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Bitte um Infos bzw. Unterstützung (Gelesen: 3130 mal)
Sybille(Guest)
Gast
09.12.05 um 17:05:29
 
Wir waren im Aug/Sept 05 in Myanmar und lernten in Alt-Bagan eine Familie kennen, die wir gern weiter unterstützen wollten. Wir hatten dann im November die Möglichkeit über Myanmar-Reisende ein paar Sachen mitzuschicken und auf diesem Weg haben wir gestern einen Brief aus Alt-Bagan bekommen, der uns sehr betroffen gemacht hat.
Die dreiköpfige Familie, um die es geht, hat in der Nähe des Archäologischen Museums einen kleinen Imbiss, wo sie auch gleichzeitig leben und zwar, wie die meisten dort, in ziemlich ärmlichen Verhältnissen. Nun fordert das Archäologische Museum die Pacht für 3 Jahre im voaus und nicht mehr monatlich, wie bisher. Sie haben geschrieben, dass, wenn sie nicht bis Ende Februar 500$ bezahlen, müssen sie weg von dort. Jetzt bitten sie uns um Hilfe.
Möglicherweise ist das jetzt eine andere von der Regierung gewählte Form zur Vertreibung der Menschen? Die noch in Alt-Bagan lebenden Burmesen sind der Regierung ja ohnehin aufgrund der fortschreitenden touristischen Vermarktung des Gebietes ein Dorn im Auge. Mich würde interessieren, ob jemand denn ähnliches gehört hat?
Wir möchten der Familie natürlich gern helfen, einfach nichts tun geht ja irgendwie auch nicht, haben aber auch allein nicht so viel Geld zur Verfügung. Deshalb die Bitte, kann uns jemand unterstützen (auch kleine Beträge helfen)? Wir würden dann versuchen das Geld jemandem mitzugeben, der im Jan/Feb 06 in die Gegend fährt.
Sieht jemand (mit größerer Myanmar-Erfahrung) vielleicht noch andere Möglichkeiten der Unterstützung, außer dem Spenden von Geld? Wir sind für jeden Tipp dankbar!
Sybille
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mhnessie
Member****
Offline
Beiträge: 537
Antwort #1 - 11.12.05 um 14:44:38
 
Liebe Sybille,

vergleichbare Geschichten wie diese hört man immer wieder und sind in Ländern wie Myanmar leider fast schon an der Tagesordnung.  Griesgrämig
Auch wenn es sich hart anhört, aber eigentlich kann man Dir nicht wirklich empfehlen hier solche weitreichende finanzielle Verpflichtungen und Unterstützungen für eine einzelne Familie einzugehen.
Angenommen die Dir übermittelte Geschichte stimmt so bleibt vor allem das Problem das es dort keine Rechtssicherheit für die Betroffenen gibt.
Entweder will man durch die für dortige Verhältnisse hohe Summe in der Tat eine Vertreibung (warum auch immer) der betroffenen Personen erreichen oder aber was ich eher vermuten würde, hier wollen wieder einige Militärs und Beamte Ihren Nebenverdienst deutlich aufbessern.  Ärgerlich
Egal wie, selbst wenn die Summe gezahlt würde könnte sich die Dir bekannte Familie vielleicht schon einige Monate später trotzdem nach Alternativem umschauen müssen, weil gerade wieder jemanden irgendwas nicht paßt oder andere Projekte gewinnbringender sind.
Wie gesagt - die einheimische Bevölkerung genießt da wenig (Planungs- und Rechts-)sicherheit, das
ist schnell ein Faß ohne Boden....  Griesgrämig
Wenn Du Dich finanziell engagieren willst mag man Dir fast lieber Infrastrukturprojekte(Bildung, Gesundheit) ans Herz legen die hier im Forum ja in anderen Threads auch schon angesprochen wurden.
Was ich jetzt überhaupt nicht ins Kalkül gezogen habe ist natürlich die auch mögliche Option das hier jemand mit einem vermeintlich "reichen" Touristen etwas Geld machen möchte, auch das wäre "menschlich" und möglich.
Es gibt ja hier auch den einen oder anderen "Vor Ort", vielleicht kann auch mal jemand eine Einschätzung abgegen der etwas näher dran ist...?

Ich drücke die Daumen !

Gruß

Marco



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Sybille(Guest)
Gast
Antwort #2 - 12.12.05 um 18:07:41
 
Lieber Marco,
vielen Dank für Deine Antwort. Ja, eigentlich weiß ich natürlich, dass eine finanzielle Unterstützung das Problem nicht wirklich löst. Jedoch, trotz aller Ambivalenz, in erster Linie seh ich die Familie, Ihre Existenzgrundlage, die sie verlieren werden usw. und da fällt mir nichts tun ziemlich schwer!! Auch gehe ich nicht davon aus, dass es hierbei um das Ausnehmen reicher Touristen geht, da müsste mich meine Menschenkenntnis schon arg täuschen!
Mit mehr Abstand würde ich das Thema sicherlich auch etwas pragmatischer bzw. realistischer sehen können.
Eigentlich hoffe ich, dass sich jemand meldet, der sich mit dem Land und den Strukturen besser auskennt als ich. Hey, hier im Forum gibts doch einige, die in Myanmar leben....
Grüße von Sybille
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vorort
Member***
Offline
Beiträge: 392
Antwort #3 - 14.12.05 um 05:27:50
 
hallo sybille,

ja, ich verstehe dich vollkommen, muss dir leider aber auch sagen, dass dies hier nichts ungewoehnliches ist. Was hier passiert entbehrt jeglicher logik.

ich verstehe, dass du helfen willst. es ist enorm schwierig gezielte hilfe an einzelne zu geben, da immer jemand partizipieren will und auch glaubt, darauf ein anrecht zu haben. ich habe schon mitbekommen, dass der geber selbst in schwierigkeiten gekommen ist.

vor kurzem hatten wir einen grossbrand hier in yangon, der die unterkuenfte fuer knapp 2000 familien vernichtet hat. da helfen wir, wo wir nur koennen - aber es muss ueber die offiziellen kanaele laufen. was letztendlich ankommt bleibt der hoffnung ueberlassen. das ist die wahre situation.

eine weitere ueberlegung hier ist, niemals geld zu geben in solchen faellen. die geier sind ueberall praesent.

das beste ist, du findest jemanden, der nach bagan faehrt und dem gibts du deine hilfe mit damit es sie direkt und diskret uebergeben kann.

sorry, bessere vorschlaege kann ich nicht machen.

gruss
vorort
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