Joomla Migration
  ! ! Dieses Forum wurde archiviert +++ Alle Beiträge bleiben erhalten +++ Login, Registrierung und Neupostings sind nicht mehr möglich ! !
Foren-ÜbersichtHilfeSuchen  
Seitenindex umschalten Seiten: 1
Gibt es einen unterschied zwischen einem mönch und (Gelesen: 4157 mal)
big4
Member***
Offline
Beiträge: 360
31.07.06 um 22:00:56
 
Nach dem lesen des interviews mit einem burmesischen mönch, das gerald dankenswerter weise in der rubrik: politik/friedenslauf eingestellt hat, fehlen mir schlicht die worte.

nach dem studium stelle ich mir allerdings die frage, wo der unterschied zwischen ihm, dem mönch,  und dem regime liegt, das er zu bekämpfen vorgibt?
wie die regierung nützt der mönch alle materiellen und gesellschaftlichen vorteile aus, die ihm sein mönchsein bietet und sorgt so nebenbei für die familienehre.
in myanmar ehrenhaft… hier sozialschmarotzer?
oder habe ich da einen blackout?


warum fährt der lehrer oder behördenangestellte nach dem dienst noch trishaw, um überhaupt über die runden zu kommen?  man stelle sich vor, alle gingen als mönch, was ja möglich wäre?

Hier einige auszüge des interviews… noch nicht mal aus dem zusammenhang gerissen:

2. Wie verlief Dein weiteres Leben als Mönch?

Meine Kindheit war nicht sehr einfach, zuhause musste ich viel arbeiten und konnte nicht so viel lernen. Im Kloster müssen die Mönche nicht arbeiten und haben die Möglichkeit sich umsonst zu bilden.

Jeden Tag wurden wir oft mehrere Male auf den Bettelgang geschickt um möglichst viele Essensspenden ins Kloster zu bringen. Dort wurde ein Teil unserer Almosen genommen und weiter verkauft. Da ich das nicht in Ordnung gefunden habe und für mich auch Betrug der Laien war, die uns Mönchen Essen geben wollen, schrieb ich in der Nacht ein großes Plakat auf dem stand, daß diese Tat wie eine Lüge ist.

3. Warum hast Du Dich dafür entschieden, Dein Leben als Mönch fortzuführen?

Mir hat die Gemeinschaft im Kloster immer sehr gefallen. Sie ist oft ein Ersatz für die Familie. Im Kloster hatte ich stets die Möglichkeit zu lernen und mich zu bilden. Bevor ich Novize wurde, musste ich hart arbeiten. Ich habe mit anderen Kindern zusammen Steine für den Straßenbau kleiner schlagen müssen. Stets hat man Sorgen wegen des Geldes, der Familie und anderen Dingen. Die Atmosphäre im Kloster ist sehr angenehm. Es gibt keinen Streit, keine Konflikte – es ist friedlicher als außerhalb der Klostermauern und auch ruhiger. Das Leben in einem Kloster ist viel leichter. Einfacher als das schwere Leben, das auch ich erlebt habe, bevor ich ins Kloster kam. Als Mönch stehen einem andere Möglichkeiten offen, wie z.B. das Reisen. Mönche haben die Chance mehr von der Welt zu sehen, als nur das Dorf in dem sie geboren wurden.
Ihnen wird vieles leichter gemacht und sie genießen ein großes Ansehen, besonders in Burma.

4. Was ist mit Deiner Familie, was machen sie, wie stehen sie dazu, dass Du ein Mönch bist?

Sie sind sehr stolz auf mich und sind froh dass ich ein Mönch bin. Einen Mönch in der Familie zu haben bringt der Familie große Ehre. Auch wenn die Eltern ihre Kinder oft schon in jungen Jahren ins Kloster schicken, ist das für die Eltern eine große Ehre. Oftmals ist es für die Familie auch eine Erleichterung zu wissen, daß ihr Kind gut aufgehoben und versorgt ist und sie keine Sorgen und Ausgaben mehr für das Kind haben

9. Haben Mönche soziale Absicherungen?

In Burma ist kaum einer sozial abgesichert. Es gibt keine Kranken- oder Rentenversicherungen wie hier. Normalerweise muß in Burma der Arzt und das Krankenhaus sowie die Medikamente selbst bezahlt werden. Aber Mönche haben den großen Vorteil, daß sie von Ärtzen umsonst behandelt werden können und auch ihre Medikamente ohne Bezahlung erhalten. Es gibt sogar ein Krankenhaus für Mönche, das von Spenden finanziert wird, in dem Mönche jede mögliche Behandlung oder Operationen erhalten.

10. Welche weiteren Vorteile haben Mönche der normalen Bevölkerung gegenüber?

Sie müssen keine schwere Arbeit verrichten. Sie bekommen Essen, Kleidung und eine Wohnmöglichkeit. Manche Verkehrsmittel können Mönche umsonst nutzen.
Den Mönchen wird von den Laien sehr viel Respekt und Erfurcht entgegen gebracht, sie genießen ein sehr hohes Ansehen.
Die Mönche die auch in hohem Alter im Kloster leben werden von jüngeren Mönchen versorgt. Ebenso wenn ein Mönch krank ist. Man ist nie allein in der Mönchsgemeinschaft, es ist wie eine große Familie. Außerdem werden Mönche dem Alter entsprechend untereinander mit viel Respekt behandelt.
(ende des auszuges... kann ja jeder weiterlesen)

… da sind wir hier noch entwicklungsland…. arbeitslosengeld,…. pflegegeld, krankenversicherung,…wenn sich das hier bei den harz 4 empfängern rumspricht?.... nah, ich weiß nicht… da kommt mir das bild der springfaulen katzen im kloster am inle-see in den sinn… wer lernt da eigentlich von wem????
gruß

Nach oben
 
IP gespeichert  
Stefan(Guest)
Gast
Antwort #1 - 01.08.06 um 17:49:42
 
Mich wundert, dass euch das überrrascht. In jeder Kultur oder Religion gibt es "schwarze Schafe". Ich habe zum Beispiel in Indien in einem katholischen Kloster (incl Heim für Straßenkinder) ein Praktikum gemacht und mit eigenen Augen gesehen, dass sie Spenden gesammelt haben ( T-shirts und Hosen für die Kids). Diese Kleidungsstücke wurden nicht an die Kinder weitergegeben, sondern verkauft.
Der Buddhismus ist eine der menschlichsten und friedlichsten Religionen der Welt, auch der Buddhismus in Burma und solche Kloster wie oben beschrieben wird es trotzdem immer wieder geben, sie sollten aber nicht als Maßstab für alle genommen werden.
Gruß Stefan
Nach oben
 
IP gespeichert  
Gerald(Guest)
Gast
Antwort #2 - 01.08.06 um 20:16:50
 
Hallo Stefan und big4,

Ihr verwirrt mich und das ist gut so, weil ich so nochmals Überdenke was eventuell missverständlich sein oder was ich falsch verstanden haben könnte.

Anderen Forumgästen und -mitgliedern möchte ich raten das gesamte Anliegen und das komplette Interview zu lesen. Ein Auszug ist immer ein Auswahl, was zu Verzerrungen führen kann.

Dem Mönch geht es um die Bildung der Kinder in Burma und um menschenwürdigere Lebensumstände. Ich hoffe, dass er das nicht nur so dahingesagt hat und deshalb möchte ich seine Bemühung ernstnehmen. Das hat erstmal nichts mit seinem Status zu tun, außerdem sieht er die Stellung der Klöster und Mönche als Problem an und hinterfrägt sie. Anstatt die relativ konfortablen Lebensbedingungen auszuschöpfen hat er sich ihnen widersetzt.
Warum macht ein Mensch das? Ist er ein Nestbeschmutzer, ein Querulant oder gibt es andere Gründe für sein Handeln? Das was er tut ist unbequem, eckt an und bewegt mich zum Nachdenken.
Ein Abstempeln zum 'schwarzen Schaf' ist aus meiner Sicht zu voreilig und könnte die Konsequenz haben, dass man sich selbst ein Bein stellt.

Wenn ich es richtig verstanden habe verbietet die Lehre Buddhas den Mönchen für Ihr Essen zu arbeiten. Diese Regel hat ihren Ursprung in archaischer Vorzeit. Eine Sippe, ein Stamm oder ein Volk leistete sich bestimmte Menschen (Medizinmänner, Schamanen, Künstler usw.), die für das Wohl der Gemeinde zuständig sein sollten und unter anderem auch zeremonische Handlungen und Rituale vollzogen. Dafür wurden sie verköstigt und untergebracht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit brachten erste Kunstwerke wie z.B. Höhlenmalereien hervor. Solche Personen und den 'Luxus' an Kultur kann man sich nur erlauben, wenn ein Überschuss vorhanden ist. Daher geht die Vision, was denn wäre wenn alle plötzlich ins Kloster eintreten, ins Leere. Es kann nur soviele Mönche geben wie die Bevölkerung satt bekommt.

Nun, bin ich kein Buddhist oder gehöre sonst keiner Religion an, fand allerdings interessant was dieser Mann erzählt und was er vor hat. Zudem sind seine Aussagen sehr offen. Ich begrüße es, dass er von den Vorteile des Lebens im Kloster gesprochen hat. Dass er auf die Bildung der Landbevölkerung in Burma setzt, finde ich richtig und unterstützenswert.

Bedenklich finde ich allerdings, dass Menschen, die die Situation in Burma hinterfragen hier im Forum Hallo Stefan und big4,

Ihr verwirrt mich und das ist gut so, weil ich so nochmals Überdenke was eventuell missverständlich sein oder was ich falsch verstanden haben könnte.

Anderen Forumgästen und -mitgliedern möchte ich raten das gesamte Anliegen und das komplette Interview zu lesen. Ein Auszug ist immer ein Auswahl, was zu Verzerrungen führen kann.

Dem Mönch geht es um die Bildung der Kinder in Burma und um menschenwürdigere Lebensumstände. Ich hoffe, dass er das nicht nur so dahingesagt hat und deshalb möchte ich seine Bemühung ernstnehmen. Das hat erstmal nichts mit seinem Status zu tun, außerdem sieht er die Stellung der Klöster und Mönche als Problem an und hinterfrägt sie. Anstatt die relativ konfortablen Lebensbedingungen auszuschöpfen hat er sich ihnen widersetzt.
Warum macht ein Mensch das? Ist er ein Nestbeschmutzer, ein Querulant oder gibt es andere Gründe für sein Handeln? Erstmal ist das was er tut unbequem, eckt an und bewegt mich zum Nachdenken.
Ein Abstempeln zum 'schwarzen Schaf' ist aus meiner Sicht zu voreilig und könnte die Konsequenz haben, dass man sich aufgrund mit seiner Meinung selbst ein Bein stellt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, verbietet die Lehre Buddhas den Mönchen für Ihr Essen zu arbeiten. Diese Regel hat ihren Ursprung in archischer Vorzeit. Eine Sippe, ein Stamm oder ein Volk leistete sich bestimmte Menschen (Medizinmänner, Schamanen, Künstler usw.), die für das Wohl der Gemeinde zuständig sein sollten und unter anderem auch zeremonische Handlungen und Rituale vollzogen. Dafür wurden sie verköstigt und untergebracht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit brachten erste Kunstwerke wie z.B. Höhlenmalereien hervor. Solche Personen und den 'Luxus' an Kultur kann man sich nur erlauben, wenn ein Überschuss vorhanden ist. Daher geht die Vision, was denn wäre wenn alle plötzlich ins Kloster eintreten, ins Leere. Ein Volk kann sich nur soviele Mönche leisten wie es statt bekommt.

Nun, bin ich kein Buddhist oder gehöre sonst einer Religion an, fand allerdings interessant was dieser Mann erzählt und was er vor hat. Seine Aussagen sind offen und ich begrüße es, dass er die Vorteile des Lebens im Kloster beschrieben hat. Dass er auf die Bildung der Landbevölkerung in Burma setzt, finde ich richtig und unterstützenswert.

Bedenklich finde ich allerdings, dass Menschen, die die Situation in Burma hinterfragen hier im Forum – wie ich meine – destruktiv kritisiert und als Besserwisser bezeichnet werden. Was wird damit bezweckt jemanden als arroganten Richter zu bezeichnen, der angeblich nur darauf bedacht ist seine Vorurteile und sein westliches Denken auf die Menschen in Burma zu projezieren?
Das Schlechtreden bereicht unseren Wissenshorizont wohl kaum, sondern schafft nur Agressionen und Fronten. Genau darüber freuen sich alle Depoten und Mächtigen, wenn sich kritische Geister gegenseitig aufreiben und ausschalten.

Selbst wenn die Unterstellung wahr ist, dass dieser Mönch ein Sozialschmarotzer ist, was ich tatsächlich für einen blackout halte, ist sein Unterschied zur Junta, dass er den Schwächste der Gesellschaft eine Zukunft geben will, keine kriminellen Geschäfte treibt, keine Menschen unterdrückt und mordet. Er versucht nicht zu lügen und sagt deshalb auch was er davon hat.



Gruß
Gerald
Nach oben
 
IP gespeichert  
big4
Member***
Offline
Beiträge: 360
Antwort #3 - 02.08.06 um 09:40:45
 
Hallo,
um es klarzustellen. ich weiß, dass ich in meinen beitrag etwas provokant bei meinen kommentierungen am anfang und am ende war. das war auch absicht.

ich moniere aber,
1. dass zur motivation und als einziger beweggrund, mönch zu werden, KEIN EINZIGER spiritueller gedanke genannt wurde. Einziger beweggrund sind die eigene bequemlichkeit, faulheit, versorgtheit, und ruhe, danach kommen reisemöglichkeit und kostenlose bildung.
(selbst, wenn das wahr ist, formuliert man schon solches nicht im ausland im interview. tut mir leid zu sagen, dass dieser mensch etwas dumm und naiv ist.

2. ich weiß, ohne mönch zu sein, dass zuwendungen zum kloster vom kloster nicht alle behalten werden.
wenn z.b. die pagoden -festiavals sind und man die zahllosen namhaft gemachten spenden der bevölkerung/ hotels/ geschäfte sieht, (auf jedem wagen sind alltägliche dinge des lebens, wie teller, tassen, töpfe, pfannen, besteck,.... ist es so, dass kein kloster diese dinge alle behält. es ist ein ritual und eine geste. (sonst hätten in all den jahren die klöster 100.000 teller und töpfe,..)
alle(die meisten) dieser spenden werden wieder an bedürftige zurückgegeben oder gegen eine kleine geldspende, die nicht den sachwert ausdrückt, abgegeben.
ich behaupte, der mönch im interview ist so dumm, dass er den zusammenhang gar nicht verstanden hat, weil es gängige praxis ist.
genauso verhält es sich mit dem essen. es wäre ja auch dumm, essen zu sammeln, um es wieder wegzuwerfen.
3. ich frage mich, warum er nicht diese "aufgedeckten missstände" des oder der klöster bekämpft. warum fühlt er sich auf einmal berufen im ausland zu kämpfen gegen etwas....???
antwort: er ist geltungssüchtig und es ist nun mal schick, gegen die regierung zu sein. nur dadurch bekommt er die nötige rückmeldung, anerkennung fürs ego wie wir ja sehen.
4. anstatt im friedenlauf nach berlin zu gehen, hätte es ihm gut angestanden  den jacobsweg nach la campostella zu gehen. das hätte mehr symbolkraft gehabt. (mit berlin kann man mehr geld erwarten)
wenn man das ganze interview danach durchstöbert, stößt ,man nur auf solche ungereimtheiten... auf jeden fall stößt man nicht auf begriffe, wie "suche", "finden wollen" , "karma",...einkehr,..)
aber... seine möchskutte steht ihm gut; er muss einen guten schneider haben.
gruß
Nach oben
 
IP gespeichert  
Stefan(Guest)
Gast
Antwort #4 - 02.08.06 um 12:01:03
 
Mit den schwarzen Schafen hab ich nicht diesen Mönch gemeint, sondern das Kloster, welches er kritisiert. Ich finde es auch gut, dass dieser Mensch etwas kritisiert, wozu er nicht steht. Aber daraus Rückschlüsse zu ziehen, dass der Buddhismus in Burma so ist, wie dieses eine Kloster, das halte ich für falsch. Ich möchte nicht wissen, was in diesem Land los wäre, wenn dort christliche Werte herrschen würden. Gott sei Dank haben sie den Buddhismus.
Gruß Stefan
Nach oben
 
IP gespeichert  
Menschenfreund(Guest)
Gast
Antwort #5 - 02.08.06 um 13:01:15
 
Ich finde nicht, dass man ein Urteil über einen Menschen fällen sollte, nur aufgrund eines Interviews. Zu dem Vorwurf, dass keinerlei religiöse Absicht für die Entscheidung, ein Mönch zu werden, erkennbar ist, denke ich, dass das nur jemand verurteilen kann, der nicht in einem solchen Land aufgewachsen ist. Zum einen treten in diesem Land bereits sehr junge Menschen in ein Kloster ein, auf Wunsch der Familie und oftmals besteht aufgrund der Armut gar keine 'Entscheidungsfreiheit', eine Alternative gibt es oft nicht. Und nur weil in diesem kurzen Interview diese Thematik nicht angesprochen wird, ist das doch kein Beleg dafür, dass keine religiöse Überzeugung vorhanden ist. Wir haben es in unserer westlichen Welt so gut, was Entscheidungs- und Meinungsfreiheit angeht, dass wir uns für mutiger haltiger als wir es sicherlich wären, sobald wir in eine ähnliche Situation geraten würden.
Nach oben
 
IP gespeichert  
Gerald(Guest)
Gast
Antwort #6 - 02.08.06 um 13:02:51
 
Hallo,

Euer Hinterfragen gefällt mir.
Warum nicht diesen Mönch demontieren und seine Beweggründe in Zweifel ziehen.
Ich habe vor Menschen nicht mehr Respekt wenn sie Uniformen tragen, im Gegenteil, es macht mich skeptisch. Ich will auch nicht am praktizierten Buddhismus in Burma kratzen. Aber ich möchte auch hinterfragen dürfen, ob wirklich alles glänzt was golden ist.

Ich möchte auf ein Problem hinweisen: Der Mönch spricht Englisch und wahrscheinlich nicht besonders gut. Als ich in Burma war ist mir öfters passiert, dass die Sprachkenntnisse an ihre Grenzen stoßen.
Der schlichte Stil des Interviews könnte daher rühren und dass vielleicht jemand sein broken english in ein noch wackligeres Deutsch übersetzt hat. Eine ausschmückende Sprache über das Spirituelle lässt sich so nicht umsetzen. Es könnte auch sein, dass er das Geistige, wie die Suche usw. vorraussetzt und dies für ihn so selbstverständlich ist, dass er darüber nicht sprechen will. Es ist nicht sein Anliegen den Buddhismus zu zelebrieren, sondern für die Bildung der Kinder in Burma etwas zu tun.

Warum sollte ich für diesen Mönch eine Lanze brachen wollen.
Nicht ich, sondern big4 richtet über ihn und das mit großer Überzeugung und wie ich meine Selbstüberschätzung. Grundsätzlich interessiert mich nicht ob der jetzt authentisch und ein Bilderbuchmönch ist, sondern was sein Tun bei mir auslöst.

Sicher ist es richtig sich nicht von einer Mode, wie z.B. free Tibet, vereinnahmen zu lassen und blind alles zu unterstützen was damit zu tun hat. Es ist schon notwendig zu durchleuchten, ob die Kritik an den Zuständen in Burma berechtigt ist oder nicht und wer dadurch eventuelle Vorteile hat.
Super fände ich allerdings die gleiche Energie dafür einzusetzten um herauszufinden was an der Kritik dran ist.


Gruß
Gerald



Nach oben
 
IP gespeichert  
big4
Member***
Offline
Beiträge: 360
Antwort #7 - 02.08.06 um 13:48:37
 
Hi, ich denke, dass ich weder den buddhismus, noch DIE mönche, noch irgendein kloster, o.ä. kritisiert habe.
mir ist einzig und allein das interview dieses einen möch, und da besonders die passage zu der motivation einen lebenseinschnitt als mönch zu wählen, und das im kontext eines friedes-laufes geführt oder abgedruckt wurde, quer gegangen und geht mir immer noch quer. ich glaube es einfach nicht, werde es aber herausfinden, dass man bei den mitmenschen und familien in burma respekt hat, wenn man faul und arbeitscheu ist und deshalb ins kloster geht.
ich frage auch, was meine burmesischen freunde anders machen, die mindestens einmal alle 5 jahre ihre arbeit ruhen lassen, sich kahl scheren, wieder freiwillig für eine unbestimmte zeit ins kloster gehen, um aufzutanken, um sich zu befreien, um in sich zu gehen um die lehre buddhas mehr zu verinnerlichen. diese hätten eher respekt verdient.
diese gesinnung, oder auch nur ein bischen davon, vermisse ich bei diesem einen mönch..., sein handeln ist rein opportunistisch und deshalb wirkt er auch in seinem friedeslauf nicht eherlich auf mich.
wenn ich ihm unrecht tue, tut es mir leid.
(weil der lauf fast an meiner haustür vorbei führt, hatte ich schon überlegt, ein stück mitzugehen,... aber nach dem interview wohl nicht.)
ich erwarte nicht, dass alle im forum es so sehen, wie ich; ich werde bei meiner nächsten reise allerdings dieses interview in meinem reisegepäck haben und die haltung dieses mönches zur diskussion stellen.
gruß
Nach oben
 
IP gespeichert  
cedar
Member*
Offline
Beiträge: 51
Antwort #8 - 02.08.06 um 14:58:03
 
Hallo big4,
eigentlich wäre ich sehr gespannt darauf gewesen, wie Deine Meinung sich geändert oder bestätigt hätte, wenn Du ein Stück mit Ihm gegangen wärst um Ihn dann direkt und nicht aus zweiter oder dritter Hand beurteilt zu können. Schade
Gruß Cedar
Nach oben
 
IP gespeichert  
pzinken
Member***
Offline
Beiträge: 262
Antwort #9 - 02.08.06 um 19:18:47
 
Hallo,

Zitat:
3. ich frage mich, warum er nicht diese "aufgedeckten missstände" des oder der klöster bekämpft. warum fühlt er sich auf einmal berufen im ausland zu kämpfen gegen etwas....???
antwort: er ist geltungssüchtig und es ist nun mal schick, gegen die regierung zu sein. nur dadurch bekommt er die nötige rückmeldung, anerkennung fürs ego wie wir ja sehen.

Das kann ich dir recht einfach beantworten, da ich Ashin persönlich kenne: in Mynamar säße er schlichtweg im Knast. Politisches und Bildungs-Engagement außerhalb der offiziellen Schienen ist eben nicht besonders leicht im Lande.
Woraus du schließt, das ein Leben im Exil nur Geltungssucht und Egoismus dient, ist mir ein Rätsel. Mit derartigen Urteilen über Menschen, die ich nicht kenne, würde ich mich ohnedies zurückhalten  Griesgrämig
Ich kann nur empfehlen, da vielleicht selbst den Kontakt zu suchen und sich ein Bild zu machen, was über die verlinkte Website kein Problem ist (Ashin spricht übrigens deutsch, für Mails empfiehlt sich aber eher englisch).

Ich hatte übrigens auch Gelegenheit, ein von ihm und Mönchen vor Ort betriebenes / unterstüztes Bildungs-Projekt zu besuchen und fand sehr bemerkenswert, was dort mit viel Engagement und immer halb im Untergrund bewirkt wird. Solche Projekte mit Senden am Leben zu erhalten ist im Gegensatz zur Unterstützung der Klöster fast schon illegal.

Es gibt eben immer mehrere Perspektiven, eine Sache zu betrachten...
Mißbrauch der Religion und der Klosterhirarchie gibt es natürlich an vielen Stellen (warum sollte es anders sein als bei uns?), aber gerade im hier zerplückten Beispiel habe ich solchen nicht erlebt.

LG
Peter

Nach oben
IP gespeichert  
Gerald(Guest)
Gast
Antwort #10 - 02.08.06 um 19:58:28
 
Hallo Peter,

Deine Eingabe war unbedingt notwendig.
Mr. big4 wünsche ich, dass er Kontakt zu Ashin aufnimmt, wenn er schon direkt bei ihm vorbeiläuft. Das ist dann sicherlich gehaltvoller und menschenwürdiger als das Ärgernis, das er sich aufgrund selbstgestrickten Schlussfolgerungen zufügt.

Gruß
Gerald
Nach oben
 
IP gespeichert  
mhnessie
Member****
Offline
Beiträge: 537
Antwort #11 - 03.08.06 um 13:35:23
 
...hallo Zusammen !

da es ja in der Diskussion in Teilen auch um das Thema der sozialen "Absicherung" Mönch/Bevölkerung ging mag ich an dieser Stelle noch die Broschüre:"Armut Im Land Der Goldenen Pagoden" des Asienhauses empfehlen.
Es geht um Medizinische Versorgung, Bildungssystem, den Traum vom buddh.Wohlfahrtsstaat etc, etc.
Schwere Kost  Zwinkernd aber durchaus sehr interessant:

www.asienhaus.de

=> Publikationen: Focus Asien

Viele Grüße

Marco


Nach oben
 
IP gespeichert  
HaPeRieger
Member***
Offline
Beiträge: 265
Antwort #12 - 03.08.06 um 16:39:42
 
Hi Marco,

super Link. Sehr empfehlenswert!

Dankeschön!

HaPe
Nach oben
 
IP gespeichert  
pzinken
Member***
Offline
Beiträge: 262
Antwort #13 - 03.08.06 um 16:54:14
 
Jepp, habe ich mich im Flieger durchgewühlt, wirklich interessantes Ding.

LG
Peter
Nach oben
IP gespeichert  
Seitenindex umschalten Seiten: 1
  « Foren-Übersicht ‹ Forum Nach oben