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Beitrag begonnen von Mueller am 16.11.06 um 14:13:48

Titel: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 16.11.06 um 14:13:48
Hallo

Ich hätte mal eine Frage

Gibt es in Myanmar eigentlich einen Führerkult um Than Shwe?

Und was haben die für ne Meinung zum 2. Weltkrieg, zu den Aliierten und zu Deutschland (ich hab hier nämlich mal gelesen, dass es dort Helme mit H aken-kreuzen gibt)?

Das würd mich einfach mal interessieren, weil ich diese Diktatur gar nicht so richtig zuordnen kann, also was die für ne Ideologie und so haben (warscheinlich gar keine, aber vielleicht weiß ja einer mehr).

gruß

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 16.11.06 um 16:55:31
Hallo !


nein, die dort vereinzelt auftauchenden Hakenkreuz-Motorradhelme etc. haben nichts mit einer politischen Grundausrichtung oder gar Führerkult zu tun.
Es ist eben recht "chic" bei jungen Menschen dort entsprechende, militaristisch anmutende Kleidung oder Helme zu tragen.
So ist mir dort häufiger der eine oder andere begegnet der ein BW-Hemd mit deutscher Flagge trug oder eben auch die angesprochenen Helme.
Es gibt eine sehr populäre Rock/pop Band namens Iron Cross, eine weitere Anlehnung an die militärische Welt.
Ich bin da nicht so sicher und informiert, meines Wissens ist das hakenkreuz in Asien(Indien ?) eigentlich als Glückssymbol bekannt und darf auch nicht mit der ideologischen Weltanschauung die wir damit verbinden verwechselt werden.
Im wesentlichen ist das also eine, für uns sicher irritierende, Modeerscheinung ohne politische Aussage.
Gar nichts damit zu tun hat das dortige Regime, das ist einfach nur überflüssig, korrupt und verbrecherisch, die einzigen Parallelen die mir einfallen würden.
Eine echte "Ideologie" vermag ich da nicht zu erkennen.  >:(

Gruß

Marco

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Stefan(Guest) am 17.11.06 um 09:06:17
Hi,
ja genau so ist es. In Indien ist ein ähnliches Zeichen sogar ein heiliges Zeichen.
Und das nächst ist, dass die Burmesen teilweise wenig über das ehemalige deutsche Regime wissen. Und man darf nicht vergessen. Vor ein paar Jahren war es auch in Deutschland Mode mit Mauzetung-T-Shirts rumzulaufen. Da wusste bestimmt auch keiner, wen er da gneau drauf hat.
Also schöne Grüße
Stefan

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 18.11.06 um 13:38:50
Vorort kannst du mal etwas dazu sagen.

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von HaPeRieger am 18.11.06 um 14:14:44
Hallo Freunde,

das Ausgangsposting war zwar etwas anders gelagert, aber wen schon mal nach dem asiatischen "Hakenkreuz" gefragt wird ... Es handelt sich um die sog. Swastika einem religiösem Glücks-Symbol, dessen Verwendung wahrscheinlich weit über 10000 Jahre in die Vergangenheit reicht. Wahrscheinlich ist es entstanden aus einem Sonnen-Symbol (Kreis mit einem Kreuz darin) und irgend wann wurde der Kreis an vier äquidistanten Stellen aufgebrochen und gerade gebogen. In der buddhistischen Zeit wird es auch als Symbol des Lebensrades verwendet. Es ist gut möglich, dass das Nazi-Hakenkreuz sich daraus ableitet, allerdings gibt es zwei markante Unterschiede: Die asiatische Swastika hat horizontale Linien, während das Nazi-Hakenkreuz auf der Spitze steht und außerdem ist die Richtung der Haken häufig jeweils unterschiedlich.
Von der Bedeutung her ist die Swastika aber als völlig konträr zu dem Hakenkreuz des dritten Reiches zu sehen. Der Name Swastika leitet sich aus der Sprache Sanskrit ab und bedeutet (so weit ich das in Erinnerung habe) in etwa: su (gut) asti (sein), also "gutsein" oder "sich auf der richtigen Seite befinden" bzw. nach buddhistischem Sprachgebrauch wohl eher "den richtigen Weg folgen".

Viele Grüße
HaPe

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 18.11.06 um 18:01:51

HaPeRieger schrieb am 18.11.06 um 14:14:44:
Hallo Freunde,

das Ausgangsposting war zwar etwas anders gelagert, aber wen schon mal nach dem asiatischen "Hakenkreuz" gefragt wird ... Es handelt sich um die sog. Swastika einem religiösem Glücks-Symbol, dessen Verwendung wahrscheinlich weit über 10000 Jahre in die Vergangenheit reicht. Wahrscheinlich ist es entstanden aus einem Sonnen-Symbol (Kreis mit einem Kreuz darin) und irgend wann wurde der Kreis an vier äquidistanten Stellen aufgebrochen und gerade gebogen. In der buddhistischen Zeit wird es auch als Symbol des Lebensrades verwendet. Es ist gut möglich, dass das Nazi-Hakenkreuz sich daraus ableitet, allerdings gibt es zwei markante Unterschiede: Die asiatische Swastika hat horizontale Linien, während das Nazi-Hakenkreuz auf der Spitze steht und außerdem ist die Richtung der Haken häufig jeweils unterschiedlich.
Von der Bedeutung her ist die Swastika aber als völlig konträr zu dem Hakenkreuz des dritten Reiches zu sehen. Der Name Swastika leitet sich aus der Sprache Sanskrit ab und bedeutet (so weit ich das in Erinnerung habe) in etwa: su (gut) asti (sein), also "gutsein" oder "sich auf der richtigen Seite befinden" bzw. nach buddhistischem Sprachgebrauch wohl eher "den richtigen Weg folgen".

Viele Grüße
HaPe



...wieder was gelernt, vielen Dank HaPe  :)

Gruß

Marco

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 20.11.06 um 19:39:26
Weiß sonst niemand mehr etwas dazu. Ich wiederhole nochmal die eigentliche Frage, gibt es in Myanmar einen Führerkult um Than Shwe?

Vorort kannst du mal etwas dazu sagen?

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 20.11.06 um 20:26:25

H-J-Mueller schrieb am 20.11.06 um 19:39:26:
Weiß sonst niemand mehr etwas dazu. Ich wiederhole nochmal die eigentliche Frage, gibt es in Myanmar einen Führerkult um Than Shwe?

Vorort kannst du mal etwas dazu sagen?



...was willst Du eigentlich genau wissen ?  ::) :-?
Deine Frage wurde doch beantwortet, NEIN, es gibt keinen Führerkult um Than Shwe oder sonst einen Militärschergen.
Die Gründe für das Tragen der Helme sowie der Ursprung der Hakenkreuze wurden hier erläutert, ansonsten handelt es sich bekanntermaßen um eine Militärdiktatur deren Führung nach diversen Säuberungen in regelmäßigen Abständen immer wieder wechselt.
Bin da jetzt echt ein wenig ratlos, vielleicht meldet sich vorort ja wirklich die nächsten Tage mal sonst scheint er ja nicht zu glauben das es wirklich keinen "Führerkult" gibt...  ::)   ;D
Wo hast Du das eigentlich aufgeschnappt...?

Viele Grüße

Marco

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 21.11.06 um 14:28:30
Nein, auf die eigentliche Frage wurde gar nicht richtig eingegangen.
Ich hab das nirgends aufgeschnappt, mich interessiert das nur, weil ich diese Diktatur wie gesagt nicht richtig einordnen kann (gut die haben warscheinlich keine Ideologie an der die sich orientieren, aber trotzdem will ich mehr darüber wissen und im I-net findet man dazu halt nichts).

Edit: Hoffentlich ist das jetzt verständlich ausgedrückt und mir ist auch klar, dass wenn es dazu nicht mehr dazu zu sagen gibt, dass man dann auch nichts mehr dazu sagen kann, aber vielleicht weiß ja Vorort doch noch etwas dazu.

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von big4 am 01.12.06 um 03:18:05
einen regelrechten fuehrerkult, wie er im 3.reich praktiziert wurde, gibt es nicht.
allerdings werden seine offentlichen auftritte schon zelebriert und in der presse und im fernesehen stundenlang uebertragen, zuletzt noch bei der grundsteinlegung der neu zu erbauenden pracht-pagode in der neuen hauptstadt nipidaw.
ansonsten gilt hier ein ausgepraegter VIP kult.
alle VIP, und der praesident besonders. wird so behandelt im eigenn land, wie mr., busch beim auslandsbesuch: sicherheitsstufe 1.
habe an anderer stelle schon gesgat: als nr 1  urlaub in NS machte letzte woche, waren 2 hubschrauber vorort, 2 kriegschiffe patrollierten vor der kueste und der strandbereich war ab der halbinsel komplett gesperrt mit einem haufen miltaer.
gruss

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 01.12.06 um 14:34:08
Das ist doch mal eine vernünftige Antwort, danke big4.

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 01.12.06 um 16:00:47

H-J-Mueller schrieb am 01.12.06 um 14:34:08:
Das ist doch mal eine vernünftige Antwort


Ja nee, is klar  :o ::) ;D
@big4 => hat nix mit Dir zu tun  ;)

gruß

Marco

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 01.12.06 um 16:50:09
@mhnessie: Ich weiß jetzt nicht was du mir damit sagen willst, das war auch nichts gegen deine Antwort, aber die Antwort von big4 hat einfach meine Frage beantwortet und du bist halt nicht so direkt darauf eingegangen. Darf ich mich bei big4 nicht dafür bedanken? Oder was meinst du? Sorry ich weiß jetzt echt nicht worauf du hinaus willst, wie gesagt ich wollte mich bei big4 nur für seine Antwort bedanken, ohne böse absicht.

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 01.12.06 um 17:22:59

H-J-Mueller schrieb am 01.12.06 um 16:50:09:
@mhnessie: Ich weiß jetzt nicht was du mir damit sagen willst, das war auch nichts gegen deine Antwort, aber die Antwort von big4 hat einfach meine Frage beantwortet und du bist halt nicht so direkt darauf eingegangen. Darf ich mich bei big4 nicht dafür bedanken? Oder was meinst du? Sorry ich weiß jetzt echt nicht worauf du hinaus willst, wie gesagt ich wollte mich bei big4 nur für seine Antwort bedanken, ohne böse absicht.


Die Bemerkung "...das ist doch mal eine vernünftige Antwort..." klingt schon sehr abwertend ohne das ich mich da jetzt irgendwie persönlich allzusehr angegriffen gefühlt habe, der Smilie zum Schluß ist auch bewußt so gewählt wie er da steht da ich mir schon dachte das dies nicht so hart gemeint war wie's da stand.
Sonst hätte ich den hier benutzt =>  >:( >:( >:(  ;)
Aber einen kleinen Seitenhieb konnte ich mir einfach nicht verkneifen, daher die saloppe Bemerkung von mir.

Viele Grüße

Marco




Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von pzinken am 01.12.06 um 18:33:09
Ich hatte die Ausgangsfrage eher so verstanden, ob es um die Machthaber einen Personenkult gibt (mal ganz unabhängig vom Führerkult im 3. Reich). Was ja kein so abwägiger Gedanke ist, da Personenkulte in dieser Region nicht so unbeliebt sind (Ho Chi Minh, Mao, diverse Königshäuser etc.).
Derartiges konnte ich nicht feststellen, ich denke einfach weil es keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung gibt. Auch der langjährige Machthaber Ne Win hat keinen solchen Status, am ehesten vielleicht noch Aung San, der das Land aus der Kolonialzeit in die Unabhängigkeit geführt hat.
Die Köpfe der Regierung sind denke ich eher austauschbar, es wurden ja schon genug Leute über Nacht geschasst. Than Shwe dreht da bestimmt auch seinen Kollegen nicht den Rücken zu...

LG
Peter

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 01.12.06 um 18:52:17
@pzinken: Ja hast die Frage schon richtig verstanden. Ne Win, das ist ja auch so ein interessantes Thema, zu dem es allerdings auch wenig bis gar keine Informationen im Netz gibt. Der wollte ja einen burmesischen weg zum Sozialismus, aber das Land wurde dadurch ja ruiniert, distanziert sich dann die jetzige Regierung von ihm oder wie handhaben die das? Über dieses Land erfährt man wirklich nicht viel. Schade eigentlich.


Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 01.12.06 um 20:28:40

pzinken schrieb am 01.12.06 um 18:33:09:
Ich hatte die Ausgangsfrage eher so verstanden, ob es um die Machthaber einen Personenkult gibt (mal ganz unabhängig vom Führerkult im 3. Reich). Was ja kein so abwägiger Gedanke ist, da Personenkulte in dieser Region nicht so unbeliebt sind (Ho Chi Minh, Mao, diverse Königshäuser etc.).
Derartiges konnte ich nicht feststellen, ich denke einfach weil es keinerlei Rückhalt in der Bevölkerung gibt. Auch der langjährige Machthaber Ne Win hat keinen solchen Status, am ehesten vielleicht noch Aung San, der das Land aus der Kolonialzeit in die Unabhängigkeit geführt hat.
Die Köpfe der Regierung sind denke ich eher austauschbar, es wurden ja schon genug Leute über Nacht geschasst. Than Shwe dreht da bestimmt auch seinen Kollegen nicht den Rücken zu...

LG
Peter


Genau wie Du, Peter, hatte ich die Frage ja eingangs auch verstanden.
Es gibt eben keinen "Führerkult" die sich in den bekannten Ausprägungen wie bei Hitler, Mao oder Stalin auch durch entsprechende Großkundgebungen, überdimensionierte Bildnisse etc, etc. zeigen.
Die beschriebenen Helme mit Hakenkreuz sind Modeerscheinungen und eine Einstellung oder politische Einschätzung des 3. Reiches ist aufgrund fehlender Bildung und Geschichtskenntnisse schlicht nicht existent.
Der benannte VIP Kult den Big4 beschrieben hat ist eigentlich für mich damit nicht vergleichbar sondern eher typisch für solche korrupten Systeme und weltweit austauschbar aber eben in MYanmar sehr präsent. Daher auch entsprechende Feedbacks eingangs des Threads.
Ein Kult läßt sich in der Tat auch schlecht inszenieren da die aktuell handelnden Personen ja gerade erst mal wieder seit ca. 2 Jahren nach der letzten Säuberungsaktion im Amt sind und die nächste Säuberungswelle wird sicher nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Wie auch immer: Fragestellung war anders verstanden und vielfältist beantwortet, die Antwort jetzt aber für den Threaderöffner scheinbar befriedigend beantwortet und ansonsten mag man nur noch empfehlen sich mal selbst ein Bild vor Ort von Land und Leuten im Rahmen eines Besuchs/Urlaubs zu machen.
Es lohnt sich.

Schönen Abend zusammen !  :)

Viele Grüße

Marco


Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Jenny(Guest) am 02.12.06 um 04:49:27
Hallo an alle!

In Eurer Diskussion um den Führerkult hat mir bisher der Aspekt "Landesbewohner" gefehlt... Wenn ihr die zu den jeweiligen Führungspersonen befragt (die meisten, die des Englischen mächtig sind, fangen eh mit einem an, darüber zu reden), werden sie sich zu 100 % NICHT positiv über irgendwelche Führer äußern... Plus, sie regen sich auf über den ganzen Sicherheitsaufwand, der für die Militärs betrieben wird. Denn da wird viel Geld verblasen, das woanders bestimmt nötiger wäre, wie z.B. die Schulbildung und oder für Monasterien/Waisenhäuser. Zudem werden da auch mal kurz ganze Telefonleitungen gekappt und Straßen für Tage gesperrt, was der Wirtschaft natürlich auch nicht gerae dienlich ist

Zu einem Führerkult gehören auch immer die jeweiligen Anhänger der Führer. Zu den Anhängern gehören die Soldaten, die die Führer beschützen, bestimmt nicht. Denn sie tun den Job nur deshalb, dass sie was zu essen bekommen und Geld an die Familie abgeben können!!
Und die Menschen in Burma sind mit Sicherheit NICHT zufrieden damit, dass sie selbst im eigenen Land nicht frei reisen können, geschweige denn die Chance haben, aus dem Land heraus zu kommen!! Sie haben nur Angst sich gegen das Regime zu wehren und deshalb versuchen sie das Beste aus der Situation zu machen. Sowas kann und darf man nicht als Führerkult abstempeln!!!!

PS: Und die Sache mit dem Hakenkreuz ist wirklich eine Modeerscheinung. Viele wissen dabei nicht einmal, dass es sich um ein religöses Zeichen handelt. Geschweige denn, dass sie mit dem Namen Hitler etwas anfangen können. Sie sind jedoch über jede Aufklärung froh und dankbar... Da ist das Hakenkreuz dann in Sekunden vom Helm unten  ;)

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von Mueller am 02.12.06 um 19:03:45
Reden die Leute da so offen darüber, haben die keine Angst darüber zu reden?

Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von mhnessie am 03.12.06 um 11:52:29

H-J-Mueller schrieb am 02.12.06 um 19:03:45:
Reden die Leute da so offen darüber, haben die keine Angst darüber zu reden?


Nein, die reden nicht sehr offen da drüber da das Bespitzelungssystem durchaus ausgeprägt und omnipräsent ist, die eine oder andere Bemerkung kann sich so mancher aber nicht verkneifen.
Am schlimmsten sind mir häufig Touristen aufgefallen die so manchem ein Gespräch zur politischen Lage aufdrängen wollen, häufig wohl auch in Unwissenheit das der Gesprächspartner in schlimme Schwierigkeiten kommen kann.
Kennt man aber den einen oder anderen besser bzw. bei Vermeidung größerer Öffentlichkeit ergeben sich sehr wohl intensive Gespräche in denen die Bewertung der Situation von Resignation über Belustigung bis hin zu puren Existenzängsten reichen.
Wie sagte mir eine junge Burmesin: Es läuft auch viel nach dem Prinzip: "No Questions, no Answers", damit kommt man in diesen Situationen meist am weitesten....


Schönen Sonntag

Marco




Titel: Re: Führerkult in Myanmar?
Beitrag von pzinken am 04.12.06 um 00:44:09

Zitat:
Original von Müller:
Der wollte ja einen burmesischen weg zum Sozialismus, aber das Land wurde dadurch ja ruiniert, distanziert sich dann die jetzige Regierung von ihm oder wie handhaben die das?

Glaube nicht zu sehr dem "Etikett". Bei den Engländern war es Kolonialismus, bei Ne Win Sozialismus, heute propagiert man Fortschritt zu einem entwickeltem, modernen Staat, aber es passiert immer mehr oder weniger das selbe: wenige bereichern sich an der Masse. Die Regierung "distanziert" sich glaube ich auch nicht, sie sperrt dann eher ein, wenn jemand in Ungnade fällt.


Zitat:
Original von Jenny:
Sowas kann und darf man nicht als Führerkult abstempeln!

Nö, tut ja auch keiner. Im Gegenteil ist der Tenor doch, das es eben diesen nicht gibt.


Zitat:
Original von Jenny:
Viele wissen dabei nicht einmal, dass es sich um ein religöses Zeichen handelt. Geschweige denn, dass sie mit dem Namen Hitler etwas anfangen können.

Entschuldige, aber das erweckt einen Eindruck, den ich so überhaupt nicht erlebt habe. Natürlich ist der Zugang zu Information und Bildung erheblich erschwert in diesem Land, die Bevölkerung lebt aber nicht auf einem anderen Stern. Wissen um historische und aktuelle Geschehnisse ist m.E. durchaus vorhanden.


Zitat:
Original von mhnessie:
Nein, die reden nicht sehr offen da drüber da das Bespitzelungssystem durchaus ausgeprägt und omnipräsent ist, die eine oder andere Bemerkung kann sich so mancher aber nicht verkneifen.
Am schlimmsten sind mir häufig Touristen aufgefallen die so manchem ein Gespräch zur politischen Lage aufdrängen wollen, häufig wohl auch in Unwissenheit das der Gesprächspartner in schlimme Schwierigkeiten kommen kann.

Dem kann ich nur zustimmen. Mit offenen Augen und Ohren wird man vieles mitbekommen, sollte sich aber von der Vorstellung verabschieden, "die Wahrheit" über dieses Land herausfinden zu wollen...

LG
Peter

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