann verziehe ich mich mit Schokolade, Chips, einem CHANG Bier und einem second Hand Buch auf mein Zimmer.
Heute macht Sarah ihren Yogatag und ich geh tempeln. Ganze sieben Stunden werde ich laufen....
Aber zuerstmal will ich das Frühstück im GH ignorieren , denn im Loose habe ich vom Blue Diamonds gelesen, da soll es ein vorzügliches Frühstück geben. Ich muss zwar 30 Minuten laufen, aber es hat sich wirklich gelohnt. In dieser Bäckerei wird alles selbst gemacht, verschiedene Brotsorten, Gebäck, hausgemachtes Yogurt, Müsli, man kann sogar Käse haben. Ich hatte ein riesiges Omelett mit Gemüse, warmes Baguett,Käse, Yogurt mit Mango und Kaffee. Nun kann mich nix mehr umhauen. Im Lokal hängt der Spruch " Nothing makes sense before coffee " , und das ist wohl wahr !!
Ich habe eine Riesenrunde um die Stadt herum gedreht, einmal über den Ping River drüber und zurück, und habe alle Wats am Wegesrand mit meiner Anwesenheit beehrt.
Im Wat Bupparam, da bin ich besonders gerne, sitzt in einem kleinen Häuschen ein alter Mönch und ein Novize. Der alte sieht sehr freundlich aus, garnicht so griesgrämig, wie man das bei alten Mönchen oft sieht. Er winkt mich herein. Ich soll mich setzen, er misst ein langes weisses Band ab, legt es um meine Schultern, er fällt in einen Sprechgesang, alles ist sehr feierlich.Er betet für mich und meine Familie. Dann spritzt er mich mit seinem Reisigbesen und dem heiligen Wasser ziemlich nass. Ich bekomme ein Armbändchen umgebunden, mit den Worten - this is for to be happppyyyyy, not saaaaaddd. Ich frage nach einem Foto, er sagt - einen Moment bitte, legt sich noch extra eine Schärpe um setzt sich in Positur - jetzt darf ich knipsen. Er sagt, er möchte ja gut aussehen auf dem Foto, wenn ich es dann rahme und aufstelle . Lieb, gell?????? Ich schlendere weiter. Wieviele Fotos habe ich schon von der grünen Naga an der einen Treppe und dem weissen Drachen an der anderen ??? Keine Ahnung, aber ich muss es einfach wieder fotografieren. Durch ein Fenster nach draussen sehe ich einen älteren Mönch auf dem Boden sitzen, er blättert in einem Buch. Hinter ihm stehen Orchideen und ein prächtiges vergoldetes Möbel, vor ihm liegt völlig entspannt ein grosser schwarz-weisser Hund. Ein Bild voller Frieden, wie gemalt.
Am Boot Landing, wo man Flussfahrten buchen kann, liegt das Wat Chai Mongkol. Dort sitzt ein kleines Mädchen in einem bauschigen weissen Tüllkleid auf dem Boden und versucht, es den Erwachsenen gleichzutun. Die sieht so süss aus. Am Wasser sitzt ein Paar und lässt aus drei Käfigen Vögel in die Freiheit fliegen. Hoffentlich werden die nicht gleich wieder eingefangen. Die Vögel natürlich, nicht die Menschen .
Eine grosse Villa in einem exotischen Park mit riesigen Bäumen und Palmen, gepflegtem Rasen, erregt meine Aufmerksamkeit. Wer wohnt hier ?? Eine berühmte Persönlichkeit, oder ein Prinz ?? Nö, auf dem Schild steht, das hier ist die Ecole francaise, also die französische Schule. Na, so macht der Unterricht Spass.
In einem anderen Wat sind die jungen Novizen dabei, ganz ganz viele weisse Schnüre von der Decke baumeln zu lassen, der gesamte Raum ist voll davon. Leider konnte ich nicht richtig in Erfahrung bringen, was das wohl soll. Irgendwas mit "Vertrauen"......
Dann, ich bin genau nach Plan gelaufen und voll stolz auf mich...., stehe ich wieder vor dem Silbertempel, Wat Srisuphan. Bei Tageslicht sieht er genauso schön aus wie bei Nacht, eben nur anders. Es sitzen überall Silberschmiede, die Silberplatten bearbeiten und es glitzert wie verrückt. Die unvermeidlichen Tempelhunde in ihren T Shirts sind auch hier anwesend und liegen vor Ganesh in der Sonne.
Ich bin müde und muss dringend was essen und trinken. Ganz in der Nähe bekomme ich Wasser und ein leckeres green Curry. Hmmm.....
Oh Gott, nun muss ich noch den ganzen Weg zum Hotel laufen......Am Wassergraben liegt ein alter Mann auf dem Gehweg und rührt sich nicht. Nicht weit davon sitzt ein hagerer Kerl mit grauen Haaren und Bart, sein Gesicht spiegelt Hoffnungslosigkeit wieder. Ein Auto ist in der Nacht gegen einen Baum gefahren und dabei beinahe in den Graben gerutscht......Eine braune Katze posiert in ihrem auf den Leib gehäkeltem weissen Dress mit einer grossen Schelle um den Hals, Rikschahfahrer sitzen träge im Schatten , Mopeds sausen über die Strassen, die Springbrunnen im Wassergraben gaukeln Frische vor und ich denke - wie schön es doch hier ist !
Gestern war mir ein Batik Laden aufgefallen, und da MUSS ich nun unbedingt rein. Es gibt wundervolle Batikmalereien und ich nehme eine grosse mit einer Songkran Szene und noch einen Drachen mit. Alles von einheimischen Künstlern gemacht.
Duschen und ab mit einer Coconut auf die Sonnenliege am Pool. Nun mache ich mich auf die Suche nach einer Massage. Es ist ja schon viel zu lange her......
Leider ist die mir empfohlene schon zu, da muss ich wohl bis Morgen warten.
Der folgende Tag bringt mich nochmal zu den schönsten Tempeln in der Stadt , Wat Chiang Man, Wat Chedi Luang, Wat Prasingh. Es ist immer wieder schön dort und fast sind es ja schon alte Bekannte...... Gegen Mittag stehe ich wieder vor der Tür der Massage. ein sehr einfaches Lokal, sehr sehr basic und ich frage mich schon, ob ich wieder gehen möchte - aber, was soll´s. Neben der Rezeption kauert eine alte dünne Oma auf einem Stuhl, die Beine angezogen, krümmelt Kuchen in ihren zahnlosen Mund und entschuldigt sich dann, dass ihre Hose offensteht. Aber, DAS MACHT DOCH NICHTS
........das passiert mir auch dauernd, sage ich. Sie lächelt ungläubig.
Aber los nun, eine Treppe hoch, umziehen hinter einem abgerissenem Vorhang und 5 Stufen hoch zum Massageraum. Das ist ein langes sehr hohes Zimmer, ehemals weiss angestrichen. Schmucklos. Einige sehr dünne Massagematten auf dem Boden. Hmmmm......egal, ich nehm´s wie es kommt. Ich leg mich hin, die Masseurin ist so in meinem Alter, da kann man ja von 35 Jahren Erfahrung ausgehen, so früh wie sie hier alle anfangen. Und was soll ich sagen ...............diese Massage war absolut klasse. Viele der Massagegriffe hatte ich noch nie erlebt und die Intesität war genau richtig. von den 1,5 Stunden gabs die letzten 20 Minuten heisse Kräuterbollen, aber ganz schön kräftig, nicht so ein wischiwaschi tupf tupf. Das hat mir endlich mal wieder so richtig gutgetan.
Es folgt die ogligate Pause am Pool mit Coconut und Buch, dann werden Sarah und ich zum Kochkurs abgeholt. Wird ja wohl ganz hier in der Nähe sein, oder....ODER...????? Wir fahren und fahren, schon 40 Minuten lang, nachdem wir die Anderen eingesackt haben. Ziemlich weit raus aus der Stadt, kein Mensch weiss, wo wir hier sind, steht das Haus unserer Kochlehrerin. Ein nettes Mittelschichtviertel. Kleine Häuser, alles gepflegt. Wanee hat hier auf dem grossen Hof mehrere Kochstellen und hält ihre Kurse hier ab.