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Rubriken >> Politik / Aktuelle Lage >> Kollektivschuld an den Menschenrechtsverletzungen
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Beitrag begonnen von Kern am 29.10.07 um 12:32:26

Titel: Kollektivschuld an den Menschenrechtsverletzungen
Beitrag von Kern am 29.10.07 um 12:32:26
Es ist bequem, aber unzureichend den schwarzen Peter als Sinnbild für das Unglück in Birma einer Person (Than Shwe), einem Machtappart oder gleich einer ganzen Nation zu zuschieben.
Auch ich habe mich verleiten lassen mit dem Finger auf China zu zeigen.
Dabei sind die Ursachen für die Entwicklung des Unterdrückungsapparates wesentlich komplizierter und unübersichtlicher.
Rüstungs- und weitere Industrieunternehmen haben einen Großteil der Welt zu Handlangern gemacht.
Somit sind wir alle mehr oder weniger darin verwickelt.

Kern

Monitor 25.10.2007 Burma und Deutschland
http://www.frieden-lauf.de/Burma/Burmainfo22.htm

Titel: Re: Kollektivschuld an den Menschenrechtsverletzun
Beitrag von mhnessie am 29.10.07 um 13:27:54

Kern schrieb am 29.10.07 um 12:32:26:
Es ist bequem, aber unzureichend den schwarzen Peter als Sinnbild für das Unglück in Birma einer Person (Than Shwe), einem Machtappart oder gleich einer ganzen Nation zu zuschieben.
Auch ich habe mich verleiten lassen mit dem Finger auf China zu zeigen.
Dabei sind die Ursachen für die Entwicklung des Unterdrückungsapparates wesentlich komplizierter und unübersichtlicher.
Rüstungs- und weitere Industrieunternehmen haben einen Großteil der Welt zu Handlangern gemacht.
Somit sind wir alle mehr oder weniger darin verwickelt.

Kern

Monitor 25.10.2007 Burma und Deutschland
http://www.frieden-lauf.de/Burma/Burmainfo22.htm


Hallo,

diese Erkenntnis ist nun leider nicht wirklich neu.  ::) >:(
Direkte Belieferungen, egal ob Rüstungs, Industrie - oder Konsumgüter erfolgen ja schon seit Jahren i.d.R. nicht mehr direkt nach Burma.
Sehr wohl gibt es aber keine oder kaum Einschränkungen im Handel mit den umliegenden Staaten Thailand, Indien oder eben China und genau mit diesen Ländern wird reger Handel betrieben.
Auch die ASEAN Staaten in Gänze reden viel und tun nichts da die wirtschaftlichen Interessen vorrangig gegenüber Menschenrechten bewertet werden.
Daher laufen Sanktionen, Boykotte etc. auch ins Leere, ein Embargo der ASEAN Staaten und vor allem Chinas würde das Regime hingegen sehr schnell ausbluten lassen.
Und hier darf man China sehr wohl nachhaltig in die Pflicht nehmen.
Aber solange wir selbst Geschäfte mit "lupenreinen" Demokraten wie Putin in RUS machen oder eben auch Milliardengeschäfte mit China zentral in der Optik stehen wird es eben ein Stück weit immer ein populistischer und verlogener Aktionismus sein.
Im Grunde fangen wir so eine Grundsatzdiskussion an in deren Mittelpunkt vor allem die Globalisierung und die weltweiten, wirtschaftlichen Interessen stehen, vorrangig ohne Moral und Werte, eine leider fruchtlose Diskussion.
Wirkliche Veränderungen in Burma können und werden nur erfolgreich sein wenn sie aus dem Militär heraus kommen.
Alle anderen Aktivitäten haben bisher leider eher zur Stabilisierung des Regimes beigetragen.

Gruß

Marco


Titel: Re: Kollektivschuld an den Menschenrechtsverletzun
Beitrag von Kern am 30.10.07 um 17:21:50
Grundsatzdiskussion?
Worüber – warum Menschen machtgeil sind und aus Eigennutz über Leichen gehen?
Die Klarheit, mit der sich das Unvermögen eine Änderung herbeiführen zu können abzeichnet, hat eine besondere Qualität.
Die Krise in Birma macht deutlich, dass durch die Verstrickungen der Weltwirtschaft keine Möglichkeiten bestehen China und allen anderne Profiteuren von dem Elend in Birma Einhalt zu gebieten.
Wir müssen zu schauen, ob aus dem Übel heraus eine Wendung zum Besseren geschieht.
Eine bekannte, aber durch die fortwährende weltweite Bestätigung erdrückende Einsicht.
Diese Passivität ist lähmend.
Hieraus entwickelt sich letzlich die Haltung, dass einem alles egal wird, weil man sowieso nichts ändern kann.
Nichts bleibt, ausser eventuell hier und da ein wenig Initiative zu zeigen oder als Reisender Einzelnen ein paar Dollars zu zu stecken.
Aber vielleicht siehst Du noch andere Möglichkeiten.

Gruß
Kern

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