Ich möchte noch einige ergänzende Hinweise zu der Einreise über Phu Na Rom/Htee Kee geben, da in verschiedenen Blogs und Homepages z. T. unterschiedliche Angaben gemacht werden.
Im Einzelnen:
Den Transport von Phu Na Rom über die Grenze nach Htee Khee (ca. 4 km) führt ein fröhlicher junger Thai mit einem 30 Jahre alten, aber gepflegten Toyota-Kleinbus durch. Er wartet meist bereits am Immigration-Container auf Kundschaft. Auf dem Hinweg ist der Transfer im Fahrpreis nach Dawei enthalten, für den Rückweg verlangt er 100 Baht. Er fährt die Einreisenden erst zur Myanmar Immigration und setzt sie dann in der Ortsmitte ab, wo burmesische Fahrer mit ihren Autos warten. Gefahren wird mit geländegängigen Pickups oder Kleinbussen, in einigen Fällen auch mit Pkw Kombi (z. B. Toyota Probox). Die Fahrzeit nach Dawei beträgt ca. 4 Stunden.
Es gibt kein "Niemandsland" zwischen Thailand und Myanmar. Der Grenzverlauf ist klar markiert und an der Straße stehen ein Schlagbaum sowie ein Grenzposten. Im Unterschied zu anderen Grenzübergängen ist es nur so, dass die Dienststellen der Immigration jeweils ca. 2 km im Landesinneren liegen.
Die Grenzkontrollen sind auf beiden Seiten schnell und unkompliziert.
Die auf etwa drei Vierteln der Gesamtstrecke von etwas mehr als 100 km unbefestigte, steinige Piste (Straße wäre übertrieben) nach Dawei ist nicht, wie verschiedentlich dargestellt, Teil des nördlich der Stadt geplanten Tiefseehafenprojekts, das durch eine Autobahn und eine Bahnlinie mit Thailand verbunden werden soll. Die Strecke führt auch nicht an den bereits bestehenden Industrieanlagen vorbei.
Bei Google maps ist die Strecke von Dawei über Myitta bis Sinbyudaing dargestellt, aber nicht bis zur Grenze. Sie beginnt im Osten von Dawei in Richtung des außerhalb der Stadt liegenden Bahnhofs.
Die Piste schlängelt sich an unzähligen Bergflanken sowie Flussläufen entlang und besitzt zahlreiche steile Rampen. Es gibt einige kurze Brücken, aber keine Tunnels. Auch wenn die Strecke einmal einen durchgehenden Unterbau und eine Fahrbahndecke erhalten sollte, bleibt sie eine schmale und kurvenreiche Landstraße wie das erste Stück hinter Dawei, das heute schon befestigt ist. Die Fahrzeit dürfte sich auch nach einem Ausbau nicht wesentlich reduzieren.
Auf der gesamten Strecke sind uns sowohl bei der Hin- als auch der Rückfahrt weniger als ein Dutzend Fahrzeuge begegnet, einige Lkw eingerechnet.
An drei Stellen bestanden "offizielle" Straßensperren der KNU (Karen National Union) mit Schranke, Bürohütte und Flaggenmast, an denen ausländische Reisepässe zur Kontrolle vorzulegen sind. Dies erledigt der Fahrer, ein Ausstieg der Fahrgäste wird nicht verlangt. Fotografieren ist verboten. In zwei Fällen habe ich beobachten können, dass der Fahrer kleine Bündel Geldscheine übergeben hat. Diese Wegelagerei finanziert man - leider - mit.
Wenn man aus Bangkok über Kanchanburi per Bus oder Minivan anreist, sollte man früh losfahren, um gegen Mittag die Grenze zu erreichen und bis zum Einbruch der Dunkelheit in Dawei einzutreffen. Genau kalkulieren kann man die Fahrzeit nicht: Auf der Hinfahrt wartete unser Fahrer (vergeblich) eine Stunde in Htee Khee auf weitere Mitreisende, bevor er meine Frau und mich als einzige Fahrgäste beförderte. Zur Rückfahrt, die in Dawei stets um 7:00 h morgens angesetzt ist, erschien der Fahrer eine halbe Stunde zu spät und setzte mich dann am Ortsrand von Dawei in einem Restaurant ab mit dem Hinweis, dass er in 15 min. wieder da sei - tatsächlich benötigte er 45 min., um einen wartenden Kumpel nach Hause zu bringen.
Beide Fahrer fuhren relativ langsam und sicher, so dass man den Blick in die teilweise spektakuläre Landschaft genießen kann.
« Zuletzt geändert: 05.02.17 um 10:32:06 von ardesign »