Hallo Jukia,
danke für den Link.
>Zitat Jukia: Aufrgrund meiner Erlebnisse in Burma habe ich mich dazu entschlossen, dass ich nicht da sitzen, Kaffee trinken und zusehen kann. Auf den Punkt gebracht heißt das: eure Diskussion hier ist zwar schön und gut aber den Menschen in Burma hilft sie rein garnichts.<
Ich kann mir ebenfalls nicht mehr so richtig vorstellen mit Urlaubsfeeling nach Burma zu reisen. Vor dem Handeln ist allerdings eine Analyse ratsam. Da sind Sie wahrscheinlich schon weiter. Ich betreibe noch Recherche nach verlässlichen Informationen, damit ich künftig mehr über die Prozesse und deren Entstehungsgeschichte weiss. Erst dann kann ich für mich entscheiden, ob und was ich eventuell tun will ohne Gefahr zu lassen von Anderen vorschnell beeinfusst zu werden. Das kann man natürlich nie ganz ausschliessen, aber eine intensive Bewußtwerdung kann schon vor Vereinnahmung schützen. Diese Diskussion hat zumindest bei mir bereits für Bewegung gesorgt und Ihr angefügter Link, den ich noch nicht kenne, gibt weitere Impulse.
Wenn ich Burma nochmals bereisen sollte, dann nehme ich all diese Anregungen und Überlegungen mit.
Ich bin mir übrigens nicht ganz so sicher, ob jeder die Situation im Land tatsächlich richtig einschätzt und kennt. Viele wissen, dass sich dort Bedenkliches ereignet, aber Genaues bleibt eher im Dunkeln. Daher finde ich ein So-viel-an-Information-wie-möglich, wozu dieses Forum beiträgt, enorm hilfreich. Betroffenheit allein bringt nur wenig, da stimme ich Ihnen zu.
Hallo Marco,
> Zitat Ort: "...Was Sie allerdings mit Ihrem Beitrag geleistet haben, behindert eine Auseinandersetzung auf verbaler Ebene und entspricht meiner Ansicht nach eher den Methoden einer Militär-Junta, die heissen: die Meinung und Anliegen Andere für eigene Zwecke umdeuten um damit deren eigentlichen Inhalt zu zerstören.<
> Zitat Marco: Und dieser Vergleich, lieber Ort, ist auch nicht nur knapp daneben....<
Hm, aber wie soll ich auf so einen Kommentar reagieren. Mit in Watte eingebauschten Worten? Werde darüber nachdenken. Diese Methoden gehören nun mal zum Repertoire von Dikaturen und nach dieser Antwort auf meine Beiträge habe ich mir die Frage gestellt, wer so etwas schreibt.
> Zitat Marco:Nur am Rande seien dabei auch die zahlreichen infrastrukturellen Hilfsprojekte (Bildung, medizinische Versorgung) erwähnt.
Sollen die auch unter den Tisch fallen ?<
Nein, die haben nichts mit Tourismus zu tun. Die werden von Organisationen betrieben, die zum Teil schon in Burma waren bevor die Grenzen für Reisende bis zu vier Wochen offen standen.
> Zitat Marco: Desweiteren bin ich der Überzeugung das die noch immer sehr überschaubaren Touristenzahlen nicht solche Summen produzieren die darüber entscheiden ob sich ein solches Regime an der Macht hält oder nicht, ...<
Es ist nicht nur eine Frage der Quantität, sondern auch der Qualität. Wen mit meinem Tourigeld lediglich eine Pistiole gekauft wird, bleibt es immer noch eine Pistole, auch wenn mit anderen Einkünften weitere Zweihundert gekauft werden. Wer A sagt muss auch B sagen.
Darüber hinaus wird der Tourismus von vielerlei politisch komplett unkommentierten Filmen und Berichten angeheizt. TV-Beiträge selbst in arte über Mönchsleben oder die Shwedagon-Pagode im Terra-X-Stil erzeugen Bedürfnisse und erhöhen die Nachfrage. Das lockt an, selbst wenn im Vorfeld ein kritischer Dokumentarfilm, ebenfalls Thema in diesem Forum, gesendet wurde.
Ich sehe nicht den Tourismus als problematisch als vielmehr ein Verklärung durch Beschönigung. Es besteht die Gefahr, dass ein verfälschtes Bild nach Aussen projeziert wird hinter dem sich ein Machtmissbrauch komfortabel einrichten lässt. Ich war erstaunt als das Traumschiff in Myanmar anlegte. Es wurden nur harmonisch romantisierende Bilder gezeigt. Da freud sich natürlich die Junta.
Was mir einleuchtet ist, dass der Austausch zwischen uns Touris und der Bevölkerung zu einer Öffnung beitragen kann; selbstverständlich nehmen die Reisenden ihre Erlebnisse mit nach hause und erzeugen so eine größere Öffentlichkeit für Burma. Um so wichtiger ist es damit verantwortlich umzugehen, aber dazu fiehlen bereits etliche Sätze. Nicht dass es dann so kommt wie im bereits bemühten Vergleich zur DDR, dass die Enttäuschung später groß ist, wenn bemerkt wird, dass der Westen nicht golden ist.
Ort