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Aktuelle wirtschaftliche Lage und Folgen (Gelesen: 4282 mal)
florian
Member*
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Beiträge: 50
16.02.09 um 05:07:36
 
Aktuelle wirtschaftliche Lage und Folgen

Ich war jetzt zum dritten Mal innerhalb von 2 Jahren in Myanmar. Die wirtschaftlichen Lage in Myanmar war noch nie gut, aber meiner Einschaetzung nach noch nie so schlecht wie dieses Mal:

* Selbst in den Grossstaedten Yangon und Mandalay sowie der "VIP-Zone" Bagan gibt es wenn ueberhaupt nur wenige Stunden am Tag Strom. Ohne Diesel-Generatoren laeuft fast gar nichts mehr
* In der letzten Regenzeit fiel in den meisten Gegenden viel weniger Regen als sonst. In der Gegend westlich von Bagan sind schon jetzt viele Brunnen in den Doerfern versiegt und die Menschen muessen das Wasser zu Fuss oder mit Ochsenkarren teilweise ueber 20km weit transportieren. Und dabei dauert die Trockenzeit noch ein paar Monate.
* Im noerdlichen Chin-State gibt es eine Hungersnot, da letztes Jahr Bambusbluete war (nur einmal alle 50 Jahre) und sich daraufhin die lokale Rattenpopulation stark vermehrte. Da die jetzt nichts mehr zum Essen haben, machen sie sich ueber die Vorraete der Menschen her
* Es sind viel weniger Einheimische unterwegs. Auf dem Boot von Bhamo nach Mandalay waren nur ca. 20 Fahrgaeste, auch haben wir nicht allzuviel Fracht mitgenommen. Die Busse sind oft nur zur Haelfte belegt. In den Zuegen ist die Upper Class nur noch zur Haelfte belegt, in der Ordinary Class hat jeder einen Sitzplatz
* War vor zwei Jahren noch eine fast endlose LKW-Kolonne zwischen Mandalay und Lashio unterwegs, haben wir diesmal auf der Hin- und Rueckfahrt jeweils keine 10 LKW's ueberholt
* Auch auf der Schiene sind fast kaum noch Gueterzuege unterwegs. Stauten sich vor einem Jahr noch die Gueterzuege in Bago, hatte ich diesmal in drei Tagen gerade mal zwei Gueterzuege gesehen
* In Lashio sind viele Geschaefte geschlossen, auf dem Markt ist tote Hose. Der Handel mit China ist mehr oder weniger zum Erliegen gekommen
* Polizisten und andere oeffentliche Angestellte bekommen oft seit laengerer Zeit keinen Gehalt mehr. So werden inzwischen sogar im MTT-Buero presents verlangt und auf dem Weg von Lashio nach Mandalay wurden wir dreimal von Polizisten angehalten und mussten Geld bezahlen. Mein Guide erzaehlte mir, dass das auch frueher schon oefters mal passiert sei, aber dass sie bisher keine Autos mit Touristen angehalten haetten. Im Chin-State wurden vor meinen Augen mein Fahrer von der Polizei und mein Guide von der Geheimpolizei festgehalten und nur gegen Bargeld wieder entlassen
* Auf der Grossbaustelle Naypitaw ist an vielen Stellen die Arbeit aktuell eingestellt. Der neue Bahnhof im Nirgendwo ist z.B. groesstenteils fertig, die Zuege halten dort aber noch nicht. Einige Teile, insbesondere das Gleisbett ist schon wieder in einem so schlechten Zustand, dass es die naechste Regenzeit wohl nicht uebersteht.


Das gesamte Land und praktisch alle Bevoelkerungsgruppen sind betroffen, auch die Regierung. Die Rohstoffpreise werden in naher Zukunft wohl nicht steigen und die wirtschaftlichen Probleme der Nachbarstaaten China und Thailand werden noch weitere, massive Folgen fuer Myanmar haben. Die Zukunft sieht also eher duester aus.
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ullim
Member***
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Beiträge: 264
Antwort #1 - 14.04.09 um 00:17:18
 
Ich steuer auch mal ein paar Eindrücke bei. So ganz klar ist mir die aktuelle Lage mit den Folgen nämlich nicht.

* Waren aus China haben sich im letzten Jahr im Preis mehr als halbiert. Ein Grund warum viele neue Mopeds unterwegs sind. Weite Teile werden mobil und nicht nur die Reichen. Handys, Kameras, etc. sind erschwinglich geworden.

* Handys müssen nicht mehr registriert werden. Es können SIM-Karten (zwar nicht wirklich billig) gekauft werden. In shared Taxis kann man den Effekt beobachten. Der Fahrer war heftig am telefonieren. Er konnte die Rückfahrt organisieren.

* Pässe werden zu erschwinglichen Preisen ausgegeben und die Leute nicht an der Ausreise gehindert. Habe ich aus mehreren Quellen gehört. Hat einen ziemlichen Exodus an Menschen zur Folge obwohl die ersten davon schon wieder zurück kommen - Wirtschaftskrise in Asien.

* Internet ist verfügbar wie noch nie. Allerdings soll in der Nähe von Maymo auch ein neues grosses Überwachungszentrum gebaut werden.

* In Hsipaw gab es die meiste Zeit Strom. So etwas habe ich vorher in einem entlegenem Ort noch nie erlebt.

* In Yangon habe ich das erste Mal in der Nähe von Botschaften gewohnt - Strom ist dort kein Problem. In den anderen Teilen von Yangon ist es wie immer, ein paar Stunden an, dann wieder ausgeschaltet. In Mandalay und Bagan war das auch nie anders. Das sind keine VIP-Zonen für die Regierung.

* Was aber alles in allem entscheidender für mich war ist eine weit verbreitete Resignation - man glaubt nicht mehr an Veränderung.

Gruß Ulli
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adi
Member*
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Beiträge: 84
Antwort #2 - 02.05.09 um 21:31:29
 
ich habe erlebnisse in bagan, mandalay und ngwesaung im april 09:
aufgefallen ist, dass die stromversorgung in bagan besser ist, die haben das system wieder gewechselt und verbessert- mehr stunden strom,. heisst auffallend ist der strassenbau zwischen yangon-pathein und ngwesaung- da wird wie wild gebaut und renoviert die transferzeit hat sich auf 4,5 stunden reduziert. die wahlen im märz 2010 scheinen positive vor-boten zu zeigen.  der kyat kurs gegenüber dem us$ ist im moment sehr tief: 1:1 ist üblich, statt ein us$ zu< 1200 kyats FEC scheint es nicht mehr zu geben.
allerdings gibt es neuerdings sim karten zu kaufen mit einer trash nr: 20$ für 15 min gesprächsdauer dann weg mit der sim und neue nr..
tja wenn jemand noch fragen hat... sonst einfach gute nacht
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carpetcleaner
New Member
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Beiträge: 14
Antwort #3 - 05.05.09 um 13:16:36
 
0177-85 55 601
melde dich bitte mal.
Myanmar-reisen@web.de
Hatte dort ein Haus - leider auch probleme mit meinem Parnter.
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