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Tropischer Wirbelsturm (Gelesen: 32982 mal)
Look
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Antwort #30 - 09.05.08 um 17:49:46
 
Henrik, das ist wirklich ein interessanter Punkt. Aber die schalten nicht auf stur in Burma.
Die sind nicht in der Lage!

Es ist doch so- Flieger vom WFP kommt ohne Erlaubnis an, hohe Militärbeamte stehen am Flughafen, haben keinen Nachfragepartner, weil die 2 führenden Köpfe nicht erreichbar sind. Handeln sie gegen den mutmaßlichen Willen der top Generäle und damit ohne Autorität bei so einem sensiblen Punkt, ist ihr Leben in Gefahr. Dann lieber alles zurückschicken.

Wenn man so ein Vorgehen toleriert und auf der anderen Seite steht ein ungeheure Not, die dringend (!) behoben werden muss, macht man sich mitschuldig! Auch wenn die Medien das als "Bösartigkeit" interpretieren, das ist reine Bürokratie, deshalb darf keine Hilfe unterlassen werden!

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Henrik
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Beiträge: 8
Antwort #31 - 09.05.08 um 18:12:13
 
hi look

du magst Recht haben... mein Problem bei der Sache ist, ich kann es einfach nicht verstehen.. es geht nicht in meinen Kopf. Das es dort eine ungeheure Bürokratie gibt, fällt jedem auf, schon am Flughafen. Jedoch, wie man als Einzelperson (das eigene Leben hin oder her) sich gegen die Hilfe hunderttausender stellen kann passt mir weder in den Schädel noch in die Weltanschaung. Das ist so grenzenlos pervers, da fehlen einem die Worte. Das ganze scheint weltpolitisch wie ein Test , wie weit man wohl gehen kann. Ist aber keiner. Wieviel erträgt die gegenüberliegende Seite bis es richtig knallt...

Das ist der totele Wahnsinn..

Noch bekloppter wird es ja, wenn man bedenkt das die Situation zu 95% unverschuldet ist. Wie auch, bei einer Naturkatastrophe. Es wird ja behauptet, es gäbe keine Warnungen an die Bevölkerung (Welthungerhilfe widerspricht hier) und es hätte ewakuiert werden können, was imho totaler quatsch ist .Mehrere mio Leute bei der Infrastruktur, das geht doch gar nicht. Aber zurück: da es unverschuldet ist, sollte man als MENSCH doch Belange zurückstecken können und spielend Hilfe annehemen können.
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Look
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Beiträge: 64
Antwort #32 - 09.05.08 um 18:31:41
 
Henrik, erstmal- ja, das stimmt einfach nicht mit der unterlassenen Warnung vor dem Sturm, in Yangon wurde sehr deutlich gewarnt. Und haargenau- das Irrawaddydelta aufgrund von Spekulationen zu evakuieren- absolut unmöglich, wo hätten die Leute denn hingehen können?

"sich gegen die Hilfe hunderttausender stellen kann "- das sehen die Hauptgeneräle anders, die sitzen in ihrem Bunker und denken sich- "sollen die Ausländer ruhig bezahlen, die Tatmadaw schafft das dann schon, die Tatmadaw hat das Land aus der Kolonisation befreit, da wird man auch mit den Folgen eines Sturms fertig". Und alle Untergebenen haben Angst. Ziemlich schockierend finde ist auch das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=iJyP9ieOxE0
Da gibt es anscheinend grenzenlose Not und keine Nahrung, aber die Polizeikontrollen funktionieren.

Die Generäle stehen mit dem Rücken zur Wand, soviel ist mal sicher. Sowohl von aussen wie von innen wird jetzt richtig Druck kommen und bevor es da zu einer Konfrontation kommt, sollte man den ganz klar Möglichkeiten für einen Rückzug bieten, für sie und ihre Familien.


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ullim
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Beiträge: 264
Antwort #33 - 09.05.08 um 18:44:14
 
Hi Henrik,

ja, sie sollten Hilfe annehmen, aber die Angst vor dem Einfluss des Westen ist wohl zu groß. Hilfreich war da das undiplomtatische Auftreten des Oberterroristenbekämpfers samt Gattin aber auch nicht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,552387,00.html

Hallo Look,

natürlich sollte keine Hilfe unterlassen werden, aber Cash und Hilfsmittel an die Junta übergeben, sorry nein. Sie sind nicht in der Lage das zu organisieren - wie auch, sind sie in der Lage ein normales Leben zu organisieren? Ihnen ist das Referndum wichtiger als alles andere, den Mönchen ist es verboten Hilfsbedürftige in den Klöstern aufzunehmen. Vor der Hilfe kommt der Machterhalt und sie haben eine Paranoia gegenüber dem Westen.

Die Krönung ist die Verteilung von Fernsehern an Bedürftige, da ist jeder Sinn für Realität abhanden gekommen.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,552458,00.html

Gruß Ulli
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Henrik
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Beiträge: 8
Antwort #34 - 09.05.08 um 18:46:24
 
Look schrieb am 09.05.08 um 18:31:41:
Die Generäle stehen mit dem Rücken zur Wand, soviel ist mal sicher. Sowohl von aussen wie von innen wird jetzt richtig Druck kommen und bevor es da zu einer Konfrontation kommt, sollte man den ganz klar Möglichkeiten für einen Rückzug bieten, für sie und ihre Familien.


Ja und Nein. Wenn die Generäte für sich entscheiden zu gehen sollte (vorher) unbedingt eine Rückzugsmöglichkeit existieren. Noch weiter in die Ecke drängen (siehe USA) macht das ganze nur schlimmer... Das Problem ist doch, was kommt danach. Ein so extremes Regime löst man nicht mal eben so mit freien Wahlen und am besten noch einer Domokratie ab. Ich denke, das klappt nur über viele Jahre und sehr, sehr soft. Das, womit sich das dann entstehende Machtvakuum nach einem schnellen Abgang füllt, das möchte ich mir gar nicht ausmalen. Zumal man nur ins Umland schauen muss. Thailand: Militär (faktisch), China: naja....
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Henrik
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Beiträge: 8
Antwort #35 - 09.05.08 um 18:54:02
 
ullim schrieb am 09.05.08 um 18:44:14:
Hi Henrik,

ja, sie sollten Hilfe annehmen, aber die Angst vor dem Einfluss des Westen ist wohl zu groß. Hilfreich war da das undiplomtatische Auftreten des Oberterroristenbekämpfers samt Gattin aber auch nicht.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,552387,00.html
Gruß Ulli


Na, das sie Hilfe annehemen sollten, das steht hier wohl ausser Frage. Das Problem ist ja, das sie es nicht machen. Mit dem verteilen von Wasser und Reis ist es doch lange nicht erledigt. Das fängt mit der Wasseraufbereitung an, geht über das schnelle und bedingungslose räumen der Leichen und Kadaver und endet mit der Logistik vor Ort. Das kann man nicht in ein Flugzeug packen, umetikettieren und selbst verteilen. Und was die Amis angeht, die lernen es doch nie wann man mal stillhalten sollte.

(wenn ich in irgendeiner Form zu giftig schreiben sollte, nehmt es bitte nicht persönlich. ich (und ihr bestimmt auch) finde es einfach nur unerträglich.
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Gisbert
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Beiträge: 164
Antwort #36 - 09.05.08 um 18:59:32
 
Als ich im Februar dort war, habe ich in verschiedenen Ausgaben des "New Light of Myanmar" Berichte über einen General "auf Tour" gelesen. Er bereiste die Provinz und überreichte mit SEHR großer Geste Geldpakete an verschiedene medizinische Einrichtungen. In der Jubelarie der Berichte fand sich dann auch die Höhe seiner großzügigen Spende: 250.000 K. Also umgerechnet 130 Euro. Waaahnsinn! Davon haben die sich bestimmt sofort 2 neue Röntgengeräte gekauft.

Wie die Generäle sich benehmen, ist zum Schreien komisch, wenn es nicht so traurig wäre. Im NLoM stehen jetzt wieder Berichte über die großzügigen Zuwendungen der Generalität zur Nothilfe. Diesmal waren es 1000 US$! Na, dann ist das Problem ja schon fast gelöst.
Entschuldigt den Sarkasmus, aber das ist alles, was mir dazu noch einfällt.
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florian
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Beiträge: 50
Antwort #37 - 09.05.08 um 20:37:08
 
Leider wird das Leiden der Menschen in Myanmar mal wieder auf Seiten des Militärregimes, aber auch im Westen propagandistisch ausgeschlachtet. Jeder Politiker verbreitet momentan Halbwahrheiten oder dummes Geschwätz und die Medien auf beiden Seiten trommeln fleißig mit. Dass die Militärregierung jetzt nicht jede Hilfe ins Land lässt, wird als Verbrechen an der eigenen Bevölkerung bezeichnet. Was will man anderes erwarten? Ohne die jetzige Katastrophe und die Reaktion der Militärregierung zu verharmlosen oder zu relativieren, aber die Militärregierung begeht seit über 40 Jahren noch weitaus schlimmere Verbrechen an der eigenen Bevölkerung. Und 40 Jahre lang hat das fast niemanden interessiert. In spätestens zwei bis drei Wochen ist die Sache in den westlichen Medien und Politikerköpfen vergessen und die Karawane zieht weiter zum nächsten Krisenherd auf dieser Welt.

Ich denke in der aktuellen Situation wäre der Bevölkerung am besten geholfen, wenn man die Hilfsmittel ohne Vorbedingungen einfach nach Myanmar schicken würde. Natürlich wird das Militär davon profitieren, wenn es die Hilfsmittel selbst verteilen darf. Aber aktuell ist den Menschen damit wohl am meisten geholfen. Ich denke sowieso nicht, das die Regierung durch die Katastrophe geschwächt wird, egal ob die Hilfsmittel jetzt vom Militär oder von NGO's verteilt wird. Ein am Boden liegendes Volk lässt sich eben noch einfacher unterdrücken und ausbeuten.

Vielleicht ist meine Meinung ein wenig kontrovers und pessimistisch. Ich jedenfalls wünsche den Menschen dort viel Kraft, um diese Katastrophe zu überstehen. Leider sind die Menschen in Myanmar Leid und Kummer gewohnt  und wie bis jetzt immer werden sie sich auch diesmal wieder selbst helfen müssen.
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Henrik
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Beiträge: 8
Antwort #38 - 09.05.08 um 20:56:25
 
florian schrieb am 09.05.08 um 20:37:08:
Ich denke in der aktuellen Situation wäre der Bevölkerung am besten geholfen, wenn man die Hilfsmittel ohne Vorbedingungen einfach nach Myanmar schicken würde. Natürlich wird das Militär davon profitieren, wenn es die Hilfsmittel selbst verteilen darf
....
snip
....

Vielleicht ist meine Meinung ein wenig kontrovers und pessimistisch.



hi florian..
in weiten Teilen wohl eher erschreckend zutreffend deine Meinung

aber das Problem ist ja, wir schauen ja nicht auf geschehenes Unrecht, sondern auf geschehenDes. Das macht es schon etwas unbehaglich. Und ist es nicht so, das das Verteilen von Care-Paketen eben nicht ausreichend ist, um den Tod weiterer 10.000 zu vermeiden? Das das in Naypyidaw keinen juckt, sei mal dahingestellt.

Ich möchte meinen Beitrag von weiter oben noch ergänzen. Ich persönlich glaube nicht, dass sich das Regime irgendeinem Druck beugen wird...
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Look
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Beiträge: 64
Antwort #39 - 09.05.08 um 21:29:24
 
"begeht seit über 40 Jahren noch weitaus schlimmere Verbrechen an der eigenen Bevölkerung. Und 40 Jahre lang hat das fast niemanden interessiert. In spätestens zwei bis drei Wochen ist die Sache in den westlichen Medien und Politikerköpfen vergessen und die Karawane zieht weiter zum nächsten Krisenherd auf dieser Welt. "
...
"Myanmar Leid und Kummer gewohnt  und wie bis jetzt immer werden sie sich auch diesmal wieder selbst helfen müssen."

Florian, ein sehr interessantes Statement- das hört sich aber auch nach viel Resignation an.
Und Tradition der Gewohnheit von Leid sollte kein Kriterium sein, dass Burmesen nicht mal aus dieser Gewohnheit ausbrechen dürften, notfalls zwangsweise, weil es nur eine ganz kleine despotische Clique an der Spitze gibt und im Moment eine große Notlage besteht.

Du hast sicher Recht, Propagandamaschine läuft auf beiden Seiten. Aber auch eine gewisse Pragmatik spricht für die Unterstützung des Falls des Regimes (und damit auch zweifelhafter Mittel wie Propaganda)- die wirtschaftliche Siuation hatte sich schon seit September (und das war absehbar) ständig verschlechert, auch jetzt sollte es klar sein, dass es auf jeden Fall noch schlechter wird- Investoren, von denen Burmesen investieren könnten, gibt es nicht. Das Leiden würde damit noch größer werden, das sollte man nicht mehr akzeptieren, wenn man das Land liebt.

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Gisbert
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Antwort #40 - 10.05.08 um 00:26:42
 
Ich habe selbst heute noch einen sarkastischen Kommentar geschrieben (s.o.). Aber was hilft das? Und was helfen hehre Diskussionen über wer womit wie Propaganda macht? Mag alles sein. Und dann?

Auf der Website der Botschaft ist außer einem allgemeinen Bericht nebst Spendenaufruf keine Information über Beschränkungen zu finden. Ich werde daher am Dienstag mal bei der Botschaft anfragen, ob kurzfristig Touristenvisa erteilt werden. Falls das so ist, werde ich hinfliegen und den Koffer voll mit Antibiotika, Malariamitteln, usw. packen. Was halt privat möglich ist.

Natürlich ist mir klar, daß das nur ein winziges Tröpfchen auf den heißen Stein ist. Ich gehe davon aus, schon einen Fahrer zu finden, der mich dahin bringt, wo es am dringendsten gebraucht wird. Und wo man für gutes Geld ein paar Dutzend Säcke Reis kaufen kann. Irgendwo hat immer ein Händler noch was zu verkaufen. Mitbringen geht ja wohl kaum.

Werft mir ruhig blinden Aktionismus vor, damit kann ich leben. Dies ganze blabla, man müßte, man sollte, und überhaupt ... macht was! Wenn die Junta keine NGOs will, dann eben privat. Natürlich hilft man von den 1,5 Millionen Obdachlosen damit vielleicht nur 5. Aber eben 5. Ist doch besser als gar nicht. Ich habe wirklich die Schnauze voll von allgemeinem Geheule, und ach wie schlimm. Packe mich dabei an die eigene Nase. Habs genauso gemacht. Und fange an, mich dafür zu schämen. Wer ein paar tausend Euro übrig hat, nehme sie mit. So wie ich mich jetzt entschlossen habe, genau das zu tun. Ja, ich habe auch mittlerweile an UNICEF gespendet, aber scheinbar hilft das entweder gar nicht, oder füllt nur ein paar Taschen, die eh schon voll genug sind.

Wenn jemand mit will, bitte kurzfristig mailen. Aber bitte nur die, die auch bereit sind, zu investieren. Ich plane meine Reise innerhalb der nächsten 2 Wochen.
Ja, ich weiß, ich bin verrückt. Falls außer dieser Feststellung auch noch konstruktive Vorschläge kommen, sind sie willkommen.

Gruß, Gisbert
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Hauke
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Antwort #41 - 10.05.08 um 09:16:28
 
Hallo Gisbert,
Dein Engagement beeindruckt uns, wenn ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob das die optimale Lösung ist. Wir Westler sind ja ein Stück weit hilflos in dem Land und angewiesen auf ein Mindesmaß an Komfort - das sicher schwer zu haben ist zur Zeit. Wenn Du Pech hast, filzen sie Dich bei der Einreise und die Medikamente sind weg. Aber wie gesagt, Deine Haltung "ich tu jetzt einfach das, was ich kann" find ich gut.

Wir haben Kontakt zu einer inländischen NGO. Ein Mitbegründer, den wir auf einer Myanmarreise kennen gelernt haben, lebt seit 6 Jahren in Kanada und er hat mir geschrieben, wie er hilft. Durch den Wirbelsturm haben viele Kinder ihre Eltern verloren. Seine Schwester und Familie leben in einer Kleinstadt in der Gegend von Yangon und kochen täglich für 2000 Waisenkinder. Ich hab ihn gefragt, ob er mir eine Kontonummer geben kann. Er ist absolut vertrauenswürdig.

Dann haben wir auch Kontakt zu der von ihm mitgegründeten NGO in Yangon (HIV-Hilfe, Hilfe für Straßenkinder). Da hab ich per Email erst mal vorsichtig angefragt, damit ich die Leute nicht eventuell in Schwierigkeiten bringe. Jeder Kontakt nach Deutschland kann ja Probleme machen.

Wenn du Interesse hast, dass wir Kontakte herstellen und Du dort Ansprechpartner findest, schreib uns bitte eine Privatnachricht. Ich denke, das was Du an Geld und Medikamenten ins Land bringst, kann unter Einbeziehung von Einheimischen schneller und effizienter eingesetzt werden. Was meinst Du?

Von unseren Freunden in Yangon wissen wir, dass dort teilweise Wasser etc. verteilt wird, es soll auch keine oder wenig Tote gegeben haben. Auch sagten sie mir am Telefon (vorgestern), dass Hilfe ins Land kommt. Ein UN-Transport und ein indisches Schiff. Dass Helfer außer Land warten, wusste sie scheinbar nicht (klar!). Ich hab recht vage formuliert: dass die Hilfsorganisationen noch auf ein Visum warten.

Es soll zu Plünderungen gekommen sein, weil die hungernden Leute den teuren Reis und andere Lebensmittel nicht bezahlen können. Viele Geschäfte haben darauf hin geschlossen. Das ist das, was wir bisher wissen.

Heidi und Hauke
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Hauke
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Antwort #42 - 10.05.08 um 09:46:55
 
Hallo Zusammen,

Ihr habt mit Euren Argumenten alle recht und ich möchte hier niemandem widersprechen, nur meine Sicht der Dinge kund tun.

Hilfsgüter einfach abliefern und dem Militär überlassen - NIEMALS!
Die Halunken suchen sich da erstmal das raus, was sie selber am besten gebrauchen können. Dann werden sie einen großen Teil des Restes für teuer Geld, wahrscheinlich wieder an die Hilfsorganisationen verhökern, die ihnen das Zeug schon mal geschenkt hatten. Mit den restlichen 10-20% der Hilfsgüter werden sie sich dann filmen lassen, während es verteilt wird.
Dass die logistischen Mittel für eine effektive Verteilung nicht vorhanden sind wissen wir alle hier. Selbst professionelle Katastrophenhelfer dürften in der Situation vor ernsthaften Problemen stehen. Die Infrastruktur in Myanmar taugt ja kaum in der Trockenzeit.
M. E. wird das Militär die Geschichte einfach aussitzen, externe Hilfskräfte werden nicht ins Land gelassen.
Das Ergebnis wird sein, die Not wird immer größer und der moralische Druck auf die Hilfsorganisationen wird so groß, dass sie den Generälen die Hilfsgüter am Ende doch herschenken..... Und ich kann mir gut vorstellen, dass das in deren Überlegungen eine Rolle spielt.
Dass sich die Welt seit über 40 Jahren kaum um Myanmar kümmert ist richtig. So schlimm wie der Cyclon oder die Geschichte mit der Safran-Revolution war/ist, es ist eine wenn auch kleine Chance dass die Welt etwas genauer hinschaut und sich vielleicht doch bald was ändert. Ich habe es irgendwo schon mal geschrieben, es wird aber nur mit und nicht gegen das Militär gehen. Zustände wie in Thailand wären für den Anfang ja schon mal nicht schlecht.

Gruss Hauke
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Henrik
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Antwort #43 - 10.05.08 um 10:17:18
 
Ich finde es sehr beeindruckend, das man, wenn man die finanziellen Mittel hat einfach und bedingungslos hilft. Wenn du (Gisbert) einen kurzen Beweis liefern könntest, so du wirklich fährtst (ich denke das ist zu verstehen, es kann ja hier jeder schreiben), würde ich Dich gerne unterstützen. Zum mitreisen habe ich nicht die Finanzen und würde das Geld auch lieber in Hilfe als in Tickets investieren. Also solltest du fahren, meine Hilfe hättest du. Habe auch gerade bei tagesschau.de gelesen, das Vertreter der Johaniter problemlos einreisen konnten.

henrik
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Look
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Antwort #44 - 10.05.08 um 18:32:11
 
Muss auch mal gesagt werden- dickes Lob an die Bundesregierung, mehreren Kontaktpersonen im Ausland ist das besondere Engagement der deutschen Politiker ebenfalls aufgefallen. Und Merkel, Steinmeier und Co. finden da m.E. auch exakt den richtigen Ton!
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