meine geplante Burmareise
Ich habe in den letzten 2 Wochen, während ich auf mein Visum gewartet habe (am Montag habe ich meinen Pass zurückerhalten), die Lage aufmerksam verfolgt, Informationen eingeholt, und mit vielen Leuten gesprochen, von denen ich mir Unterstützung erhofft hatte. So zum Beispiel mit einem befreundeten Bezirksleiter einer Pharmafirma wegen Medikamenten. Das Ergebnis war enttäuschend. Meiner Bitte um zur Verfügung stellen von Durchfall- und Malariamedikamenten könne man leider nicht entsprechen, da ich keiner der zugelassenen Hilfsorganistionen angehöre. Überhaupt stieß ich bei meinen Bitten um Mithilfe auf recht große Zurückhaltung, da allgemein die Meinung vorherrscht, das gehe ja doch alles nur an die Junta. Ich bin jedoch nach wie vor der Ansicht, daß das kein Argument sein sollte.
Ich hatte in meiner Empörung über das Nichtgenehmigen von Hilfsmaßnahmen durch die großen NGOs spontan beschlossen, dann eben selbst mit eigenen, wenn auch im Vergleich sehr bescheidenen Mitteln zu helfen, wo es eben geht. Je mehr Berichte ich aus den betroffenen Gebieten recherchiert hatte, um so mehr bekam ich Zweifel, ob dieser Plan überhaupt sinnvoll realisierbar sein würde. Ihr habt sicher wie ich mitbekommen, daß konsequent über Straßensperren verhindert wurde und wird, daß Ausländer in die Notstandsgebiete gelangen. Selbst jetzt, wo immerhin Hilfe der NGOs akzeptiert wird, werden nach wie vor nur einheimische Mitarbeiter durchgelassen, bzw. neuerdings Spezialkräfte zur Installation von z.B. Wasseraufbereitungsanlagen.
Wenn ich nun eins bestimmt nicht will, dann ist es mehr oder weniger im Hotel zu sitzen, da die Wahrscheinlichkeit ins Delta zu gelangen für Ausländer derzeit praktisch gleich null ist. Ich tendiere daher momentan mehr dahin, nicht selbst zu fahren, sondern stattdessen NGOs wie UNICEF oder Ärzte ohne Grenzen zu unterstützen. Ich nehme an, da ist das Geld fürs Flugticket im Moment besser angelegt. Ich tue mich ein wenig schwer, dies zu schreiben, denn eine Reaktion wie: "Erst tönt er groß, und dann macht er einen Rückzieher." wäre verständlich. Ich sehe allerdings wenig Sinn darin, Geld und Zeit sinnlos zu verschwenden, und unter den derzeitigen Bedingungen würde es wohl genau darauf hinauslaufen.
Gruß, Gisbert