Sind heute (19.12.07) aus Rangon nach BKK geflogen, nachdem wir 4 Wochen im Land unterwegs waren. Hier einige Eindruecke und Informationen:
Nach den Protesten im September sind die Touristenzahlen deutlich eingebrochen; es ist nichts los. In den ersten 8 Tagen (Rangon, Bago und der Sueden bis Mawlamyaing) sind wir keinem anderen Auslaender begenet, auch in Mandalay bis Hispaw waren nur eine handvoll Leute unterwegs. Viele Touristentransporte, z.B. die Boote von Mandalay nach Bagan, sind stark eingeschraenkt. Am Jetty in Mingun sprach der Ticketverkaufer von einen Rueckgang der Touristen von 80% Individualtouristen und 60% Gruppenreisenden gegenueber den Vorjahren. Er muss es wissen, denn er fuehrt eine Liste! Viele Hotels und GH stehen leer. Waren die letzten 3 Tage am Strand bei Pathein... viele Resorts dort sind leer!
Fuer die privaten Betreiber, Guides und Trishawfahren ist das alles eine Katastrope.
Das Gute daran ist, dass der Einbruch die staatliche Tourismusindustrie stark trifft. Ungewoehlich ist, dass das die Regierung sich das anmerken laesst und reagiert. Im Regierungsblatt "New Light of Myanmar" waren wuetende Kommentare ueber die Moenche und Demonstranten (Artless people!) zu lesen die das alles verschuldet haben. Nach den Erfolgen der letzten Jahre muesse nun "das zarte Pflaenzchen Tourismus" muehevoll wieder aufgepaeppelt werden. Auch auslaendische Touristen seinen mit daran schuld, dass kaum jemand mehr ins Land reisen will. Durch die Veroeffentlichung von Fotos der Demostrationen im Internet haetten Sie - so das Regierungblatt - das Gastrecht missbraucht und das Land Myanmar international in Misskredit gebracht! Perverse Welt!
Im Vergleich zu frueheren Besuchen haben wir festgestellt, dass die Einheimischen viel besser informiert sind und viel offener auf Auslaender zugehen. Wir haben einige sehr offene und mutige Leute kennengelernt, die z.T. sogar laut in der Oeffentlichkeit ueber die schlimmen Zustaende und die Militaerregierung geschimpft haben, z.B. inmitten von Leuten am Golden Rock. Andere haben das mitbekommen und zustimmend genickt! In diesem Jahr hatten wir so viele intensive Gespraeche mit Moenchen, jungen und alten Leuten wie noch nie. Vor 10 Jahren wollten viele Leute ueberhaupt nicht mit uns sprechen, nicht mal uebers Wetter!
Die Leute haben uns immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es fuer sie ist dass Auslaender zu ihnen kommen, nicht nur wegen dem Geld. Die Aussage eines Einheimischen die uns positiv bestaerkt hat wieder hierher zu reisen: Seit Touristen in unser Gebiet (Hispaw) kommen haben sich drei Dinge geaendert: 1. Besserer Lebenstandart durch Einnahmen, 2. Bessere Information durch Kontakte mit Auslaendern, 3. Seit Touristen hierher duerfen gibt es in diesem Gebiet keine "Forced Labour" mehr.
Erschuetternd fuer uns war, dass einige Touristen ohne jeden Schimmer in Burma reisen obwohl die Demonstrationen und die Militaeraktion noch keine 2 Monate hinter uns liegen. Zum Teil haben die Leute keinerlei Informationen ueber die politische Situation im Land.
Wir koennen jedem nur empfehlen in dieses Land zu reisen, aber dann bitte mit der entsprechenden Vorinformation! Es ist wichtig und sinnvoll (... die merken dass!) alle staatlichen Angebote zu umgehen!
Was mitnehmen? Ueberall gibt es grosses Interesse an englischer Literatur und Zeitschriften. Auch anspruchsvolle Filme auf DVD sind Mangelware im Land. Und noch was... bitte handelt nicht so hart mit Verkauefern und Rikshawfahren, im Moment sieht es wg. der fehlenden Touristen fur viele Leute ganz schlimm aus!
Aktueller Wechselkurs in Rangon: 1250 - 1300K fur 1 USD und 1800K fur den Euro.