Vielleicht kommen wir dem Problem so ein Stück weiter.
In den Orten auf der Rennstrecke gibt es eine begrenzte Zahl an Unterkünften. Die guten/besseren/beliebteren Unterkünfte waren schon im März mit Schwierigkeiten und nur mit Buchung oder Reservierung zu ergattern. In Yangon hatten wir schon Schwierigkeiten ein "angemessenes" Zimmer vor Ort zu finden.
Myanmar hat keine langsam gewachsene Struktur, sondern es stehen jetzt "plötzlich" viele Menschen vor der Türe und wollen rein. Bei dieser begrenzten Anzahl von guten Unterkünften muss es unweigerlich Probleme geben.
Das Verhalten der Betreiber von Unterkünften ist normal. Angebot und Nachfrage regeln nunmal den Preis. Einige schiessen dabei sicherlich übers Ziel hinaus. Ein Zimmer wird wohl jeder bekommen, es ist dann aber eine Frage des Preises und des eigenen Anspruches. Wer alleine ist und weniger Ansprüche hat, wird weniger Probleme bei der Zimmersuche haben.
Eine Reise nach Myanmar besteht aber nicht nur aus den Unterkünften.
Jetzt ist es so, dass viele Airlines Myanmar anfliegen. Die Flieger dürften auch voll sein. Alles was reinkommt, will neben schlafen auch transportiert werden und auch essen. Also wird sich die Situation auch auf die Transportkapazitäten und Essensmöglichkeiten durchschlagen. Rein rechnerisch muss es Engpässe -je nach Reisezeit - geben.
Welche Unterkunftspreise sind jetzt "normal". Die Frage alleine ist schwer zu beantworten. Für mich sind es 30US$ für ein sauberes Zimmer mit Dusche/AC/ABF. Für andere sind es nur 20US$ oder gar 50US$.
Ähnliches trifft für die Transportpreise zu. Ist ein Flugticket von Yangon nach Heho für 100US$ angemessen oder ist das zu teuer. Da kann ich nur vergleichen. Aber mit was? Die Flugstrecke ähnlicher Entfernung kostet in Thailand zwischen 40US$ und 200US$, also nach Angebot und Nachfrage der Strecke. Keiner regt sich darüber auf, dass der Flug von Bangkok nach KoSamui 180€ kostet. Da hat einer das Monopol und bestimmt den Preis. Wer günstig fliegen will, muss immer rechtzeitig planen.
Das gleiche trifft auch für die Unterkünfte zu.
Eines muss auch klar sein, Südostasien und auch Myanmar sind keine billigen Reiseländer (mehr). Leider schwirrt die 5US$-Übernachtung noch in vielen Köpfe herum. Die Zeiten sind längst vorbei.
Es gab mal eine Zeit, da hab ich am Tag in Malaysia, Indonesien oder sonst wo in SOA auch nur 20DM (10€) am Tag gebraucht. Schön war es, aber das ist vorbei.
Das war jetzt ein verbaler Rundumschlag, mit dem ich hoffentlich keinem auf die Füsse getreten bin. Nichts hat dabei etwas mit einem politischen System oder Geldgier zu tun, sondern es ist der Lauf der wirtschaftlichen Interessen, der grossen und der kleinen.
Mein Resümee: Wer in Myanmar allein reist, wenig Ansprüche hat, viel Zeit mitbringt, ein grösseres Budget hat und kein Asienanfänger ist, kann mit Sicherheit ohne vorheriger Buchung unterwegs sein.
lg Schokolade